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Reichtum, Macht, Frauen, für den Rest der Welt wirkt es so, als hätte Medienmogul Charles Foster Kane (Orson Wells) Alles was man sich nur wünschen könnte. Doch als er im hohen alter auf seinem Privatschloss Xanadu stirbt, gelten seine letzten Worte nicht etwa der Politik, die er Jahrelang beeinflusst hat wie kein Zweiter, oder seinem vielen Geld und auch nicht seinen Liebsten, sondern schlicht einer Sache mit dem Namen „Rosebud“.
Doch was ist „Rosebud“? War es der Kosename einer heimlichen Geliebten, versteckt sich dahinter der Code für einen Banktresor, oder ist Kane auf seinen alten Jahre einfach nur verrückt geworden? Um diese Frage zu beantworten recherchiert Reporter Jerry Thompson (William Alland) die wahre Geschichte eines außergewöhnlichen Menschen, mit all ihren Höhen und Tiefen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Jahre 2013 noch etwas neues über „Citizen Cane“ schreiben zu wollen gleicht der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen, denn der im Jahre 1941 erschienene Film wurde seit dem öfter analysiert als sämtliche Filme des letzten Jahrzehnts zusammengerechnet.
Aber warum fasziniert der „Beste Film aller Zeiten“ die Leute noch nach all diesen Jahren und ist dieser Titel überhaupt gerechtfertigt?
Um dies adäquat zu beantworten muss man zunächst auf die Entstehungsgeschichte von „Citizen Kane“ blicken, denn die Story des Filmes ist keinesfalls frei erfunden, sondern erzählt in erster Linie die Lebensgeschichte des Amerikaners William R. Hearst, dem größten Medienmogul in der amerikanischen Geschichte. Selbst Xanadu, Kanes lächerlich großes Traumschloss, samt eigenem Zoo und Co. kommt nicht von ungefähr, denn auch Hearst besaß eine gigantische Villa, die man durchaus als Schloss bezeichnen könnte, auf einem Hügel in der nähe von Hollywood.
Dort war er stets umgeben von der aktuellen High Society, denn wer bei William R. Hearst zu Gast war, der war ein gemachter Mann und wer nicht auf der Gästeliste stand, nun für den interessierte sich Hearst auch nicht und damit eben sowenig sein Medienimperium und ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung.
Nun mag es Niemanden überraschen, dass so ein mächtiger Mann einem Film, dessen Hauptfigur unumstößliche Parallelen mit der eigenen Lebensgeschichte aufweist, sehr skeptisch gegenüber steht, zumal Orson Wells schon damals seinen ganz eigenen Kopf hatte. Es ging sogar soweit das Hearst alle Negative des Filmes aufkaufte um diese im Anschluss zu verbrennen, doch als auch dies scheiterte musste Hearst auf seine größte Waffe zurückgreifen, die Medien. So hetzte er in seinen Publikationen gegen Wells, verhinderte Werbung für den Streifen und belegte Kinos mit finanziellen Sanktionen, sollten es diese wagen den Film aufzuführen.
Der Grund für Hearst Abneigung liegt vor allem an der Figur von Charles Foster Kane, den Orson Wells mit einer unglaublichen Präsens auf der Leinwand verkörpert. Wells gestaltet das Leben von Kane jedoch alles andere als rosig, sondern vielmehr spielt er ihn als einen Mann, der über die Jahre hinweg seine edlen Ideale über Bord wirft und durch Macht und Gier langsam aber sicher zum Monster wird. Da der Hauptdarsteller die Figur Kanes über mehrere Jahrzehnte hinweg verkörpern musste, gilt ein besonderes Lob der ausgezeichneten Masken und Make-Up Künstlern, denn der Film gilt nicht ohne Grund als ein Meilenstein auf diesem Gebiet.

Neben der Oskar Nominierten Performance von Wells überzeugt der Film auch heute noch durch seine Technik, denn Wells war schließlich nicht nur Hauptdarstellern, sondern gleichzeitig auch Produzent und viele der Aufnahmen lassen einen einfach mit offenem Mund zurück. Sei es das Spiel mit Licht und Schatten, der punktgenaue Schnitt auf die Musik, oder einfach nur spektakuläre Kameraaufnahmen, in allem lässt sich die Erfahrung von Wells als Theaterproduzent und Radio Mitarbeiter erkennen, die maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der Film auch heute noch in aller Munde ist.

Einzig die Erzählstruktur und die eigentliche Geschichte wirken aus heutiger Sicht wohl etwas altbacken, denn im Laufe der Jahre hat sich der Tenor auf der Leinwand doch deutlich gewandelt und die ein oder andere böse Zunge würde den Film wohl als langweilig bezeichnen, immerhin bietet das Leben eines Medienmoguls, so romantisiert es auch dargestellt wird, nicht gerade den Stoff für eine epische und fesselnde Geschichte, was vor allem daran liegt, dass die Figur von Kane von der ersten Minute aus so über stilisiert wird und so dem Zuschauer jegliche Beziehungspunkte verloren gehen.

Ob „Citizen Kane“ nun der beste Film aller Zeiten ist, darüber lässt sich sicherlich streiten, denn schließlich lässt sich Kunst nicht auf einer simplen Skala messen, doch soviel ist sicher, sowohl in technischer als auch in darstellerischer Hinsicht hat das Magnum Opus von Orson Wells neue Maßstäbe gesetzt.

BluRay (abseits der Wertung):
Wie es sich für so einen Film gehört bietet die neu aufgelegte Blu Ray diverse Extras, unter anderem zwei Dokumentationen, die zum einen das Leben von Orson Wells beleuchten und zum anderen den Konflikt zwischen Wells und William R. Hearst thematisieren. Beide sind von beachtlicher Länge und bieten dem geneigtem Fan Unmengen an Hintergrund Informationen über die Entstehungsgeschichte des Filmes. Darüber hinaus gibt es einen Audio Kommentar des Filmwissenschaftlers Prof. Dr. Thomas Koebner, der quasi an die Stele des sonst üblichen Audio Kommentars des Regisseurs tritt. Da der Film nun schon mehr als 70 Jahre auf den Schultern muss man ein paar Abzüge machen, so liegt das Bild etwa nur in 4:3 vor und der Ton ist auch alles andere als zeitgemäß. Der Film liegt im übrigen in der Restaurierten Fassung auf der Blu Ray Disc vor, in der die Lichtverhältnisse an moderne Sehgewohnheiten angepasst wurden, welches unter anderem auch in den Dokus behandelt wird.

Fazit

Auch wenn die eigentliche Geschichte des Filmes heute keinen müden Hund mehr hervorlockt, so begleitet den Film doch seit jeher ein gewisser Mythos, der vor allem der turbulenten Entstehungsgeschichte und der Figur Orson Wells geschuldet ist. Wer sich für das Medium Film interessiert und auch gerne einen Blick über den Tellerrand wirft, der wird mit diesem Meilenstein der Kinogeschichte sicherlich seine Freude haben, denn gerade die Technik ist auch heute noch beeindruckend.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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