Erwähnungen
Die 111 erwähnenswertesten Debütfilme aller Zeiten
Aller Anfang ist schwer. Doch manchmal gelingt gleich beim ersten Anlauf ein erwähnenswertes bis tolles Debüt. Stu und Souli haben für euch hier 111 Debütfilme gerankt, von denen wir der Meinung sind, sie gehören zu den besten, wichtigsten und interessantesten Erstlingswerken der Filmgeschichte. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständig- und Allgemeingültigkeit. Diese Liste dient eher als Anregung, als informative Bereicherung des eigenen Filmwissens und als Plattform, um sich über die filmische Geburtsstunden großer Regisseure auszutauschen.
Um in unsere Liste aufgenommen zu werden mussten folgende Anforderungen erfüllt werden:
Der/ die Filmemacher/in hat danach noch mind. 2 weitere Spielfilme inszeniert
Wir haben nur Langfilm-Debüts ausgewählt, etwaige Kurzfilme wurden nicht berücksichtigt
Keine Dokus und keine animierten Produktionen
Das Debüt sollte einen gewissen Stellenwert haben (Klassiker, Geheimtipp, erfolgreich an den Kinokassen, Kultfilmstatus, etc.)
Folgende Kategorien waren für unser Ranking entscheidend:
Wie gut ist der Debütfilm?
Stieß er die Tür für den/die Filmemacher/in weit auf?
Wie gut sind die folgenden Filme des/der Filmemachers/in?
Wie bekannt ist der Debütfilm heutzutage noch?
Welchen Stellenwert hat das Debüt gegenwärtig (Klassiker, Geheimtipp, Glücksgriff)?
Wie sähe euer Top 10 Ranking der besten Debütfilme auf? Welche Filme sind eurer Meinung zu hoch oder niedrig gerankt und welche Debüts vermisst ihr?
Hi, Mom!
Regie: Brian De Palma
Weitere Werke: Scarface, Carlito's Way
Auszug der Kritik vom New Yorker:
[...] De Palma offers a self-conscious time capsule of downtown sights and moods, especially in his rambunctious, hilarious, yet nonetheless disturbing parodies of public television [...]
Vorhof zum Paradies
Regie: Sylvester Stallone
Weitere Werke: Rocky II, The Expendables
Fazit der MB-Kritik:
Durch seinen kruden Charme, dem sichtlichen Engagement und einigen sonderbaren, wie unterhaltsamen Aussetzern zwar trotzdem noch ganz weit weg von gut oder auch nur in Ordnung, aber zumindest in seiner Kinderzeichnung-Wirkung nicht mit gutem Gewissen so zum Abschuss freigegeben, wie er es objektiv eigentlich verdient hätte. Treudoof und albern, aber da hat sich jemand so viel Mühe gegeben und wartet mit feuchten Kuhaugen auf ein Kopftätscheln…Junge, hast du fein gemacht, geh spielen.
Shopping
Regie: Paul W.S. Anderson
Weitere Werke: Resident Evil, Alien vs. Predator
Auszug der Kritik von Jared Mobarak:
[...] He isn’t the best director out there but he has created some interesting vehicles despite it—enough to accept the fact that Hollywood studios will continue giving him money to make them. And even though it’s a far cry from the video game adaptations serving as his claim to fame, Anderson’s debut Shopping feels right at home alongside Resident Evil and Mortal Kombat. From the electronica-fueled hip-hop soundtrack to the close-ups cutting to high-speed action, he likes placing us inside environments of sensory overload. It’s pretty cool that his quiet-ish character study beginnings foreshadowed exactly what was to come of his career [....]
Safecrackers oder Diebe haben's schwer
Regie: Anthony Russo und Joe Russo
Weitere Werke: Ich, Du und der Andere, Avengers: Infinity War
Auszug aus der Filmkritik von Filmstarts:
[...] Vielleicht kann der Film, der nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut ist, jene mehr überzeugen, die das phantastische italienische Original – eine Parodie auf „Rififi“ (1955), die Mutter aller Raubüberfall-Filme – nicht kennen. Für mich steht „Welcome to Collinwood“ jedenfalls nur in der zweiten Reihe [...]
Bound -Gefesselt
Regie: Lilly Wachowski und Lana Wachowski
Weitere Werke: Matrix, Jupiter Ascending
Fazit der MB-Kritik:
Neben ihrem unbestreitbaren Referenzwerk "Matrix" sollte das Debüt der Wachowskis nicht in Vergessenheit geraten. Lana und Andy beweisen mit ihrem ersten Film, dass sie virtuose Talente sind, was eine elektrisierende, stilvoll durchkomponierte Inszenierung betrifft. "Bound – Gefesselt" besticht gleichermaßen als erotisch knisternder Liebesfilm wie als blutig eskalierender Thriller und vereint beide Genres zu einem wirklich gelungenen Film, der sich vor allem auch wegen dem intensiven Zusammenspiel der beiden Hauptdarstellerinnen lohnt.
Wer klopft denn da an meine Tür?
Regie: Martin Scorsese
Weitere Werke: Taxi Driver, Casino
Aus früherem Debüt-Special:
Seine späteren Dekonstruktionen greller Gangsterattitüden sind legendär, das Debüt von Martin Scorsese hingegen ganz und gar nicht. Lohnenswert ist diese kleine Beziehungsperle dennoch – nicht zuletzt, weil Harvey Keitel sich hier schon in der Hauptrolle die Ehre gibt.
Eagle vs. Shark - Liebe auf Neuseeländisch
Regie: Taika Waititi
Weitere Werke: 5 Zimmer Küche Sarg, Thor: Tag der Entscheidung
User-Kritik von Stu:
Die einfache Geschichte von der Liebe zwischen den Verlieren Lily und Jarrod wird so erstklassig erzählt und mit so viel liebenswerten, skurrilen Humorakzenten versehen dass es nicht all zu sehr nervt, dass der Film hin und wieder etwas zu gewollt auf künstlerisch hochwertig getrimmt wird. Wer mit "Eagle vs Shark" seine Freude hat, der könnte wenn er wollte tausend Bücher voller Einzigartigkeiten und Besonderheiten niederschreiben, aber wie heißt es so schön, der Genießer schweigt.
Fear and Desire
Regie: Stanley Kubrick
Weitere Werke: 2001: Odyssee im Weltraum, Uhrwerk Orange
Auszug aus früherem Debüt-Special:
[...] Ein minimalistisches (Quasi-)Kammerstück, ausgetragen irgendwo in den Wälder, mit dem Ziel, bestmöglich zu überleben.
Irrgarten der Leidenschaft
Regie: Alfred Hitchcock
Weitere Werke: Vertigo - Aus dem Reich der Toten, Psycho
User-Kritik von Vitellone:
Mindestens doppelt so spannend wie der eigentliche Film ist jedoch die Entstehungsgeschichte, denn die Crew um den späteren Master of Suspense hatte mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Angefangen mit finanziellen Engpässen (die sich über den kompletten Dreh zogen), gab es Ärger mit dem Zoll und zahlreiche Verspätungen sorgten dafür, dass bestimmte Szenen nicht wie gewünscht umgesetzt werden konnten. Außerdem führte die Eigensinnigkeit einer Darstellerin aus Hollywood zu zusätzliche Schwierigkeiten. Hitchcock umschiffte die Probleme immer wieder um Haaresbreite und schaffte es schließlich den Film fertigzustellen. Der fand daraufhin bei Produzenten und Publikum großen Anklang, das Fundament für Hitchcocks spätere Karriere war gelegt.
Little Odessa -Eiskalt wie der Tod
Regie: James Gray
Weitere Werke: Helden der Nacht - We Own the Night, Die versunkene Stadt Z
Fazit der MB-Kritik:
Eine augenscheinlich simple Geschichte, aufbereitet als düsteres, unbequemes Familiendrama. Mit herausragenden Darstellern und einem Auge für den kleinen Moment teilweise großartig ausformuliert, nur der allerletzte Kniff in den zahlreichen Lichtblicken fehlt James Gray’s Erstling streng betrachtet, um ganz oben anzuklopfen. Für das (theoretische) Niveau aber schon wahnsinnig gelungen.
Nächster Halt: Fruitvale Station
Regie: Ryan Coogler
Weitere Werke: Creed - Rocky's Legacy, Black Panther
Fazit der MB-Kritik:
Fruitvale Station ist intensives, aufwühlendes und wuterzeugendes Independent-Kino, das den Zuschauer durch seine Ereignisse fassungslos zurücklässt. Wunderschön in seinen Momenten, in denen das Leben zelebriert wird, bedrückend und unfair, wenn das Schicksal ein Schnippchen schlägt.
