Inhalt
Als Julia Grants Partnerin in Osteuropa ermordet aufgefunden wird und die lokale Polizei Nichts zur Aufklärung des Verbrechens beiträgt, beginnt die Agentin ihre eigenen Nachforschungen. Dabei stößt sie auf einen gefährlichen Mädchenhändlerring, der zu allem Überfluss auch noch mit einem psychopathischen Frauenmörder in Verbindung zu stehen scheint.
Kritik
Countless topless women…no more, no less
Bei „The Final Victim“, „Bound Heat - Tears at Dawn”, „Girl Camp 2003: Chained Vengeance” und „Der Sklavenmarkt der jungen Mädchen” handelt es sich nicht etwa um vier anrüchige Softcore-PayTV-Streifen aus den 90ern, sondern lediglich um eine kanadisch-tschechische Co-Produktion aus dem Jahr 2003, bei welcher ein Titel offenbar nicht ausreichend war, um der hervorstechenden Qualität des Endprodukts gerecht zu werden. Dank Donau Film kommt der deutschsprachige Konsument seit 29.07.2016 in den ungekürzten Genuss dieses - Achtung: Cover-Text - Erotik-Action Movies des Schöpfers der Chained Heat Reihe, welches auf imdb.com doch tatsächlich als Drama geführt wird.
Prinzipiell könnte man den Streifen von Lloyd Simandl mit einem Wort zusammenfassen: Schrecklich. Doch damit will (und kann) es der Autor dieser Zeilen natürlich nicht belassen.
„The Final Victim“ wäre gerne ein Erotik-Thriller Marke „Basic Instinct“ oder zumindest Marke „Body of Evidence“ geworden, scheitert jedoch in allen Belangen. Dabei ist es zuallererst die völlig banale, bruchstückhaft zusammengesetzte, höhepunktlose Handlung, die sich ausschließlich aus repetitiven Szenen von jungen, halbnackten Mädchen zusammensetzt, ohne auch nur ansatzweise für ein erotisches Kribbeln zu sorgen, die den geneigten Konsumenten an den Rande des Filmabbruchs geleitet. Anstatt die fehlende Spannung des dümmlichen Drehbuchs von Chris Hyde nämlich mit trashiger Selbstironie oder Oldschool-Sexploitation zu kaschieren, inszeniert Lloyd Simandl den Streifen mit einer blutarmen Ernsthaftigkeit, die ihresgleichen sucht. Dabei wird ein und dieselbe Szene mit unterschiedlichen Darstellerinnen so oft wiederholt, bis auch der letzte Zuschauer die Reinigungszeremonie neuentführter Mädchen oder den Ablauf der finalen Versteigerung begriffen hat.
Der kanadisch-tschechische Cast agiert so konzentriert und fokussiert, als würde es sich bei „The Final Victim“ um ein authentisches Sklavendrama handeln. Dabei stören sich die Beteiligten weder an billigen Kostümen, lächerlichen (zu allem Überfluss auch im Original nachsynchronisierten) Dialogen oder einer silikonbusigen Wrestlerin mit botoxbedingter Gesichtslähmung (Rena Mero) als Hauptdarstellerin.
Den endgültigen Todesstoß versetzen dem Möchtegern-Sexploitation-Movie die miese Kameraarbeit und der völlig misslungene Schnitt.
Fazit
„The Final Victim“ oder auch „Der Sklavenmarkt der jungen Mädchen“ ist eine langatmige Mogelpackung, die weder Erotik noch Action oder gar tatsächliche Sexploitation zu bieten hat. Das Endprodukt ist folglich eine knapp 90minütige Aneinanderreihung langweiliger Nacktszenen, die von einer noch langweiligeren Story notdürftig zusammengehalten wird.
Autor: Christoph Uitz