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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auf das Betteln seines Freundes Reese überfällt Carter mit ihm zusammen ein paar Gangster und erleichtert sie um einen Batzen Geld. Statt sich dankbar zu zeigen, schießt Reese Carter über den Haufen und türmt mit dessen Frau und der Beute. Doch totgesagte leben länger. Carter überlebt und spürt den Verräter auf, der inzwischen Teil einer Gangsterorganisation ist. Er will nicht nur Rache, er will vor allem seinen Anteil. Wie, ist ihm egal und wer dafür alles ins Gras beißen muss noch viel mehr.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Wie heißt der Mann?“
-„Walker.“
-„Mit Vornamen?“
-„Er hat sich immer nur Walker genannt.“

Hintergangen, niedergeschossen, auferstanden von den Toten. Walker macht seinen Namen alle Ehre, legt die Scheuklappen an und marschiert ungebremst voran, sein Ziel klar vor Augen. So straight wie John Boorman ("Beim Sterben ist jeder der Erste"), der mit dem romantischen Mythos der Ganovenehre aufräumt. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus? Von wegen. Selbst Freundschaft ist nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft. Ein paar lumpige Dollar weniger als erwartet sind zunächst zwei Kugeln und später einen unbarmherzigen Rachefeldzug wert.

Der graue Wolf Lee Marvin ("Gorky Park") mag fast etwas zu alt für seine Rolle wirken, beißt jedoch alle Zweifler weg, knurrt sich knochentrocken durch diesen gereiften, nicht gealterten Reißer. Immer noch impulsiv und pulsierend, energiegeladen, fettreduziert und dadurch nicht mager, sondern kraftstrotzend. Die besten Geschichten sind immer noch die, die in ihrer Schlichtheit perfekt vorgetragen werden. Ohne Schlenker wie Schnörkel, direkt und druckvoll. Fast eine Blaupause zu später folgenden, das Genre gänzlich umkrempelnden Beiträgen wie „Dirt Harry“ oder „French Connection – Brennpunkt Brooklyn“, von seiner Intensität schon gleichwertig. Kompaktes Männerkino, in dem nicht etwa um das untreue Weib getrauert wird, so was hat hier kein Platz. Der Verrat des besten Freundes wiegt viel schwerer, doch noch wichtiger ist der wohl verdiente Lohn (auf den Cent, so stolz ist man natürlich) und das Testosteron-schwangere Prinzip von Gerechtigkeit, die so nicht im Gesetzbuch steht. Gebt mir was mir zusteht und ich verschwinde im Dunkeln, macht ihr Zicken, mach ich euch platt, ohne mit der Wimper zu zucken. Marvin verkörpert den stoisch-geradlinigen Urtyp des kompromisslosen, dennoch einzig „ehrenhaften“ Schurken in einer Welt aus Betrug, Feigheit und Gier, kippt nicht um und zieht sein Ding durch. Ein Mann unter Männlein, die gerne welche wären und schier hilflos wirken, wenn sie von der grauen Eminenz überrollt werden. Wie ein Untoter, ein böser Fluch, der erst bereit ist zu gehen, wenn er seinen Besitz mit ins Grab nehmen kann.

John Boorman tut es ihm gleich, fokussiert sich auf das Wesentliche und weiß dies auf den Punkt zu inszenieren, eiert nicht rum, verzettelt sich nicht in Nebenschauplätzen- und Handlungen. Ein Gangsterfilm der alten Schule, nur damals so knackig frisch und mit modernen Methoden hart aufgetischt, dass er heute noch das volle Aroma entfaltet. So voller Power und natürlicher Wucht direkt aus dem Bauch heraus, dass er selbst nach fast 50 Jahren eine gelungene Neuinterpretation wie „Payback – Zahltag“ noch auf die Bretter schickt.

Fazit

Klassiker seines Genres, hat nicht die kleinste Staubschicht angesetzt. Wegweisend und auch heute noch eine Paradebeispiel für konsequentes Raubeinkino mit dem Verzicht auf jeden Firlefanz. Hier darf man(n) noch Mann sein, ohne sich dafür rechtfertigen oder hinter Ironie verstecken zu müssen.

Kritik: Jacko Kunze

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