Geständnisse -Confessions of a Dangerous Mind
Regie: George Clooney
Weitere Werke: Good Night, and Good Luck, The Ides of March - Tage des Verrats
Auszug der User-Kritik von tarantino:
[....] Wieder einmal eine total abgedrehte Geschichte von Autoren Genie Charlie Kaufman, der sich hier die Autobiografie von Chuck Barris zur Vorlage nahm. Barris der als Moderator der Gong Show und der Date Show bekannt wurde behauptet in seinem Buch, dass er nebenbei für die CIA als Killer arbeitete, was diese bis heute abstreitet. Als Regisseur fungierte erstmals George Clooney, der gleich zahlreiche Stars bis in die kleinste Nebenrolle besetzte [...]
Der Mann ohne Gesicht
Regie: Mel Gibson
Weitere Werke: Braveheart, Die Passion Christi
Fazit der MB-Kritik:
Wenn man einen Faible für einfühlsames, charakterorientiertes Kino pflegt, dann sollte man sich „Der Mann ohne Gesicht“ durchaus zu Gemüte führen, denn Mel Gibsobs Debüt erfüllt genau diese Vorbedingungen. Unaufgeregt inszeniert und stark von den beiden Hauptdarsteller verkörpert, gefällt „Der Mann ohne Gesicht als leise Geschichte über die großen, menschlichen Werte.
The Element of Crime
Regie: Lars von Trier
Weitere Werke: Dancer in the Dark, Antichrist
Kritik von Jackers2Cents:
Selten, wirklich ganz selten, schafft ein Filmemacher es, unsere Welt nicht wie unsere Welt aussehen zu lassen. So wie Tarkovski uns in STALKER die Zone vorsetzt – reale Landschaft, real gefilmt – und sie doch wie eine abstrakte, immer minimal entrückte fremde Dimension erscheinen lässt, so schafft es auch von Trier in THE ELEMENT OF CRIME die Grenzen zwischen sehen, fühlen und erleben fließend zu gestalten, geradezu gänzlich aufzuheben.
Das Wunderkind Tate
Regie: Jodie Foster
Weitere Werke: Familienfest und andere Schwierigkeiten, Money Monster
User-Kritik von Souli:
Das Wunderkind Tate gibt sich als unsentimentaler Einblick in das von Einsamkeit zerfressende Herz eines Kindes, hat allerdings nur wenig zum Thema Hochbegabung zu sagen, lässt diese als schwammige Vokabel durch den Raum mäandern, die niemand definieren kann, vielleicht auch nicht will, weil das Faszinosum dahinter nicht entmystifiziert werden soll. So wird das schwere Thema zwar nicht ausgeschlachtet, aber verkürzt und endet nach 90 Minuten in einem gutgemeinten Happy End, welches die Realität diesen Kindern, die durch ihre Intelligenz oftmals in existentielle Depressionen verfallen, nicht vorbehält.
Begierde
Regie: Tony Scott
Weitere Werke: Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel, Last Boy Scout
Fazit der MB-Kritik:
Bezirzende, glatte und doch enorm erotisch aufgeladene Vampir-Tragödie in erstklassiger Präsentation und mit einem hervorragenden Cast. Tony Scott kratzt bei seinem Debüt an die Tür von Arthaus- und Genrefilm, erliegt eher den oberflächlichen Reizen als der tieferen Interpretation, aber das dafür mit voller Hingabe.
Stereo
Regie: David Cronenberg
Weitere Werke: Videodrome, Die Fliege
Aus früherem Debüt-Special:
Sein 65-minütiges Debüt hat leider kaum jemand gesehen, dabei lassen sich hier schon die Motive, von gescheiterter Kommunikation bis hin zum Kampf um das Fleisch des Individuums, erkennen, für die der Regisseur später berühmt und geliebt wird.
Kleine Morde unter Freunden
Regie: Danny Boyle
Weitere Werke: Trainspotting - Neue Helden, Slumdog Millionär
User-Kritik von lori007101:
Eigentlich eine einfache und schwarzhumorige Thriller-Komödie. Leider kann man die Figuren nicht richtig erfassen und es ist zu oberflächlich gespielt. Es ist ein kleiner Film für zwischendurch!
Dark Star - Finsterer Stern
Regie: John Carpenter
Weitere Werke: Halloween -Die Nacht des Grauens, Die Klapperschlange
Fazit der MB-Kritik:
Wenn Filmemacher schon mit ihrem Studienwerk derartiges Aufsehen erregen, dann sollten sie auch zurecht in den Mittelpunkt gerückt werden. "Dark Star" ist zwar billig wie sonstwas inszeniert worden, hat aber storytechnisch so viel Potenzial, dass dies kein unterster Trash mehr sein kann denn Kult. Was Carpenter hier so trocken wie möglich auf die Leinwand gebracht hatte, garnierte Studienkumpel Dan O´Bannon mit schon recht erwachsenem Plotinhalt. Dennoch ist "Dark Star" noch lange kein "2001".
Die Duellisten
Regie: Ridley Scott
Weitere Werke: Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, Gladiator
Aus Ridley-Scott-Special:
Ein Film wie ein Gemälde. Ein Hommage, nicht zuletzt an Stanley Kubricks Barry Lyndon. Wenn Debüts doch immer so kraftvoll ausfallen würden.
Pee-wees irre Abenteuer
Regie: Tim Burton
Weitere Werke: Edward mit den Scherenhänden, Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
Auszug der Kritik von filmzentrale:
[...] Burtons Kinodebüt, produziert für Warner, markiert gleichzeitig seinen Abschied von Disney. "Pee-wee's Big Adventure", die Spielfilmversion der Abenteuer vom kindlich-naiven Pee-Wee Herman, der Kunstfigur des Stand Up-Komikers Paul Reubens, entwickelte sich zu einem Überraschungserfolg, erwies sich als Eintrittskarte und vor allem auch als erster subversiver Schritt: Der Film erklärt einen weirdo auf der Suche nach seinem geliebten roten Fahrrad, einen kleinen Jungen im Erwachsenenanzug, einen anarchischen Chaoten in weißen Kinderschuhen, ja, einen queeren Charakter, der roten Lippenstift und Rouge auf den Wangen trägt, zum Star einer mit Road-Movie-Elementen untersetzten Mainstream-Komödie für die ganze Familie [...]
Lebenszeichen
Regie: Werner Herzog
Weitere Werke: Aguirre, der Zorn Gottes, Fitzcarraldo
Auszug aus früherem Debüt-Special:
Ein bedrückendes Erlebnis. Werner Herzog dokumentiert den Werdegang eines Soldaten, der im 2. Weltkrieg ein Munitionsdepot bewachen soll und dieser Aufgabe psychisch nicht gewachsen ist. Die sengende Hitze, die dieser Film ausstrahlt, wird man nicht vergessen.
Following
Regie: Christopher Nolan
Weitere Werke: Memento, The Dark Knight
Auszug aus der Kritik von artechock:
[...] Following ist bestechendes Kino, das in seinen Grundideen sowie in einzelnen Szenen an Hitchcock wie Godard erinnert – und an den Film Noir sowieso: Ganz in Schwarzweiß gedreht, erzählt dieser Thriller eine Geschichte aus der moralischen Grauzone, über geheime Träume, über Lüge und Überwachung, über die Grenze zwischen äußerem Schein und Privatheit [...]
Pushing Hands
Regie: Ang Lee
Weitere Werke: Tiger & Dragon, Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger
Fazit der Kritik von Emanuel Levy:
Ang Lee's feature debut explores cross-cultural and generational conflicts, issues that would become the backbone of his work. This is the first in what can be described as Father Knows Best trilogy, tales about a parent confronting a changing world.
Permanent Vacation
Regie: Jim Jarmusch
Weitere Werke: Night on Earth, The Limits of Control
Auszug der User-Kritik von Tomofan:
[...] Permanent Vacation ist auch gerade wegen seines episodenartigen Aufbaues und des Faibles für verschrobene Figuren recht stilprägend für Jarmusch folgende Werke und erinnert immer wieder an u.a. Night on Earth. Auch wenn das ungeschliffene Talent von Jarmusch zweifelsohne in mehreren Momenten hervorblitzt [...]
Last Exit Reno
Regie: Paul Thomas Anderson
Weitere Werke: Boogie Nights, The Master
Fazit der MB-Kritik:
Obwohl sich „Last Exit Reno“ vermutlich als der „schwächste“ Film vom großen Paul Thomas Anderson bezeichnen lässt, es ist erst sein Anfang. Dafür ist das schon mehr als beachtlich. Ein kleiner, herzlicher und kluger Film, auf dessen Basis der Regisseur seine späteren Meisterwerke errichtete. Nicht nur für Fans, sondern speziell für Einsteiger äußerst empfehlenswert, da man sich hier langsam an das herantastet, was jeden späteren PTA-Film zu einem Erlebnis machte.
