Inhalt
Miles Morales kehrt für das nächste Kapitel der Oscar®-prämierten Spider-Verse-Saga zurück, einem epischen Abenteuer, das Brooklyns freundlichen Vollzeit-Nachbarschaft-Spider-Man durch das Multiversum transportiert, um sich mit Gwen Stacy und einem neuen Spider-Team zusammenzuschließen, um sich einem Bösewicht zu stellen, der mächtiger ist als alles, was ihnen je begegnet ist.
Kritik
Als Spider-Man: A New Universe (OT: Spider-Man: Into the Spider-Verse) Ende 2018 erschien, hatte wohl niemand im Vorfeld damit gerechnet, wie gut der Streifen tatsächlich werden würde. Zurecht gab es den Oscar für einen der wohl besten Animationsfilme der letzten Jahre und auch innerhalb des Spider-Man-Franchise handelt es sich um den wohl stärksten Ableger. Sony wusste also genau, welch Juwel sie in ihrem Portfolio hatten und gaben direkt grünes Licht für zwei Fortsetzungen. Bevor Spider-Man: Beyond the Spider-Verse die Trilogie 2024 vermutlich abschließen wird, geht es zunächst in Spider-Man: Across the Spider-Verse in Miles Morales' nächstes Abenteuer, für das diesmal das Regie-Trio Joaquim Dos Santos (Die Legende von Korra), Kemp Powers (Soul) und Justin K. Thompson verantwortlich ist. Ihnen fiel die schwere Aufgabe zu einen Film abzuliefern, der die hohen Erwartungen erfüllen kann, die durch den grandiosen Erstling gesetzt wurden. Was anderswo ganz oft in die Hose geht, ist dem Team aber überraschenderweise blendend gelungen.
Across the Spider-Verse beginnt ganz unaufgeregt mit einem schönen Prolog, der sich ganz allein Gwen Stacy (Hailee Steinfeld) widmet. Ihre Hintergrundgeschichte wird darin auf emotionale Weise weiter vertieft, sodass sie für den Zuschauer greifbarer wird. Auch der individuelle Animationsstil ihrer Dimension, der an verschwimmende Tuschfarben erinnert, weiß zu begeistern. Anschließend kehrt die Geschichte zu Miles Morales (Shameik Moore) zurück, der es mit einem neuen Bösewicht namens The Spot (Jason Schwartzman) zu tun bekommt und schon bald in einen zerstörrerischen Strudel gerissen wird, bei dem die Dimensionen miteinander kollidieren. Erneut wird die Geschichte sehr humorvoll verpackt, in rasantem Tempo erzählt, mit zig Easter Eggs versehen und durch sympathische und äußerst schräge Charaktere bereichert.
Im Vergleich war Into the Spider-Verse der etwas leichtfüßigere Film, der ganz unbeschwert Freude bereitete. Across the Spider-Verse ist zwar ebenfalls bestes Feel-Good-Kino, hat aber auch einige düstere Momente, in denen es ernster zugeht. Diese verfehlen ihre Wirkung jedoch nicht und wissen gekonnt unter die Haut zu gehen, was ganz eigene Qualitäten mit sich bringt. Die Erzählung entwickelt sich auf spannende Weise weiter, fühlt sich im Vergleich zum Vorgänger aber auch etwas überladener an, da wirklich viel Stoff in die rund 140-Minuten-Spielzeit gestopft wurde. Das ist beim enormen Tempo und dem ohnehin schon herrschenden Overkill an visuellen Stilmitteln mitunter etwas anstrengend, doch das sei Meckern auf hohem Niveau. Auch wenn sich Into the Spider-Verse insgesamt etwas runder anfühlt (was auch daran liegt, dass das Sequel mittendrin mit einem fiesen Cliffhanger endet) macht Across the Spider-Verse wahnsinnig viel Spaß und bleibt bis zum Ende hin überaus unterhaltsam.
Und wenn wir schon beim Visuellen sind: Across the Spider-Verse sieht (wieder) absolut fantastisch aus und ist an Kreativität kaum zu schlagen. Hier wechseln sich verschiedenste Stile regelmäßig ab und werden wild miteinander vermischt. Während andere Animationsstudios mehr oder weniger auf Uniformität setzen, heben sich die Spider-Verse-Filme deutlich davon ab, indem sie etwas Eigenes kreieren und Experimente wagen. Und auch musikalisch, vom Score bis zu den verschiedenen Hip Hop Tracks ist das Abenteuer wieder höchst stimmungsvoll untermalt. Audiovisuell geschieht hier einfach so viel, dass es unmöglich ist, alles davon bei einer Sichtung zu erfassen. Ebenso die oben angesprochenen Easter Eggs, die mal mehr, mal weniger offensichtlich ausfallen. Spider-Man: Across the Spider-Verse ist ein Film, der mehrmals gesichtet werden will. Und da er so gut ist, lässt man sich darauf mehr als gern ein.
Fazit
Wenn der Vorgänger die Messlatte bereits so hochgelegt hat, geht es für das heißerwartete Sequel meistens enttäuschend aus. Nicht so bei "Spider-Man: Across the Spider-Verse", der qualitativ kaum abfällt. Die Geschichte mag beim Erstling noch einen Tick besser strukturiert gewesen sein, fällt aber auch hier weitestgehend mitreißend aus und hat jede Menge Herz. Darüber hinaus passt der Humor, der Ideenreichtum ist enorm und die Visualisierung zeigt sich durch und durch atemberaubend.