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Quelle: themoviedb.org

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Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird. Dieses alte klingonische Sprichwort trifft es meistens sehr genau, wenn es darum geht einen dramatischen Vergeltungsfilm auf die Leinwand zu bringen. Themen wie blutige Abrechnung, purer Hass sowie der lange dunkle Weg den die selbstzerstörerischen Protagonisten gehen müssen, ist dabei das Leitbild. Auch das Action-Drama von Regisseur  George Tillman Jr., der mit Men of Honor und Notorious B.I.G. bisher kaum nennenswerte Erfolge feierte, widmete sich diesen Motiven und lässt Dwayne The Rock Johnson mit unnachgiebiger Genugtuung auf seine Feinde los. Trotz augenscheinlichem Popcorn-Kino geht Faster jedoch sehr philosophisch an die Materie. Blankes Action-Feuerwerk sucht man vergebens. Stattdessen wird ein hervorragendes Rachespiel serviert, was besonders durch seine ungleichen Charaktere lebt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach einem geglückten Bankraub, machen es sich der Fahrer (Dwayne Johnson) und seine Gang mit der Beute in einem Versteck gemütlich. Der Überfall verlief reibungslos und die Polizei tappt im Dunkeln. Plötzlich stürmt jedoch eine andere Gang den Unterschlupf. Hilflos muss der Fahrer mit ansehen, wie sein Bruder (Matt Gerald) vor seinen Augen getötet wird. Kurz danach folgt auch die Kugel für ihn. Doch er verstirbt nicht und kommt stattdessen für zehn Jahre ins Gefängnis. Fortan kennt er nur noch ein Ziel: Gnadenlose Vergeltung. Als er entlassen wird, beginnt er einen blutigen Feldzug gegen die Mörder seines Bruders...

Anders als es Trailer und Cover vermitteln, präsentiert Regisseur George Tillman Jr. Faster als sehr düsteres Werk, welches sich nicht durch blanke Action auszeichnet, sondern durch nachdenklichen Bilder und Motive punktet. Zwar geht der Fahrer rigoros und mit voller Härte gegen seine Feinde vor, doch hat er mit Zweifeln bezüglich seiner Taten zu kämpfen. Im Kern dreht sich die Geschichte dabei um drei Hauptfiguren, die wie in einem Episodenfilm an verschiedenen Stellen aufeinander treffen, bis sie sich schließlich zum Finale gegenüberstehen. Der erste der drei ist der Fahrer, der von dem Hünen Dwayne Johnson gespielt wird. Dieser ist voller Wut, kennt keine Angst und nur ein Ziel: Er möchte den Tod seines Bruders rächen. Der zweite im Bunde ist der Cop. Kurz vor der Pension stehend, nimmt er sich dem Fall an. Abgewrackt sowie von seinen Kollegen belächelt scheint es, als wolle er sich ein letztes Mal beweisen. Als dritte Hauptfigur wird der Killer vorgestellt. Dieser hat im Leben alles erreicht und langweilt sich. Den Job macht er nicht des Geldes wegen, sondern aus Spaß. Aus diesen drei ungleichen Figuren, kreiert Tillman eine Achterbahnfahrt aus Action, Hass und tödlicher Vergeltung, der man sich kaum entziehen kann.

Trotz der unterschiedlichen Figuren, deren vielen Probleme und kleinen persönlichen Dramen, steht stets die rasante Inszenierung im Vordergrund. Dennoch nimmt Faster das Thema Vergeltung nicht auf die leichte Schulter. Reue, Vergebung, Zweifel, all dies wird ebenso thematisiert, wie der dunkle lange Weg den die süße Rache fordert. Besonders der Fahrer hat unter diesen Punkten zu leiden. Tillman schafft es ein äußerst raffiniertes Action-Drama auf die Leinwand zu bringen, der sich angenehm vom Genre-Allerlei abhebt. Dennoch verlässt er zum Finale hin seine konsequente Spur und konstruiert ein allzu sehr geplanten Schlussakt. Zwar sorgt er mit einigen drastischen Wendungen für offene Münder, für den ganz großen Wurf reicht dies aber nicht. Auch hat die Rolle des Killers einen bitteren Nachgeschmack. Es bleibt das Gefühl, dass es der Charakter nur in das Drehbuch geschafft hat, um etwas mehr Action in die Story zu bringen sowie den Vergeltungs-Plot etwas in die Länge zu ziehen. Hier hätte allerdings ein anderer Ansatz gewählt werden müssen. So wirkt die Figur aufgesetzt und verschenkt einiges an Potenzial.

Die Inszenierung von Faster ist allerdings gegen jeden Zweifel erhaben. Seien es rasante Verfolgungsjagten, die perfekt mit Hochglanzoptik eingefangen werden oder kurze aber äußerst spaßige Shootouts. Alles wirkt wie aus einem Guss. Hinzu kommt die hervorragende Musikuntermalung von Clint Mansell, die stets den richtigen Ton trifft. Die düstere, traurige Stimmung wird so angenehm verstärkt.

Dwayne Johnson hat sich zuletzt nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Abgedriftet ins Komödien-Genre, präsentierte der Riese einen mittelmäßigen Familienfilm nach dem anderen. Umso interessanter ist es, ihn endlich wieder da zu sehen, wo er eigentlich hingehört. Wortkarg, böser Blick und mit einer unglaublichen Präsens spielt er den Fahrer genauso wie man es erwarten würde. Man kann die Wut förmlich spüren. Das Johnson dabei keinerlei Mine verzieht, ist hier sogar ein Segen. So legt er als stiller Todes-Engel eine hervorragende Performance hin, die zu seinen besten Leistungen zählt. Neben Johnson kann sich nur noch Billy Bob Thornton in den Mittelpunkt spielen. Er mimt den abgehalfterten Polizisten zwar routiniert, aber dennoch passend. Ihm liegt es einfach solche abgewrackten Rollen in Perfektion zu präsentieren. Oliver Jackson-Cohen als Killer hat es da schon schwerer, seiner Darstellung fehlt das gewisse extra. Zu blass ist seine Performance, zu klein seine Präsenz.

Fazit

Die Herangehensweise von Regisseur George Tillman Jr. an "Faster" unterscheidet sich deutlich von der sonstigen Genre-Kost. Als Episodenfilm angelegt präsentiert Tillman einen düsteren Film, der zwar seine Schwächen hat, aber dennoch in vielen Punkten überzeugt. Besonders die hervorragende schauspielerische Leistung von Dwayne Johnson als unnachgiebiger Racheengel, ist den Gang ins Kino Wert. Wer jedoch bombastischen Popcorn-Spaß erwartet, wird deutlich enttäuscht, zu sensibel geht dafür Tillman mit dem Thema hasserfüllter Vergeltung um.

Kritik: Thomas Repenning

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