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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Dezzy, Künstlerin und Rockerbraut, hat eine Schaffensblockade. Seit geraumer Zeit hat sie kein Bild mehr zu Ende gemalt. Das Einzige was sie noch kann, ist es sich volllaufen zu lassen. Als ihr Manager ihr den Geldhahn zudreht, entscheidet sich Dezzy es allen Zweiflern zu zeigen. Da kommt es ihr gerade recht, dass Dealer-Kumpel Hadrian (Graham Skipper) eine breite Auswahl an geeignetem Stoff auf Lager hat. Sie nimmt seinen härtesten Koksverschnitt ,,Diabolo", eine Mischung aus allen Effekten jeder bekannten Droge. Sie fühlt sich fortan wie ein anderer Mensch; irgendetwas in ihr bringt sie zur völligen Ekstase. Die Trips werden immer härter, die Halluzinationen auch. Jeden Morgen nach dem Horrortrip wacht sie, erinnerungslos und splitternackt, vor ihrer Leinwand auf; doch die Blockade löst sich offenbar! Sie malt ihr angefangenes Gemälde Stück für Stück weiter. Wobei - ist es wirklich sie selbst, die das Gemälde weiter malt, oder steckt da viel mehr dahinter? Egal, Dezzy ist sich sicher: Das Bild wird ihr Meisterwerk!

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wie wird man eine Kreativblockade los? Dezzy (Dora Madison, Dexter) verzweifelt in ihrem Loft, das Geld wird langsam knapp und ihr Mangament hat es aufgegeben, auf ihr nächstes Werk zu warten; ihre anderen Bilder verkaufen sich zu allem Übel auch nicht mehr gut. Die schlecht gelaunte Dezzy wendet sich in ihrer Not an zweifelhafte Freunde, die ihr eine ganze Palette an Auswegen präsentieren.  Aber kreatives Schaffen ist ein Prozess, den man nicht künstlich antreiben kann, oder? Joe Begos (VFW - Veterans of Foreign Wars) ist ganz anderer Meinung, nimmt sich die Vision eines gefährlich halluziden Achterbahntrips und wirft seine Protagonistin in einen Strudel aus Sex, Gewalt und Sinnestäuschungen, ausgelöst durch eine tückische Droge. Dabei steht der sehr simple Plot im Hintergrund. Was zählt, ist das fluoreszierende Setting von dreckigen Club-Toiletten, blutverschmierten Schwarz-Weiß Kacheln und verrauchten Hinterräumen.

Begos Vorbilder sind eindeutig; als relativ neue Inspirationen können definitiv Mandy von  oder auch CLIMAX von herangezogen werden. Stimmen werfen auch Lucio Fulci (Über dem Jenseits) und Abel Ferrara (King of New York - König zwischen Tag und Nacht) in den Raum, welche eindeutig Einfluss auf Bliss hatten. Das Streben, sich diesen Regisseuren auf cineastische Art und Weise zu nähern, hemmt Begos dabei etwas in der Konstruktion seines vampirischen Wach-Traums: Ja, es spritzt, es stinkt, es ist versaut, dreckig und abgedreht, aber immer nur der Abgedrehtheit willen. Die schlechten Dialoge, die lediglich dazu dienen, um mit ihrer Obszönität zu provozieren, paaren sich mit leeren Charakterhüllen, dabei im Zentrum die unsympathische Hauptfigur Dezzy. Was bei Noé, trotz wilder Ideen, fein justiert wirkt, ist bei Begos brachial und stumpf.

In vollkommener Ekstase wandelt Dezzy von Nacht zu Nacht, immer das nächste Hoch im Blick, das ihr tagtäglich hilft, ihr Meisterwerk auf Leinwand zu bannen. Dass sie dabei immer desorientiert, nackt und blutverschmiert vor dieser aufwacht, ist ihr keine Warnung, sondern Ansporn. Dass sich dabei auch ein 80-minütiger Film ziehen kann, ist etwas, was Bliss beweisen möchte und hebt sich die eskalierende Kakophonie seiner Brutalität bis zum Ende auf. Dieses beeindruckt mit spannenden Ideen, die von sehr guten praktischen Effekten untermalt werden – CGI wird hier verpöhnt, während Fleisch aus Körpern gerissen, Blut in Fontänen durch die Luft spritzt und sich die Kamera wirbelnd dreht.

Bliss kann als ein Experiment angesehen werden, das Gerüst ist dabei irrelevant, was zählt, ist die Vielzahl an Ideen, der Grad an Gewalt, vermischt mit Splatter-Elementen, sich steigernden Wahnvorstellungen und handwerklichen Kniffen. Dass diese mehr in eine Geschichte mit einem klaren Konzept gegossen werden müssen, um sich von der Masse abzuheben und sich in seiner Nische behaupten zu können, ist etwas, was Joe Begos hoffentlich für seine künftigen Werke lernen und umsetzen wird. Gute Ideen machen nicht zwingend einen guten Film.

Fazit

Wenn zu viel Liebe zu cineastischen Vorbildern und Regisseuren die eigene Schaffenskraft mindert: "Bliss" eifert seinen psychedelischen Idealen mit blutiger Insbrunst nach, verläuft sich aber in einem zähen Anfang- und Mittelteil und blüht erst gegen Ende mit einem Splatter-Feuerwerk an Ideen auf. "Bliss" bietet kaum neues, aber was er liefert, liefert er gnadenlos und dreckig.

Kritik: Miriam Aissaoui

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