THX 1138
Regie: George Lucas
Weitere Werke: American Graffiti, Krieg der Sterne
Fazit der Village Voice:
The empty space surrounding the vulnerable man emphasizes the exertion involved rather than the goal of escape: like the hologram who came to life because he wanted to, THX finally achieves his humanity by an assertion of will.
Judo Saga - Die Legende vom großen Judo
Regie: Akira Kurosawa
Weitere Werke: Rashomon - Das Lustwäldchen, Yojimbo - Der Leibwächter
Aus einem früheren Debüt-Special:
Selten hat man Akira Kurosawa in seinen filmischen Mitteln spielerischer erlebt, als in seinem Debüt Judo Saga. Erfrischend, genre-affin und originell. So wie es sich gehört.
Das Schweigen des Meeres
Regie: Jean-Pierre Melville
Weitere Werke: Der eiskalte Engel, Vier im roten Kreis
Fazit der MB-Kritik:
„Das Schweigen des Meeres“ nimmt sein Dasein als Literaturverfilmung äußerst ernst und agiert nicht nur weitestgehend werkgetreu, sondern nähert sich diesem formal auch auf interessante Weiße an. Gerade zu Beginn erzeugt Melville Bilder, die in ihrer Statik, Ruhe und Detailvielfalt an jene Abbilder erinnern, die sich auch während des Lesens in unseren Köpfen manifestieren. Mit zunehmender Laufzeit verfällt der Film jedoch in eine aufdringliche Monologlastigkeit, die das Potential des Mediums nur sehr bedingt ausnutzt.
James Bond 007 - In tödlicher Mission
Regie: John Glen
Weitere Werke: James Bond 007 - Im Angesicht des Todes, Die Asse der stählernen Adler
Auszug aus unserem Bond-Rückblick:
[...] Wir wollen Bond verletzlich sehen, herausfinden, was ihn antreibt. Glen gibt mit seinem Film keine Antwort darauf, liefert aber einen angenehm unaufgeregten Film ab, der mit reichlich Spektakel auftrumpft (wie etwa der bisher spektakulärsten Verfolgungsjagd auf Skiern), aber vor allem in ruhigen, intensiven Spannungsmomenten zu sich selbst findet. Dies ist ein reifer Bond-Film, sowohl in Inhalt, als auch in Form und Stil [...]
Sadistico -Wunschkonzert für einen Toten
Regie: Clint Eastwood
Weitere Werke: Perfect World, Mystic River
Auszug der Kritik von Variety:
[...] For that 80% of the film which constitutes the story, the structure and dialog create a mood of nervous terror which the other 20% nearly blows away [...]
Cronos
Regie: Guillermo del Toro
Weitere Werke: Pans Labyrinth, Shape of Water -Das Flüstern des Wassers
Auszug eines Artikel der New York Times:
[...] That very Mexicanness of connecting decay and salvation -- crossing horror with hope -- eventually made its way into the 29-year-old director's first feature film, an unexpected critical success called "Cronos." A campy mix of fright and art [...]
Hallo Page
Regie: Jerry Lewis
Weitere Werke: Der Verrückte Professor, Wo bitte geht es hier zur Front?
Aus der Kritik von film.at:
Der beste US-amerikanische Komödiant der Epoche bei seinem Debüt als Autor-Gagman-Akteur-Regisseur. Jerry Lewis ist stets zugleich sein eigener Doppelgänger plus er selbst. Jerry, der Regisseur, macht Amateurfilme Lewis ist Hollywood-Professional. Lewis, der Schauspieler, spielt die Rolle des perfekten Amerikaners, befallen von der Tollwut totaler Anpassung Jerry jedoch stolpert unentwegt und verwandelt die heile Welt in unbeschreibliches Chaos [...]
Woody, der Unglücksrabe
Regie: Woody Allen
Weitere Werke: Manhattan, Hannah und ihre Schwestern
Auszug der User-Kritik von TsubasaOhzora:
[...] Die späteren Allen-Filme - so nach 'Love and Death' - mögen intellektuell anspruchsvoller und narrativ stimmiger sein. Aber wenn ich mal wieder einen Film gucken möchte, bei dem man herzhaft lachen kann, dann greife ich definitiv zu Woodys Frühwerken [...]
Kurz und schmerzlos
Regie: Fatih Akin
Weitere Werke: Gegen die Wand, Soul Kitchen
Fazit von Dietmar Wunderlich:
Bei "Kurz und schmerzlos" handelt es sich um eine realistische und temporeiche, bis in die Einzelheiten perfekt inszenierte und großartig gespielte Kieztragödie.
Fünf Gräber bis Kairo
Regie: Billy Wilder
Weitere Werke: Boulevard der Dämmerung, Manche mögen's heiß
Auszug des Filmmuseums Potsdam:
[...] "Fünf Gräber bis Kairo" ist der Blick zweier Österreicher auf die Deutschen und ihre Kriegsführung: unbarmherzig, differenziert, sarkastisch, wissend. Zu seiner Zeit - ein kleiner Film, der wie unzählige Hollywoodproduktionen gegen die Nazis Stellung bezog. Heute - ein scharfkantiges Juwel [...]
Nach Fünf im Urwald
Regie: Hans-Christian Schmid
Auszuf der Kritik von Tittelbach.tv:
[...] Das klingt nach ernsthaftem Diskurs. Stimmt alles. Und doch ist „Nach fünf im Urwald“ auch eine hinreißend komische, überaus stimmig entwickelte und glaubwürdig gespielte Komödie, die ihre Figuren nie verrät und dennoch – insbesondere in den Szenen, in denen sich die Eltern an ihre wilde Jugend erinnern – zum Schmunzeln anregt. Überragend Axel Milberg als Spießer mit doppeltem Boden und Franka Potente, die in ihrer ersten Rolle eine Frische & Authentizität an den Tag legt – was maßgeblich zum großen Erfolg von „Nach fünf im Urwald“ beitrug.
Brick
Regie: Rian Johnson
Weitere Werke: Looper, Star Wars: Die Letzten Jedi
Fazit der MB-Kritik:
Das Erstlingswerk von Rian Johnson ist eine mutige Mischung, die so abschreckend wie anziehend wirken kann. Mit klassischen Mitteln des film noir erzählt „Brick“ die Geschichte eines High-School-Schülers, der nahezu im Alleingang geheime Ermittlungen um das Verschwinden seiner Ex-Freundin anstellt. Wer sich auf diesen gewagten Trip eines experimentierfreudigen Regisseurs einlässt, wird mit einem atmosphärisch dichten und vor Originalität strotzenden Ritt in die Finsternis belohnt. Ein nahezu makelloses Juwel des Neo-Noir.
Moon
Regie: Duncan Jones
Weitere Werke: Warcraft: The Beginning, Mute
Fazit der MB-Kritik:
Bei seinem Spielfilmdebüt liefert Duncan Jones einen intelligenten sowie spannenden Sci-Fi-Thriller ab, der besonders durch seine leisen Töne überzeugen kann. Es braucht eben kein 100 Millionen CGI-Effektgewitter, um eine interessante und nachdenkliche Geschichte auf die Leinwand zu bringen.
Bad Taste
Regie: Peter Jackson
Weitere Werke: Braindead, Der Herr der Ringe
Auszug der Kritik von MovieMaze:
[...] Ein Kultspaß für Freunde des Makaberen und für Fans des Neuseeländers absolutes Pflichtprogramm.
Violent Cop
Regie: Takeshi Kitano
Weitere Werke: Hana-bi - Feuerblume, Outrage
Auszug der User-Kritik von Souli:
Dort, wo die Nacht ihren Schatten noch nicht hingeworfen hat, mag ein unscheinbarer Funke Restmenschlichkeit möglicherweise noch klammheimlich glimmen, für Azuma allerdings bleibt nur noch die Finsternis. Es muss schon vor Jahren geschehen sein, als sich der 39-jährige Polizist vollends vom Vorschriftenkatalog der Mordkommission losgelöst hat, denn „Violent Cop“ zeigt uns einen Mann, der zu Stein geworden ist [...]
Pi
Regie: Darren Aronofsky
Weitere Werke: Requiem for a Dream, The Wrestler
Fazit der MB-Kritik:
Was für ein Spielfilmdebüt! „Pi“ von Darren Aronofsky gelingt es trotz limitierter Mittel sein Publikum zu packen und nicht mehr loszulassen. Unaufhaltsam folgt er dabei dem Weg mittenrein in die Manie der Zahlen und der Paranoia. Das ist so anstrengend wie atemberaubend und verursacht durchaus ein reales Schwindelgefühl.
Bewegliche Ziele
Regie: Peter Bogdanovich
Weitere Werke: Die letzte Vorstellung, Is' was, Doc?
