Inhalt
DEAR SANTA erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen, der seinen Wunschzettel mit einem entscheidenden Rechtschreibfehler an den Weihnachtsmann schickt, woraufhin der teuflische Jack Black auftaucht, um die Feiertage zu verderben.
Ab 18. Dezember 2024 auf Paramount+
Kritik
Die Farrelly-Brüder, bestehend aus Peter und Bobby Farrelly, sind Meister der absurden, oft derben Komödie und haben sich mit ihrem einzigartigen Stil in Hollywood einen Namen gemacht. Seit ihrem Durchbruch mit Dumm und Dümmer begeistern sie ein breites Publikum mit Filmen, die skurrilen Humor, schräge Charaktere und überraschend viel Herz verbinden. Ein überraschender Wendepunkt war Peter Farrellys Regiearbeit bei Green Book, ein Film, der deutlich ernster war und ihm sogar den Oscar für den besten Film einbrachte.
Dear Santa ist eine Weihnachtskomödie unter der Regie von Bobby Farrelly, Brüderchen Peter arbeitete zumindest am Drehbuch mit. Der Film erzählt die Geschichte des elfjährigen Liam Turner (Robert Timothy Smith), der aufgrund seiner Legasthenie einen Brief an Satan statt an Santa schreibt. Dieser kleine Buchstabendreher führt dazu, dass der Teufel, gespielt von Jack Black, auftaucht und Liam drei Wünsche gewährt – natürlich nicht ohne eigene, teuflische Absichten.
Die Prämisse des Films klingt vielversprechend: Ein Junge, der versehentlich den Fürsten der Finsternis herbeiruft, um seine Weihnachtswünsche zu erfüllen. Was auf dem Papier nach einer charmanten Weihnachtskomödie klingt, entpuppt sich in der Realität als uninspirierte Aneinanderreihung von Versatzstücken aus besseren Filmen. Es ist, als hätte ein Algorithmus entschieden, welche Elemente "sicher funktionieren": Ein liebenswerter Junge mit großen Augen? Check. Ein mürrischer Sidekick, der insgeheim doch ein weiches Herz hat? Check. Ein emotionaler Showdown unter kitschigen Vorraussetzungen? Doppel-Check.
Das größte Problem ist Jack Black selbst. Was mal ein sicherer Garant für energetischen Slapstick und komödiantische Brillanz war, verpufft hier in einer uninspirierten Performance. Es wirkt fast, als hätte er seine Greatest Hits an Grimassen und Witzen aus früheren Erfolgen auf Autopilot abgespult. Ein Schuss Nacho Libre, ein Hauch School of Rock – und fertig ist die Santa/Satan Figur, die weder originell noch erinnerungswürdig ist. Der Rest des Casts macht es auch nicht besser, dessen Darbietung so generisch ist wie eine Tasse Instant-Kakao. Man spürt einfach, dass hier keine Liebe vorhanden ist.
Tiefpunkt des Films ist das völlig deplatzierte Placement von Rapper und Sänger Post Malone, der sich selbst spielt. Die Szenen wirken wie ein Musikvideo, welches sich nur aufgesetzt anfühlt.
Fazit
Von den kreativen Höhen, die die Farrelly-Brüder einst mit Filmen wie "Verrückt nach Mary" oder "Dumm und Dümmer" erreichten, ist in "Dear Santa" nichts mehr zu spüren. Stattdessen riecht das Ganze nach einem schnellen Cash Grab, bei dem es mehr um Content als um Filme machen geht. Wenn Weihnachten also tatsächlich ein Geschenk ist, dann ist "Dear Santa" das Paar Socken, das man jedes Jahr höflich zur Seite legt.
Autor: Mike Kaminski