Inhalt
Ein Abenteuer ganz besonderer Art. Auf Mikrobengröße verkleinert soll der wackere Testpilot Tuck Pendelton das Körperinnere eines Versuchskaninchens erforschen. Leider landet er - per Injektion - im Allerwertesten des Angsthasen Jack Putter. Was folgt, ist ein wahnwitziger Wettlauf mit der Zeit. Von mordlustigen Industriespionen verfolgt, hat Jack nämlich das ungute Gefühl, dass der Mini-Mann in seiner Blutbahn bald wieder Normalgröße erreichen wird …
Kritik
Wenn man sich aus heutiger CGI verwöhnter Sicht Die Reise ins Ich anschaut, könnte man sich fragen, warum man so viel Aufhebens um den Film macht, doch die Antwort liegt klar auf der Hand. Dieses Action-Comedy-Science-Fiction-Abenteuer entstand bereits im Jahre 1987 und für damalige Zeit war es schon sehr spektakulär, weil sich die Spezialeffekte wirklich sehen lassen konnten: Insbesondere die technischen Spielereien mit dem Mini-U-Boot und die Organe des unfreiwilligen Versuchskaninchens Jack Putter (Martin Short, Reine Glückssache) an denen das U-Boot vorbeischwebt. Man sieht dabei die einzelnen Blutkörperchen, Blutbahnen, Magensäure, Fettzellen usw. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt und man kann sich tatsächlich gut vorstellen, dass der menschliche Körper so ähnlich von innen aussehen muss. Die Aufnahmen sind so überzeugend, dass man mit ein wenig Fantasie sogar an die Echtheit der Geschichte glauben könnte. Deswegen wurde der Film auch völlig zu Recht für die Spezialeffekte mit einem Oscar ausgezeichnet. Allein, wenn man an die Szene denkt, in der das Gesicht von der Jack, plötzlich neu modelliert wird, damit er die Gestalt des Cowboys (Robert Picardo, Total Recall - Die totale Erinnerung) annehmen kann, begreift man, dass die Spezialeffekte damals schon auf einem recht hohen Niveau waren. Die 25 Millionen Dollar, die man für den Film gebraucht hat, haben sich definitiv ausgezahlt.
Das Geheimnis des großen Erfolges von Die Reise ins Ich liegt aber nicht nur in den Spezial-Effekten, sondern auch in dem komödiantischem Anstrich, den der Regisseur Joe Dante (Meine teuflischen Nachbarn) der Geschichte verpasste. Die Reise ins Ich gilt, auch wenn es umstritten ist, eigentlich als Nachfolger des Films Die phantastische Reise, bei dem es sich um einen ernsten Film handelte. Mit einer neuen lustigen Aufmachung konnte Joe Dante bei den Zuschauern gut punkten, vor allem, weil er auch noch spannende Verfolgungsjagden und eine romantische Liebesgeschichte eingebaut hatte. So konnte er sich sicher sein, dass alle Interessen gleichermaßen bedient werden und mit seinen drei Hauptdarstellern bewies er ebenfalls ein glückliches Händchen. Mit den 80er Jahre Comedy Stars Dennis Quaid (Ein Zwilling kommt selten allein), Martin Short und Meg Ryan (Harry und Sally) an Bord musste Die Reise ins Ich definitiv eine witzige Komödie werden und so war es dann auch. Besonders die Interaktionen zwischen Martin Shot und seiner inneren Stimme sorgen für heitere Stimmung. Der einzige Wermutstropfen ist die Darstellung der Miniatur-Menschen, die Jack und Lydia im Auto angreifen. Diese wirkt zumindest aus heutiger Sicht ein wenig schräg und unnatürlich, doch damals war es sicher ein ganz großes Kino. Natürlich war der Film nicht ganz so erfolgreich wie beispielsweise Terminator, doch ein paar Anleihen, die zumindest in eine ähnliche Richtung gehen, hat auch Die Reise ins Ich zu bieten.
Die Actionsequenzen sind ebenfalls überzeugend und es ist sowohl aufregend als auch witzig zuzusehen, wie Jack (Martin Short) zwischen zwei Autos hängt oder in einer anderen Szene seine Schüchternheit und seine Loser-Mentalität mithilfe von seiner inneren Stimme überwindet und Schläge verteilt. Dagegen muss Dennis Quaid die meisten Szenen im Mini-U-Boot spielen und sich nur an seiner eigenen Gesellschaft erfreuen. Die wenigen Szenen, die er gemeinsam mit Meg Ryan hat, haben allerdings trotzdem ausgereicht, um zwischen den beiden eine Liebesgeschichte im wahren Leben zu entfachten. In einem Interview betonte Dennis Quaid später wiederholt, wie viel Spaß er bei den Dreharbeiten hatte. So sollte es auch sein und das transportieren auch alle drei Hauptdarsteller überzeugend nach außen. Darum ist Die Reise ins Ich ein großer Erfolg geworden und bleibt für immer ein würdiger Vertreter des Science-Fiction-Comedy-Genres der 80er Jahre.
Fazit
Ein lustiges oscarprämiertes Action-Comedy-Science-Fiction-Abenteuer, das sicherlich als Inspiration für viele moderne Sciencefiction Streifen diente.
Autor: Yuliya Mieland