Inhalt
Bunt ist das Dasein, und granatenstark! Bill und Ted werden von der Schule fliegen, wenn sie mit ihrem Abschlussreferat in Geschichte keine gute Note machen, was wohl ziemlich uncool wäre. Ein Kerl der sich selbst Rufus nennt, kommt mit einer Telefonzelle aus der Zukunft um ihnen bei dem scheinbar unlösbaren Problem zu helfen, denn das Schicksal der beiden hat einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunft der ganzen Menschheit. Da Bücher viel zu trocken sind, reisen sie kurzerhand selbst in die Vergangenheit, um die großen Persönlichkeiten, die sie bei ihre Prüfung vorstellen müssen, persönlich kennenzulernen.
Kritik
Volle Kanne, Hoschi. Mag sein, dass sich dieser Ausdruck nicht so im cineastischen Kanon manifestiert hat, wie andere, dennoch gehört er dazu und diejenigen, die Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit gesehen haben, werden diesen wohl auch nicht so schnell vergessen, gilt die Komödie aus dem Jahre 1989 doch als Kultfilm. Zugegeben, dieser Begriff wird leider viel zu inflationär benutzt, doch der Film des späteren Mighty Ducks -Das Superteam-Regisseurs Stephen Herek kleidet sich recht gut damit. Der Grund liegt vor allem daran, dass sich der Film nicht damit begnügt sein großes Vorbild Zurück in die Zukunft 1:1 zu kopieren. Statt eines netten Helden und eines genialen wie wuseligen Wissenschaftlers, sind es hier zwei Airheads, die mittels Zeitreisemaschine (eine Telefonzelle) in die Vergangenheit reisen.
Garniert ist das alles mit viel charmanten Wahnsinn, der sich aus dem damaligen Zeitgeist und Kolorit extrahiert. Hier geht es nicht nur um die Rettung einer Freundschaft, nein, Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit entwirft daraus einen Kampf um die Zukunft der gesamten Menschheit und parodiert damit,wohl eher unwissentlich, viele andere, hochgestochene Zeitreisefilme. Das ist durch und durch amüsant, aber leider nicht so zeitlos wie der große Bruder mit dem DeLorean. Allerdings ist der Film dafür auch gar nicht angelegt. Das Drehbuch von Ed Solomon (Men in Black) und Chris Matheson (Zuhause ist der Zauber los) ist einzig und alleine darauf fokussiert die banale Idee von einem Beginn zu einem Ende zu bringen und auf der Reise so viele komödiantische Episoden wie eben möglich zu genieren. So kommt es dann auch, dass der große Napoleon Bonaparte in der Gegenwart der späten 1980er Jahre in einem amerikanischen Spaßbad sowie einer Bowlinghalle für Chaos sorgt, während Billy the Kid und Sokrates zu einem eingespielten Duo aufsteigen. Klingt bescheuert, ist es auch, aber es wird konsequent durchgezogen und bleibt dabei stets liebenswert ohne zu angepasst zu wirken.
Das war damals, als Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit in die Kinos kam, gewiss noch erfrischender und neuer als heutzutage und tatsächlich mit einem gegenwärtigem Blick auf den Sci-Fi-Ulk fällt auf, dass einiges nicht mehr wirklich so reibungslos funktioniert. Vieles wirkt zu einfach zu schnell in der Abhandlung. Dazu gelang es Regisseur Herek nicht eine reibungslose Progression zu integrieren. Wenn die Komödie zum finalen Akt kommt, wirkt dieser viel mehr wie ein überlange Prolog, obwohl sich dort doch die finale Entscheidung getroffen wird, die für die Zukunft der beiden Titelhelden – und der gesamten Menschheit – von essentieller Bedeutung ist. Wirklich störend ist das nicht, aber es gibt halt einfach schönere Dinge, als herauszufinden dass ein früher scheinbar optimales Filmvergnügen mit den Jahren nicht nur Staub angesetzt, sondern auch Qualitäten eingebüßt hat.Ein kurzweiliger Spaß bleibt Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit aber dennoch.
Fazit
Mit den Jahren zeigt sich, dass die Kultkomödie, die dabei half Keanu Reeves zum Star zu machen, doch mehr Macken besitzt als gedacht. Trotz allem bleibt der Film ein kurzweiliger und sympathischer Ulk.
Autor: Sebastian Groß