Auszug der Kritik von Filmzentrale:
[...] Bogdanovich erzählt diese beiden Geschichten aus zwei völlig unterschiedlichen Perspektiven: Der Abschied des Orlok wird von ihm wie ein Back-Stage-Melodram illustriert. Ein alternder Schauspieler, voller Weisheit und Selbstironie, der die Welt nicht mehr versteht, aber auch froh darüber ist, dass er sie auch nicht mehr verstehen muss. Seine Freunde und Geschäftspartner versuchen ihn zu überreden, seine Karriere nicht zu beenden, doch er lehnt ab. Sein Stern ist am Untergehen und so wird die Geschichte auch inszeniert: voller Pathos, ganz so, als wäre sie selbst der Finalebeitrag eines Genres [...]
The Virgin Suicides -Verlorene Jugend
Regie: Sofia Coppola
Weitere Werke: Lost in Translation, Die Verführten
Fazit der MB-Kritik:
Mit ihrem Langfilmdebüt ist Sofia Coppola keinesfalls auf Nummer sicher gegangen und schuf mit The Virgin Suicides – Verlorene Jugend ein polarisienderes Werk, in dem gefühlvolle Coming-of-Age-Stilistik Hand in Hand geht mit tief liegenden Problemen, unergründlichen Abgründen, schweren Depressionen und suizidalen Ausflüchten. Der ästhetische Ansatz der Regisseurin ist durchwegs diskussionswürdig, sorgt aber durch genau diese ungewöhnliche Inszenierung dafür, dass man den Film nicht so einfach vergisst und auch nach der Sichtung noch lange darüber nachdenken kann.
Das Leben der Anderen
Regie: Florian Henckel von Donnersmarck
Weitere Werke: The Tourist, Werk ohne Autor
Fazit von Mann-beißt-Film:
[...] „DAS LEBEN DER ANDEREN“ ist ein schnörkellos inszeniertes Drama mit Thriller-Qualitäten, das durch seine ruhige, aber dafür umso intensivere Inszenierung besticht. Gekonnt erzählt es uns aus jüngster Vergangenheit, verkommt aber nicht zum langwierigen Lehrstück, sondern wird dem Aspekt, dass es unterhalten soll, absolut gerecht. Einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre und zurecht mit dem Oscar gewürdigt worden. Beeindruckend!
Kiss, Kiss, Bang, Bang
Regie: Shane Black
Weitere Werke: Iron Man 3, The Nice Guys
Fazit der MB-Kritik:
"Kiss Kiss Bang Bang" ist Krimi und turbulente Komödie zugleich. Dabei besticht der Streifen durch ein tolles Schauspielduo und viel Humor sowohl auf einer filmischen als auch auf einer Metaebene.
Thank You for Smoking
Regie: Jason Reitman
Weitere Werke: Juno, Up in the Air
Fazit von zeitgeist online:
Intelligente Persiflage des Tabakwarenmarketings, die im Grunde vor allem eines zeigt: Die militanten Vertreter der Nicht-Raucher-Fraktion sind bisweilen noch dogmatischer als die verteufelten Lobbyisten der Gegenseite.
Hunger
Regie: Steve McQueen
Weitere Werke: Shame, 12 Years a Slave
Fazit der MB-Kritik:
„Hunger“ ist ein philosophisches Meisterwerk, dessen Bilder keinen Zuschauer kalt lassen werden.Wer in der richtigen Stimmung ist, für den bietet der erste Spielfilm aus der Feder Steve McQueens anspruchsvolle Unterhaltung, die man in ähnlicher Form nur selten finden wird.
Die Letzten beißen die Hunde
Regie: Michael Cimino
Weitere Werke: Die durch die Hölle gehen, Heaven's Gate - Das Tor zum Himmel
Fazit der MB-Kritik:
Das Debütwerk vom oftmals übergangenen Michael Cimino ist formidabel inszeniertes wie erzähltes New-Hollywood-Kino. "Die Letzten beißen die Hunde" ist sowohl temporeicher Heist-Thriller, knackige Buddy-Komödie und metaphorisches Road-Movie, wie er auch als berührende Abhandlung über Freundschaft und Zusammenhalt funktioniert. Ein toller Film!
Delicatessen
Regie: Jean-Pierre Jeunet
Weitere Werke: Alien - Die Wiedergeburt, Die fabelhafte Welt der Amélie
Fazit der MB-Kritik:
Mit einer durchweg hervorragenden Leistung aller Beteiligten, besonders aber des Protagonisten Louison (Dominique Pinon) und des Metzgers Clapet, liefern die Franzosen einen teilweise surrealen, detailierten und zu hundert Prozent makaber-komischen Film ab. Wer einmal die Anfangsszene mit dem Mann in der Mülltonne gesehen hat, wird dies so schnell nicht mehr vergessen.
Bube Dame König GrAs
Regie: Guy Ritchie
Weitere Werke: Snatch - Schweine und Diamanten, Sherlock Holmes
User-Kritik von MightyG:
Immer zum Schmunzeln, haufenweise skurrile Charaktere, aber hin und wieder auch etwas schleppend und lahmarschig. Gegen Ende hin wird es dann allerdings so rasant, dass es für wenigen langweiligen Minuten entschädigt.Nicht jedermanns Geschmack, mir hat's letztlich gut gefallen!
Zeit der Zärtlichkeit
Regie: James L. Brooks
Weitere Werke: Besser Geht's Nicht, Spanglish
Fazit der MB-Kritik:
"Zeit der Zärtlichkeit" ist ein Paradebeispiel dafür, wie Familien-Dramödien aus Hollywood auszusehen haben. Sicherlich, anfänglich scheint es so, als habe James L. Brooks hier einen rührseligen Schmachtfetzen inszeniert, in Wahrheit aber begeistert und bewegt "Zeit der Zärtlichkeit" durch seine unverkennbare Menschkenntnis – und sein Interesse, menschliche Empfindungen zu behandeln. Hervorragend besetzt und erstklassig gespielt, vor allem von den Oscar-prämierten Shirley MacLaine und Jack Nicholson, ist dieser Klassiker auch noch. Sollte man gesehen haben.
Eine ganz normale Familie
Regie: Robert Redford
Weitere Werke:Aus der Mitte entspringt ein Fluß, Der Pferdeflüsterer
Fazit der MB-Kritik:
Unverkennbar scheint Robert Redfords Blick am analytisch-konzentrierten Kino eines Ingmar Bergman geschult. Wenngleich ihm die Subtilität des schwedischen Meisterregisseurs nicht immer zu eigen wird, hat Redford mit seinem vierfach Oscar-prämierten Familien-Drama eine intime, zurückgenommene Studie über Trauer und deren Bewältigung erschaffen. "Eine ganz normale Familie" ist eine hervorragende gespielte und erstklassige geschrieben Perle des frühen 1980er Jahre Kinos, die nicht länger ihr Dasein im Schatten fristen darf.
Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe
Regie: Dario Argento
Weitere Werke: Suspiria, Phenomena
Fazit der MB-Kritik:
Der Auftakt einer lange sagenhaften Laufbahn, die danach steil bergab ging. Wer Dario Argento erst durch seine Filme der letzten 25 Jahre kennengelernt hat, sollte – ach was, muss – dringend dessen Vergangenheit nachholen. „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“ ist dafür der ideale Start: Auch für herkömmliche Sehgewohnheiten geeignet und in seinen Elemente auf dem Weg zu seinen Highlight. Und für einen Erstlingsfilm immer noch einer der besten Gialli, das soll was heißen.
Layer Cake
Regie: Matthew Vaughn
Weitere Werke: Kick-Ass, Kingsman: The Secret Service
Auszug der Kritik von Filmmag:
[...] Der Actionthriller hat es in sich und ist im Stile alter britischer Tradition handgefertigt. Die Charaktere passen zur unterkühlten Geschichte. Sie ist überdies bestens fotografiert. Die Inszenierung ist lobenswert [...]
Die Enttäuschten
Regie: Claude Chabrol
Weitere Werke: Stille Tage in Clichy, Das Leben ist ein Spiel
Auszug der Kritik von critic:
[...] Zwiespältig ist die Sympathielenkung des Zuschauers zwischen den männlichen Protagonisten und aus heutiger Sicht schwer erträglich das reaktionäre Frauenbild. Die Enttäuschten beeindruckt aber durch seine realistische Darstellung des Dorfes und den modernen Naturalismus seiner Detailbeschreibungen, in dem die zeitgenössische Kritik sogar eine Parallele zum italienischen Neorealismus sah. Dass es Chabrol aber in eine ganz andere Richtung ziehen würde, beweist das weitere Werk des Regisseurs.
Addams Family
Regie: Barry Sonnenfeld
Weitere Werke: Schnappt Shorty, Men in Black
Auszug der Kritik der BBC:
[...] Back in 1991, "The Addams Family" was hailed for its effects, most notably the impressive sequences involving Thing - the hand that runs around the Addams mansion. But despite the clever trickery, it is the top-notch cast that elevates this film from flimsy to sheer delight [...]
