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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der amerikanische Reporter Sydney Schanberg berichtet für die "New York Times" aus Kambodscha über den Krieg im benachbarten Vietnam. Der einheimische Dolmetscher Dith Pranh ist ihm nicht nur ein unentbehrlicher Helfer, sondern inzwischen auch ein guter Freund geworden. Als sich die Amerikaner 1975 überstürzt zurückziehen und die Roten Khmer die Macht übernehmen, versuchen sie verzweifelt, das Land zu verlassen. Zwar können sie sich aus der Gewalt der Rebellen befreien und in die französische Botschaft flüchten, doch nur Schanberg darf ausreisen. Pran muss zurückbleiben und wird in eins der gefürchteten Reisfeld-KZs verschleppt ...

Kritik

„Ich darf keine Vergangenheit haben. Dies ist das Jahr Null und nichts hat sich vorher ereignet…“

Die paralysierende Bitterkeit, mit der Roland Joffé (The Mission) in The Killing Fields – Schreiendes Land aufwartet, speist sich aus dem Umstand, dass nicht nur wir als Zuschauer, sondern auch die Protagonisten dieses Films begreifen müssen, angesichts der verheerenden Verhältnisse im Kambodscha der 1970er Jahre schlichtweg hilflos zu sein. Die beiden Reporter, Sydney Schanberg (Sam Waterston, Verbrechen und andere Kleinigkeiten) und Dith Pran (Haing S. Ngor, Zwischen Himmel und Hölle), sollten eigentlich im Auftrag der New York Times über die Kämpfe der US-Truppe während der kambodschanischen Revolution berichten. Nachdem Richard Nixon allerdings der Bombardierung der Zufuhrbasen der Vietnamesen einwilligte, die Kampfhandlungen also in neutrales Gebiet übertragen wurden, und die Amerikaner im Anschluss überstürzt Kambodscha verließen, wurden Schanberg und Pran Augenzeugen der Hölle auf Erden.

Mit der Machtergreifung der Roten Khmer, einer kommunistischen Guerillabewegung, angeführt vom Nationalisten Pol Pot, begann eine Schreckensherrschaft, mit dessen Nachwehen das Volk Kambodschas noch heute zu kämpfen hat. Das Ziel der Roten Khmer war es, Kambodscha durch einen ultimativen Agrarkommunismus zu einem egalitären Staat zu erklären: Das Städtische wurde restlos entvölkert und zerschlagen, das Ländliche ausnahmslos gefördert. Kambodscha, nunmehr ein riesiges Gefangenenlager, befand sich im freien Fall zurück in prähistorische Gegebenheiten, während Schätzungen besagen, dass bis zu 2,2 Millionen Kambodschaner dem Terror der Roten Khmer zum Opfer fielen. Und inmitten dieses entsetzlichen Grauens stehen die beiden Freunde Schanberg und Pran, die die Besetzung sowie den Fall der Hauptstadt Phnom Phen am eigenen Leibe miterleben. Die erleben, was es bedeutet, wenn der Wind nur noch von Furcht und Hass flüstert.

Während Schanberg schließlich die Erlaubnis erteilt wird, zurück in die Vereinigten Staaten zu reisen, wird Pran in ein Arbeitslager verschleppt und muss seinen Beruf (und seine Sprachkenntnisse) verheimlichen, da es zum Führungskonzept der Roten Khmer gehört, alle Journalisten, Mediziner, Lehrer und Studenten hinzurichten. Dass es The Killing Fields – Schreiendes Land gelingt, die Terrorherrschaft und die Leiden des Volkes auf die Perspektive zweier investigativer Journalisten einzudampfen, liegt am schier unglaublichen Ausmaß an Authentizität, welches Regisseur Roland Joffé in seinem eindringlichen Debütwerk (!) entfesselt. The Killing Fields – Schreiendes Land beruft sich nicht auf eine externe Betroffenheitsrhetorik, die anschließend noch in heroischen Charakterprofilen kulminieren darf. Stattdessen gelingt es dem Film, die westliche Perspektive mit Pulitzerpreisträger Schanberg einzunehmen, wie auch den asiatischen Blickwinkel durch Dith Pran zu wahren.

The Killing Fields – Schreiendes Land stellt vor allem in bedrückender Fasson unter Beweis, welche Konsequenz der Strudel der Gewalt mit sich bringt und schöpft seine immense Kraft dabei aus der Wirkungslosigkeit, mit der Sydney Schanberg und Dith Pran genau diesen Strudel durchleben (müssen). Ihr Leben ist bestimmt von Angst, Selbstverleugnung, Schuldgefühlen, aber auch unerschütterlicher Verbundenheit, während die akkurat-bedachtsame Inszenierung dem Martyrium der beiden Hauptdarsteller, wie auch dem einer ganzen Nation, mit merklicher Schockstarre begegnet. Der einzig logischen Reaktion. The Killing Fields – Schreiendes Land schlachtet die vorherrschende Lage Kambodschas niemals zugunsten eines reißerischen, tränenheischenden Gestus aus, Roland Joffé bleibt dem (Allzu-)Menschlichen treu, formuliert einfühlsam das Bewusstsein über die Vergeblichkeit des eigenen Handels, die innige Freundschaft zweier Männer, den tiefen Schmerz des eines Landes und die furchtbaren Verfehlungen eines anderen Landes.

Fazit

Mit "The Killing Fields – Schreiendes Land" ist Roland Joffé ein unverdünnt-schockierendes Antikriegs-Manifest gelungen, welches das Grauen der Pol-Pot-Schreckensherrschaft in bedrückenden Bildern aufzeigt, aber niemals zugunsten eines reißerischen Effekts ausschlachtet. Die starken Schauspielleistungen, allen voran Haing S. Ngor, und das humanitäre Wesen der Inszenierung, kaschieren gelegentlich aufkeimende Pathosentgleisungen. Ein eindringliches Erlebnis.

Kritik: Pascal Reis

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