Dumm und Dümmer
Regie: Peter Farrelly und Bobby Farrelly
Weitere Werke: Verrückt nach Mary, Nach 7 Tagen - Ausgeflittert
Auszug der Kritik von Wie-ist-der-Film?
[...] Im Grunde geht es um nichts als eine improvisationsreiche Gag-Reihe für die beiden Stars, während das Umfeld nur noch intuitiv zu reagieren hat, doch die Farrellys wissen diese Gags stringent in eine simple wie effektive Roadtrip-Handlung zu integrieren, mit einer Prise Herz. [...]
Bad Boys - Harte Jungs
Regie: Michael Bay
Weitere Werke: Armageddon - Das jüngste Gericht, Transformers
Fazit der MB-Kritik:
Mit „Bad Boys – Harte Jungs“ legt Michael Bay ein tolles Leinwanddebüt hin. Der Musikvideo Regisseur macht in einem Erstling vieles richtig. Zwar ist „Bad Boys“ keine Genrereferenz, allerdings macht es einen tierischen Spaß Smith und Lawrence zuzusehen.
Amores Perros
Regie: Alejandro González Iñárritu
Weitere Werke: 21 Gramm, The Revenant - Der Rückkehrer
User-Kritik von Mccrackajack:
[...] Keine gekünstelte Hollywood-Welt, sondern ein realistisches Bild von Mexico-City und den Menschen, schmutzig, manchmal brutal, kraftvoll, ehrlich, tiefgründig, direkt, rasant und nachdenklich. Drei bewegende Geschichten, die unterschiedliche Perspektiven von Menschen in Ausnahmezuständen, Liebe, Gewalt, Hass und Leid zeigen. Fabelhafte schauspielerische Leistungen, Wahnsinns-Story und herausragende Kameraführung. Mein Fazit: Absolut sehenswert und das immer wieder!
The Curse of the Cat People
Regie: Robert Wise
Weitere Werke: West Side Story, Meine Lieder, meine Träume
Auszug der Kritik von Empire:
[...] It's less a horror film than a study of child psychology, but is deeply chilling. Carter gives the most affecting and complex child performance in any 40s film, and co-directors Robert Wise (who went on to a major career) and Gunther Von Fritsch (who didn't) manage to evoke the magical and nightmarish world of a clever misfit child.
Duell
Regie: Steven Spielberg
Weitere Werke: Der Weiße Hai, Jurassic Park
Fazit der MB-Kritik:
„Duell“ ist ein gar meisterhaftes Frühwerk vom großen Steven Spielberg. Kein eskapistischer Rausch, wie seine späteren Blockbuster, die ein Millionenpublikum anlockten, sondern existenzialistisches, ganz und gar schnörkelloses Spannungskino, dessen psychoanalytischer Impact das Szenario erst so richtig entflammen lässt.
Haus der 1000 Leichen
Regie: Rob Zombie
Weitere Werke: The Devil's Rejects, The Lords of Salem
Fazit der MB-Kritik:
"Haus der 1000 Leichen" ist ein intensives Debüt von einem der besten Horror-Regisseure der heutigen Zeit. Ein wüster Trip, der mit seiner wilden Inszenierung, erbarmungslosen Atmosphäre, absurden Einlagen und unerbittlichen Konsequenz von Rob Zombie für eine ganz spezielle Seherfahrung sorgen wird, ob bei Genre-Fans oder noch viel mehr bei gewöhnlichen Zuschauern.
The Killing Fields -Schreiendes Land
Regie: Roland Joffé
Weitere Werke: The Mission, Vatel
Fazit der MB-Kritik:
Mit "The Killing Fields – Schreiendes Land" ist Roland Joffé ein unverdünnt-schockierendes Antikriegs-Manifest gelungen, welches das Grauen der Pol-Pot-Schreckensherrschaft in bedrückenden Bildern aufzeigt, aber niemals zugunsten eines reißerischen Effekts ausschlachtet. Die starken Schauspielleistungen, allen voran Haing S. Ngor, und das humanitäre Wesen der Inszenierung, kaschieren gelegentlich aufkeimende Pathosentgleisungen. Ein eindringliches Erlebnis.
Pusher
Regie: Nicolas Winding Refn
Weitere Werke: Walhalla Rising, Drive
Auszug der User-Kritik von VielleichtanstillenTagen:
Aller Ehren wert, was Nicolas Winding Refn im Jahre 1996 mit seinem Indie-Debüt-Film abgeliefert hat! Der Film wird sehr gut eingeleitet und hat einen gelungenen Aufbau der Spannung und kann diese auch auf hohem Niveau halten. Das Drogenmillieu Kopenhagens wird ziemlich realistisch dargestellt, die filmerische Darstellung des Gesamten weiß zu überzeugen - auf das Wesentliche reduziert und alltagsgetreu inszeniert wirkend [...]
Evil Dead
Regie: Fede Alvarez
Weitere Werke: Don't Breathe, Verschwörung
Fazit der MB-Kritik:
Dreckig, abartig böse, hart und unangenehm zu schauen: "Evil Dead" hält, was es verspricht und liefert Fans einen schonungslosen Horrortrip, der an die Nieren geht. Davon könnte sich der Großteil aller sonstigen, lieblos inszenierten Horror-Remakes von der Stange eine dicke Scheibe absägen.
Cabin Fever
Regie: Eli Roth
Weitere Werke: Hostel, Knock Knock
Auszug der Kritik von Manifest:
[...] CABIN FEVER ist astreines Exploitation- Kino, welches den seligen Geist der 80er auf vortrefflichste Art und Weise atmet und selbstredend mit dutzenden Querverweisen aufwartet (alleine die DONNIE DARKO-Anspielung am Ende...*kicher*) und einfach genug Sex, Gewalt und gute Laune bietet um 90min aufs Vortrefflichste zu unterhalten. Kann doch nicht wirklich verkehrt sein, oder?
Die Jungs von Spinal Tap
Regie: Rob Reiner
Weitere Werke: Harry und Sally, Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers
Auszug der Kritik von Wie-ist-der-Film:
[...] Eine persönliche Bindung zu der Thematik sollte man auf jeden Fall mitbringen, ansonsten wird „This is Spinal Tap“ einen weitestgehend kalt lassen. Erfüllt man jedoch die Voraussetzung, kann man eine glänzend gespielte, liebevolle Heavy-Metal-Persiflage, die zugleich Hommage ist, genießen. Diese Komödie ist ordentlich schrill, das aber mit Stil. Und fetzige Musik gibt’s gratis dazu
Sin Nombre
Regie: Cary Fukunaga
Weitere Werke: Jane Eyre, Beast of No Nation
Fazit der MB-Kritik:
Der thematische Hintergrund und die authentischen Darstellungen machen das Fluchtdrama sehenswert, doch die verstörende Kompromisslosigkeit einer Gewaltstudie fehlt ihm. Es sind die leisen Momente und die naturalistischen Hauptdarsteller, die noch länger im Gedächtnis bleiben.
Der Vagabund und das Kind
Regie: Charlie Chaplin
Weitere Werke: Moderne Zeiten, Der Große Diktator
Auszug der Kritik von Filmstarts:
[...] Vor allem in der abschließenden Traumszene hat es Chaplin mit der Schwarz-Weiß-Malerei ein wenig übertrieben. Nachdem sich das Böse, in Person von Teufeln, Zutritt in die paradiesische Welt verschafft, herrscht heilloses durcheinander. Der Tramp am Boden – das Kind entrissen. Im Kontext zum hervorragenden Gesamteindruck aber sicherlich zu vernachlässigen. So gelang Charlie Chaplin mit „Der Vagabund und das Kind“ ein faszinierendes Werk mit viel Lachen und vielleicht einer Träne.
Marty
Regie: Delbert Mann
Weitere Werke: Ein Pyjama für Zwei, Ein Hauch von Nerz
Auszug der Kritik vom Spiegel:
Die einfache, rührende, ein wenig lehrhafte Fabel gedeiht unter den Händen des Regisseurs Delbert Mann zu einem sehr aufrichtigen Bild des Lebens der kleinen Leute in Amerika. Einige Familien-Dialoge und triste Amüsier-Szenen sind filmnovellistische Meisterstücke.
Sex, Lügen und Video
Regie: Steven Soderbergh
Weitere Werke: Ocean's Eleven, Logan Lucky
User-Kritik von Souli:
[...] Dabei fallen unweigerlich die Masken, jeder findet in einem Strudel aus Selbstlügen zu sich, weil Graham sich zwar verschlossen gibt, aber die richtigen Fragen zur richtigen Zeit stellt. Und Soderbergh inszeniert das niemals puritanisch, sondern minimalistisch und feinsinnig, was fast schon etwas wehmütig stimmt, denkt man erst mal darüber nach, was sich der Mann in den folgenden Jahren oftmals für geistlose Schnitzer geleistet hat.
Das letzte Haus links
Regie: Wes Craven
Weitere Werke: Nightmare - Mörderische Träume, Scream - Schrei!
Auszug aus dem Special über Skandalfilme:
[...] Bei seiner Veröffentlichung löste er eine Debatte aus, die den Film als einseitigen und dummen Gewaltrausch abstempelte und damit einen einseitigen Skandal erschuf, der im Grunde keinerlei Diskussion zuließ. Das Cravens Film mehr bot wurde fein säuberlich ausgespart. Mittlerweile gilt er als Meisterwerk, gehört aber immer noch zu den Obersten im Bereich der bösen, verbotenen Filme.
Easy Rider
Regie: Dennis Hopper
Weitere Werke: Colors - Farben der Gewalt, Hot Spot - Spiel mit dem Feuer
Auszug der User-Kritik von Smooli:
[...] Es gibt quasi keine Szene, in der Hopper nicht am Torkeln ist. Er will die Freiheit erforschen und lernt nur ihre Grenzen kennen. Die Erkenntnis, dass man Opfer der eigenen Naivität wird, wenn man von der Existenz von Freiheit ausgeht, bricht den Figuren das Genick. Der Rest ist Selbsthass, Todessehnsucht und die Müdigkeit des Lebens eingefangen durch Blitze und Regentropfen auf dem Kameraobjektiv. Es gibt Dinge, vor denen man nicht fliehen kann. Am Ende explodiert Amerika in blindem Hass.
Gone Baby Gone - Kein Kinderspiel
Regie: Ben Affleck
Weitere Werke: The Town - Stadt ohne Gnade, Argo
Fazit der MB-Kritik:
Mit seinem Regiedebüt konnte Ben Affleck im Jahre 2007 nicht nur die Kritiker überzeugen. „Gone Baby Gone“, nach dem gleichnamigen Roman von Autor Dennis Lehane, ist ein fesselnder Thriller in den dreckigen Hinterhöfen Bostons, in Mitten von Drogen, White Trash und Straßengangs.
Alien³
Regie: David Fincher
Weitere Werke: Sieben, Fight Club
Fazit der MB-Kritik:
Was wäre denn aus Alien 3 geworden, wenn es eine logische Story gehabt hätte? Sicherlich mehr als nur ein technisch beeindruckender Film, dem die Logiklücken nur so an der Backe hängen bleibt. So sollte man sich aber damit begnügen, dass der Plot nun mal so ist, wie er ist, und sich lieber an den beeindruckenden Bildern die Spannung nicht versauen lassen.
Donnie Darko - Fürchte die Dunkelheit
Regie: Richard Kelly
Weitere Werke: Southland Tales, The Box - Du bist das Experiment
Fazit der MB-Kritik:
Längst zum Kult avanciert, wird „Donnie Darko“ jeglicher Lobhudelei auch gerecht. Richard Kellys Spielfilmdebüt gehört zu den Filmen, die mit dem Zuschauer reifen und ihn immer tiefer in sich ziehen. Atmosphärisch ist „Donnie Darko“ famos, inhaltlich ist es dem Konsumenten geschuldet, eigenen Interpretationsmöglichkeiten nachzugehen. So viel sei aber noch gesagt: Es lohnt sich, denn „Donnie Darko“ ist sowohl sinnstiftendes Futter für den Intellekt, als auch eine berührende Coming-Of-Age-Geschichte. It's a very, very mad world...
Jungfrau (40), männlich, sucht ...
Regie: Judd Apatow
Weitere Werke: Beim ersten Mal, Dating Queen - Beziehungen sind auch keine Lösung
Fazit von sneakfilm:
[...] Die gelungene Komödie um die männliche Jungfrau weiß durchweg zu begeistern und erhält vielleicht mehr Wahrheit als man denkt. Bei diesem Film ist das Geld für eine Kinokarte mit Sicherheit gut angelegt ganz bestimmt ist “Jungfrau (40), männlich, sucht…” mal wieder ein Grund seine Freundin ins Kino einzuladen um ein paar schöne Stunden gemeinsam zu erleben.
Dawn of the Dead
Regie: Zack Snyder
Weitere Werke: 300, Man of Steel
Fazit der MB-Kritik:
Die klischeehaften Figuren sowie die sehr dünne Geschichte verhindern, dass „Dawn of the Dead” die Genrereferenz schlechthin wird. Nichtsdestotrotz ist "Dawn of he Dead“ ein würdiges Remake des Kultklassikers und bringt endlich frischen Wind in ein eingestaubtes und lächerlich gewordenes Genre.
I Killed My Mother
Regie: Xavier Dolan
Weitere Werke: Laurence Anyways, Mommy
Auszug der Kritik von epd-Film:
[...] Dolan inszeniert den rücksichtslos ausgetragenen Konflikt aus dem Tunnelblick des Sohnes heraus. Stringent, sowohl musikalisch als auch farblich, trennt er die Sphäre der Außen- von der familiären Welt. Wie in einem Stillleben arrangiert er Personenkonstellationen in strenger Rahmung. Experimentelle und luftige Aufnahmen aus der Kindheit stellt er dagegen [...]
Mein linker Fuß
Regie: Jim Sheridan
Weitere Werke: Im Namen des Vaters, Get Rich or Die Tryin'
User-Kritik von lori007101:
In diesem Film bewies Daniel Day-Lewis damals schon, dass er in seiner ersten Oscar Rolle, ein grosser Schauspieler sein wird! Wie er seine Titelfigur spielt ist einfach sensationell! Mit voller Intensivität und voller Leidenschaft spielt er alle an die Wand! Auch die Mutter, gespielt von Brenda Fricker, hat auch ihre glänzliche Momente, die ihr auch den Oscar einbrachte. Natürlich hat sie den auch verdient! Eine schöne Geschichte mit viel Herz, Hoffnung und auch wenn man anders ist, dass es keine Ausgrenzung gibt. Fazit: Top Leistung der Darsteller! Auch wenn das Thema vielleicht nicht jedermanns Sache ist.
Das Messer im Wasser
Regie: Roman Polanski
Weitere Werke: Tanz der Vampire, Rosemaries Baby
Auszug der Kritik von Daily Telegraph:
[...] mit blendender Intimität inszeniert und gespielt [...]
District 9
Regie: Neill Blomkamp
Weitere Werke: Elysium, Chappie
Auszug der User-Kritik von Stu:
[...] Der Film entfacht nach kürzester Zeit einen atemberaubenden Sog. Vom dokumentarischen Beginn bis zum dröhnenden Finale, alles passt perfekt zusammen und wirkt obendrein nicht wie das bloße Konstrukt eines zusammenkalkulierten Blockbusters. Für mich ist „District 9“ ein wahrer Höhepunkt des Genres, ein moderner Klassiker, der vor allem durch seine Einzigartigkeit besticht und trotz seines enormen Unterhaltungspotenzials noch etwas im Oberstübchen hat [...]
El Mariachi
Regie: Robert Rodriguez
Weitere Werke: From Dusk Till Dawn, Sin City
Fazit der Cinema:
Low-Budget-Kino voll Feuer und Coolness
Frühling für Hitler
Regie: Mel Brooks
Weitere Werke: Frankenstein Junior, Spaceballs
Fazit der MB-Kritik:
Herrlich. Der Karrierestart von Mel Brooks hätte kaum besser ausfallen können. Ein Sammelbecken kurioser Einfälle, von denen realistisch betrachtet keiner undenkbar erscheint. Heute noch mehr als damals. Das sollte einem zu denken geben, aber darüber lachen macht dann doch mehr Spaß. In dem Sinne: „I was born in Düsseldorf, that‘s why they call me Rolf.“
Mission: Impossible III
Regie: J.J. Abrams
Weitere Werke: Star Trek, Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht
Fazit der MB-Kritik:
Gerade im Vergleich zum unterirdischen Vorgänger ist „M:I:III“ ein hervorragender Actionfilm, der sowohl mit atemberaubenden Stunts, tollen Gadgets und einer anderen Windrichtung in Sachen „Atmosphäre“ überzeugen kann. So ist er sehr viel bodenständiger, Ethan Hunt ist viel menschlicher und die Darsteller machen eigentlich alles, was sie im Rahmen des mittelmäßigen Drehbuchs machen können, sehr gut. Mit „Mission: Impossible IV“ darf sich wahrscheinlich auf einen ähnlichen Film freuen.
Capote
Regie: Bennett Miller
Weitere Werke: Die Kunst zu gewinnen - Moneyball, Foxcatcher
Auszug aus der Kritik von Die Drei Muscheln:
[...] In „Capote“ ist es Philip Seymour Hoffman, der dem gefährlichen Charme des Truman Capote verfällt und dafür eine Transformation der Extraklasse vollstreckte, zu der nur wenige Schauspieler in dieser erschreckenden Exaktheit in der Lage sind - Und der Zuschauer wird im Anblick dessen zu Wachs in seinen Händen. Dabei ist es gerade spannend, und der Film lebt natürlich von seiner psychologischen Komponente, die Person Truman Capote nach persönlichen Maßstäben zu analysieren und die Facetten seiner exaltierten Persönlichkeit, denen Philip Seymour Hoffman allen vollends gewachsen ist, zu deuten und wie bei ein ungeordnetes Puzzle zu einem großen Ganzen zusammenzufügen [...]
Hellraiser -Das Tor zur Hölle
Regie: Clive Barker
Weitere Werke: Cabal - Die Brut der Nacht, Lord of Illusions
Fazit der MB-Kritik:
Der Kult um "Hellraiser" ist nicht nur durch den Tabubruch zu unterstreichen, den Klassiker wie "Ein Zombie hing am Glockenseil" begründeten. Clive Barkers Kurzgeschichte geht noch einige Schritte weiter und bringt weitere vielschichtige Elemente wie Beziehungsdrama und künstlerischen Anspruch mit hinein, was zu einer grotesk-ekelhaften Mischung geworden ist. Das eigene Weltbild, das hier vermittelt wird, fasziniert genau durch die Aussagen, die Barker in seiner Geschichte zu erzählen versucht - durch Grenzerfahrungen jenseits des Schönen und Normalen.
Clerks -Die Ladenhüter
Regie: Kevin Smith
Weitere Werke: Dogma, Zack & Miri Make a Porno
Fazit der MB-Kritik:
"Clerks" ist im Kern eine fantastische Parodie auf die Gesellschaft, die mit Floskeln, Phrasen sowie philosophischen Eigenheiten nur so umherwirft, wodurch eine der stärksten Komödie der noch jungen 90er Jahre entstand. Gerade der Kampf zwischen Hilfskraft sowie Kunde steht im Mittelpunkt, doch auch Dinge wie Freundschaft, Liebe, Selbstbestimmung oder gar Selbstfindung finden ihren Weg in die eigentlich recht gradlinige Geschichte, sodass Kevin Smith ein tiefes nachdenkliches Meisterwerk erschaffen hat, dass selbst heute noch trotz kleinerer Überzeichnungen fesselt. Schlichtweg ein Film, der den Begriff Kult mehr als recht wird.
Saw
Regie: James Wan
Weitere Werke: Conjuring - Die Heimsuchung, Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung
Fazit der MB-Kritik:
„Saw“ ist eine Perle des Horrorgenres und ist für Fans ein absolutes Muss. Selten wurde ein so intensiver Thriller mit so wenigen Mitteln inszeniert. Der Härtegrad hält sich im Rahmen, trotzdem ist „Saw“ nichts für schwache Nerven. Fans von „Sie7en“ und ähnlichen Filmen werden unbestritten zugeben müssen, dass die kleine Produktion von James Wan den Hollywood Blockbustern in nichts nach steht. Nicht umsonst hat sich „Saw“ mittlerweile zu einem Kultfilm entwickelt und so weite Kreise innerhalb des Genres gezogen. Für Leute, welcher der harten und düsteren Gangart gegenüber nicht aufgeschlossen sind, ist eine Sichtung abzuraten.
Being John Malkovich
Regie: Spike Jonze
Auszug aus der Filmkritik von Spiegel Online:
[...] Die Purzelbäume, die dieser Film schlägt sind ebenso absurd wie brüllend komisch - beinahe so, als hätten die Monty Pythons eine Erzählung von Franz Kafka verfilmt [...]
Blood Simple
Regie: Ethan Coen, Joel Coen
Weitere Werke: The Big Lebowski, No Country for Old Men
Fazit der MB-Kritik:
Scheidung oder Shit-Happens auf texanisch, offenbar ein und dasselbe. Nicht nur einer der besten Debütfilme überhaupt (der nicht zu einem One-Hit-Wonder wurde), sondern sogar einer der besten Filme seiner gesamten Dekade. Und in der unfassbar brillanten Vita der magischen Coens auch ein Top-5-Kandidat. Da ist die Luft ganz besonders dünn. Eine furchtbar hinterhältige, ungemein clevere Perle des rabenschwarzen Thrillers, dessen Konsequenz und Boshaftigkeit immer noch schwer beeindruckend ist. Die unverschämt hochwertige Inszenierung, die handwerkliche Finesse und der sensationelle, schwermütige Score, der wie ein Wiegenlied des Todes über dem Geschehen schwebt, sind da beinah Randerscheinungen. Wenn man davon ausgehen würde, dass dies KEIN Low-Budget-Erstlingswerk wäre! Herausragend, in allen Belangen.
American Beauty
Regie: Sam Mendes
Weitere Werke: Jarhead - Willkommen im Dreck, Skyfall
Fazit der MB-Kritik:
Mit „American Beauty“ wurde Kevin Spacey unsterblich und Sam Mendes zu einem Schwergewicht in der Filmszene und das ist beides nicht überraschend. Zwar mag der Film nicht immer die perfekte Balance zwischen der Inszeniertheit des klassischen Films und dem schlauen, selbstreferenziellen Stil des postklassischen Films finden. Jedoch ist einfach jede Szene in irgendeiner Weise berührend, herausragend gespielt, einfallsreich und mit großer Weitsicht inszeniert. Hin und wieder mag man über Momente stolpern oder den Eindruck haben, dass gewisse Tricks und Kniffe der Regie nicht funktionieren mögen und jenes als Makel an einem Meisterwerk interpretieren - nur um Sekunden später zu merken, dass selbst diese Zweifel teils mit eingeplant waren. Kurz: „American Beauty“ ist ein sehr guter Film. Natürlich wusstet ihr das schon.
Die Nacht der lebenden Toten
Regie: George A. Romero
Weitere Werke: Zombie - Dawn of the Dead, Stephen Kings Stark
Fazit der MB-Kritik:
Über „Die Nacht der lebenden Toten“ muss man wahrlich keine großen Worte mehr verlieren: Ein wegweisendes, von Anfang bis Ende im höchsten Maße stimmungsvolles sowie populärkulturelles Gut, welches sich sowohl als reiner Horrorfilm wie auch als eindringliche Gesellschaftskritik seine Lobeshymnen verdient
Mad Max
Regie: George Miller
Weitere Werke: Die Hexen von Eastwick, Mad Max: Fury Road
User-Kritik von ConnorJMacleod(Auszug):
[...] Durch die Nutzung verschiedener Genre-Elemente (Action, Horror, Western) hat Miller ein besonderes Stück Kino geschaffen, welches es heute so gar nicht mehr gibt. Die trostlose Welt, das Setting in dem Mad Max spielt hat bis heute viele andere Medien beeinflusst und sich in der Popkultur mehr als etabliert, welches den Film nur besser macht. Nach so langer Zeit hat der Film nichts von seiner Klasse eingebüßt und funktioniert auch heute noch großartig.
Speed
Regie: Jan de Bont
Weitere Werke: Twister, Das Geisterschloss
Fazit der MB-Kritik:
„Speed“ ist ein glasklares 90er-Destillat, in dem sich sämtliche Vorzüge des Action-Kinos dieses filmischen Jahrzehnts in hervorragend gebündelter Form vorfinden lassen. Jan de Bonts Regiedebüt ist irre schnell, lässt dem Zuschauer kaum Verschnaufpausen und kaschiert hierdurch auch recht gut, dass viele der Szenen ziemlich unlogische Auswüchse einer blühenden Fantasie sind. Die Bombe unter dem Bus ist also trotz oder gerade wegen der vergnüglichen Unbekümmertheit, mit der der Regisseur seine packenden Action-Setpieces inszeniert, völlig zurecht Kult geworden.
Iwans Kindheit
Regie: Andrei Tarkovsky
Weitere Werke: Solaris, Stalker
Fazit der MB-Kritik:
Andrei Tarkowskis erster Langfilm wirft bereits einen langen Schatten auf seine kommenden Werke. Sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch spielt der russische Filmkünstler bereits sein Können aus und offenbart sein Geschick vor allem im Zusammenspiel von formalen und dramaturgischen Elementen. Im gleichen Maße Charakterdrama wie auch Antikriegsfilm schafft es „Iwans Kindheit“ ein gleichermaßen faszinierendes wie erschreckendes Filmerlebnis zu sein.
Shaun of the Dead
Regie: Edgar Wright
Weitere Werke: Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis, Baby Driver
Fazit der MB-Kritik:
Letztendlich ist es die extrem erfolgreiche und effektive Kombination dieser Comedy-Elemente aus hauchdünnem Slapstick und subtiler Vorausdeutung mit dem britischen Humor („You've got red on you.“), die Wright, Pegg und Frost bereits Jahre zuvor in der Serie „Spaced“ zelebrierten, die „Shaun of the Dead“ zu dem machen, was es ist. Eine liebevolle Hommage an alte Zombie-Filme, die aber selbst als eigenständige, halb-romantische Horror-Komödie exzellent funktioniert [...]
Badlands - Zerschossene Träume
Regie: Terrence Malick
Weitere Werke: In der Glut des Südens, The Tree of Life
Fazit der MB-Kritik:
"Badlands - Zerschossene Träume" wird zum destruktive Abbild des Scheiterns, aber man kann letztlich auch nur dann scheitern, wenn man irgendetwas in Angriff nimmt, wenn man etwas versucht und sich Ziele setzt. Terrence Malick romantisiert oder glorifiziert die Handlungen der Hauptdarsteller dabei zu keiner Sekunde, er dokumentiert, er folgt, er zeigt auf, wie unmöglich es ist, der verwurzelten Frustration und Unzufriedenheit zu entkommen. Sinnlichkeit und Schmerz gehen Hand in Hand, eine Zukunft wird Holly und Kit nicht vergönnt, jedenfalls nicht zusammen. Was bleibt sind nur Erinnerungen an eine Zeit, die geprägt hat, aber keinen Erfolg vorweisen konnte. Die Realität siegt immer – Aber wie gerne vergessen wir diese Tatsache und rennen blauäugig in unser eigenes Verderben?
Brügge sehen... und sterben?
Regie: Martin McDonagh
Weitere Werke: 7 Psychos, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Fazit der MB-Kritik:
Immer schon ein offener Geheimtipp, aber eigentlich wesentlich mehr als das. „Brügge sehen…und sterben“ ist in nahezu jeder Szene grandios, mit einem göttlichen Timing versehen und voller hervorragender Einfälle, die ein enorm harmonisches, cleveres Gemälde aus Humor, Melancholie und Empathie zeichnen. Reift mit den Jahren nur mehr, als an Aroma zu verlieren.
Die Ritter der Kokosnuss
Regie: Terry Gilliam und Terry Jones
Weitere Werke: Time Bandits, Brazil (Gilliam), Das Leben des Brian, Erik, der Wikinger (Jones)
User Kritik von Absurda:
Nach wie vor der lustigste Film aller Zeiten! Die Pythons variieren , entlarven und dekonstruieren Klischees und erschaffen dadurch ein komplett eigenes homogenes Universum, an dessen Unberechenbarkeit sich ein M. Night Shyamalan eine Scheibe abschneiden kann. Top!
Das Omen
Regie: Richard Donner
Weitere Werke: Die Goonies, Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis
Fazit der MB-Kritik:
Ein prägender Film, der nicht nur drei (und immerhin ein gelungenes) Sequels sowie ein verzichtbares Remake nach sich zog, sondern unendlich viele ähnlich gelagerte Werke massiv beeinflusste. Nach rein modernen Sichtweisen mag er vielleicht etwas unspektakulär und vorhersehbar wirken. Ersteres jedoch nur, wenn man durch die Übersättigung der letzten Jahre der Zugang für die hier gebotene Klasse verlernt (oder nie gelernt) hat und Letzteres wird sogar zu einer Stärke, die den Zuschauer früh in den drohenden Abgrund blicken lässt, ohne den Absturz aufhalten zu können.
Der mit dem Wolf tanzt
Regie: Kevin Costner
Weitere Werke: Waterworld, Open Range - Weites Land
Fazit der MB-Kritik:
"Der mit dem Wolf tanzt" ist ein Breitwandepos der erhabensten Sorte. Nicht nur räumt Kevin Costner mit dem obligatorischen Klischee-Indianer auf und entwirft ein nuanciertes Bild der amerikanischen Ureinwohner, sein bedächtig erzählter Western ist auch eines der schönsten und feingeistigsten Werke, die die Leinwand jemals beglücken durften. Ein wahres Meisterwerk.
Reservoir Dogs
Regie: Quentin Tarantino
Weitere Werke: Pulp Fiction, Inglourious Basterds
Fazit der MB-Kritik
Tarantinos Erstling gehört ohne Zweifel zu den besten Regiedebüts der Filmgeschichte und trägt seinen Status als Kultfilm völlig zu Recht. Seine Figuren und Dialoge sind weitaus vielschichtiger als die oberflächliche Coolness, auf die der Film fäschlicherweise oftmals reduziert wird und sorgen in Kombination mit der unchronologischen Erzählweise für einen herrlich willkürlich wirkenden Handlungsverlauf. „Reservoir Dogs“ ist ein rasant fesselndes Heist-Movie, in dem popkulturelle Anspielungen, stilisierte Gewalt und inszenatorische Extravaganz zu einem größeren Ganzen verschmelzen.
Die Spur des Falken
Regie: John Huston
Weitere Werke: African Queen, Die Nacht des Leguan
Fazit der MB-Kritik:
Noch heute funktioniert „Die Spur des Falken“ ausgezeichnet und ist gleichermaßen Gründungsstein und früher Höhepunkt des Film Noirs. Das liegt an vielen Gründen, allen voran John Hustons zeitloser Regie und Humphrey Bogarts lethargischer Darstellung eines gewieften Detektivs. Herrlich unaufgeregt greifen alle Zahnräder ineinander und ergeben ein angenehm vielschichtiges Gesamtbild rund um Vertrauen, Verrat und Doppelbödigkeit.
Sie küßten und sie schlugen ihn
Regie: François Truffaut
Weitere Werke: Fahrenheit 451, Die amerikanische Nacht
Fazit der MB-Kritik:
Am Ende bleibt der Schrei nach Freiheit, und der hallt lange nach. Ein ehrliches, einzigartiges und – oder gerade deshalb – wirklich schönes Werk.
Eraserhead
Regie: David Lynch
Weitere Werke: Blue Velvet, Lost Highway
Fazit der MB-Kritik
Zweifellos ist David Lynchs Erstling „Eraserhead“ aus dem gleichen Stoff gemacht, aus dem auch unsere (Alp)Träume gesponnen sind. Jenes dunkle Garn, welches uns die Kehle zuschnürt und hilflos an einem Faden baumeln lässt. Gefangen in einer kalt-grauen Welt, orientierungs- und verständnislose Akzeptanz über die pure Willkür und den Wahnsinn der surrealen Ereignisse. Auf den atmosphärisch meisterlichen Sog muss man sich indes nicht einmal einlassen, denn einmal darin gefangen, gibt dieser Film seinen Zuschauer ohnehin nicht mehr frei. Meisterwerk.
Außer Atem
Regie: Jean-Luc Godard
Weitere Werke: Elf Uhr nachts, Weekend
Fazit der MB-Kritik:
Ein spannender, unkonventioneller Film der zu Recht von Filmfans und Kritikern in aller Welt hochgehalten wird. Godard schafft einen in sich stimmigen, zwar nicht mitreißenden, aber dennoch faszinierenden Film. Am Ende ist man ein klein wenig in Patricia verliebt.
Citizen Kane
Regie: Orson Welles
Weitere Werke: Die Lady von Shanghai, Im Zeichen des Bösen
Fazit der MB-Kritik:
Auch wenn die eigentliche Geschichte des Filmes heute keinen müden Hund mehr hervorlockt, so begleitet den Film doch seit jeher ein gewisser Mythos, der vor allem der turbulenten Entstehungsgeschichte und der Figur Orson Wells geschuldet ist. Wer sich für das Medium Film interessiert und auch gerne einen Blick über den Tellerrand wirft, der wird mit diesem Meilenstein der Kinogeschichte sicherlich seine Freude haben, denn gerade die Technik ist auch heute noch beeindruckend.
Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Regie: Mike Nichols
Weitere Werke: Die Reifeprüfung, Wolf - Das Tier im Manne
Fazit der MB-Kritik:
Für seine Zeit ein wuchtiger, knüppelharter Paukenschlag und selbst heute noch kein Stück weniger aggressiv, frontal, Konventionen-brechend, von einer erschütternden Wahrhaftigkeit und hinterfragenden Weisheit geadelt. „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ ist wie eine völlig entfesselte, von Gin und Whiskey betäubte Charakter-Sezierung von Ingmar Bergman, die seine Tragik mit einem Hang zum keuchend-boshaften Lachen einzigartig versilbert und zeitweise sogar kaschiert. Entfesselt gespielt und ungeniert vorgetragen, obwohl die Filmversion in einzelnen Dialogen sogar noch entschärft wurde…kaum zu glauben.
Die zwölf Geschworenen
Regie: Sidney Lumet
Weitere Werke: Hundstage, Network
Fazit der MB-Kritik:
"Die zwölf Geschworenen" ist ein intelligent geschriebenes, grandios gespieltes und höchst spannendes Justiz-Kammerspiel-Drama, das zu Recht als absoluter Klassiker der Filmgeschichte gilt.
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