3.5

MB-Kritik

Berkshire County 2014

Horror, Thriller – Canada

3.5

Alysa King
Madison Ferguson
Cristophe Gallander
Samora Smallwood
Bart Rochon
Aaron Chartrand
Leo Pady
Josee Young
Robert Nolan
Daphne Moens
Daniel Stolfi
Marcus Tarnoy
Sofia Troop
Chelsea Leaman
C.J. Dubé
Michael Lipka

Inhalt

Die junge Studentin Kylie Winters durchlebt eine schwere Zeit. Sie wird von ihren Mitschülern aufs Übelste gemoppt: Ein explizites Video von Kylie macht im Internet die Runde und sie zum Ziel von bösen Scherzen. Trotzdem übernimmt Kylie am Halloweenabend einen Babysitterjob in einem abgelegenen Landhaus. Bald schon wandelt sich der Abend in einen terrorgetränkten Albtraum, als sich maskierte Aggressoren Zutritt zum Haus verschaffen. Getrieben von purer Angst beginnt für Kyile der Kampf ums nackte Überleben - eine lange Nacht des Sterbens steht bevor.

Kritik

Groß prangt auf der BluRay von „Berkshire County“ „Einer der besten Home-Invasion-Filme aller Zeiten“. Filmkenner werden nun misstrauisch. Selten kann man den Empfehlungen auf der Heimkinoauswertung trauen. Doch auf auf dem Backcover stehen allerlei Lobeshymnen über den Film. Hier wird das Misstrauen noch größer. Und wenn dann noch groß ein Uncut Logo drauf abgebildet ist, sollte man den Film mit Vorsicht genießen. Doch hat es „Berkshire County“ geschafft, endlich eine Überraschung im überlagertem Genre zu finden oder wird der Konsument wieder mit den Lügen anderer gestraft?

1993 gab es von der deutschen Gesangskombo „Die Prinzen“ den Hit: „Alles nur geklaut“. Scheinbar hat sich der kanadische Regisseur "Audrey Cummings" sich hier dran ein Beispiel genommen. Nach diversen Kurzfilmen will "Cummings" mit seinem ersten Langfilm alles richtig machen und klaut bei bekannten Genrevertretern wo es nur geht. Frei nach dem Motto: Gut geklaut ist halb gewonnen, finden wir immer wieder Versatzstücke anderer Horrorfilme, wie es sie zu Hauf gibt. Innovation Fehlanzeige wobei die Weichen eigentlich gut für einen spannenden Film standen. 

Grundsätzlich kann man „Berkshire County“ zu Beginn wenig vorwerfen. Der Film ist teilweise relativ spannend inszeniert. Anfangs handelt es sich bei diesem Home-Invasion-Film um ein Versteckspiel ohne Tote oder gar Blut. Wir beobachten die Hauptdarstellerin, wie sie sich in dem riesigen Anwesen vor den Invasoren versteckt und dabei nicht, wie es leider so häufig der Fall ist, doof anstellt. Die Beweggründe und Aktionen sind häufig nachvollziehbar. Zwar erwartet uns hier nichts neues, allerdings bekommen wir einen soliden Film geboten. Es werden  hier sämtliche Klischees bedient aber immerhin wurden diese relativ vernünftig zusammen gewürfelt. Auch die Killer selbst können überzeugen. Die Schweinemasken sehen tatsächlich gut aus. Nicht herausragend aber zumindest bleiben diese kurzfristig in Erinnerung. Die unnötige Sidestory kann vergessen werden, da sie doch eigentlich Belanglos erscheint.

Zum Schluss hin verliert sich der Film selbst etwas aus den Augen. Hier möchte „Cummings“ noch eine Portion Blut einfließen lassen und scheitert daran kläglich. Den die Morde sind weder Innovativ noch Nachvollziehbar. Im Endeffekt werden nun unerklärlicherweise Leute in den Film hinein gezogen, um diese umgehend sterben zu lassen. Hier nach dem Warum zu fragen bereitet Kopfschmerzen. Die Tode selbst passieren fast alle im Off und sind dermaßen unspektakulär, dass es schon fast weh tut. Auch der ach so überraschende Twist am Ende ist dermaßen vorhersehbar, dass ein Genreliebhaber nach wenigem Minuten drauf kommt und alles andere als überrascht ist. Die Beweggründe der Killer bleiben unerklärt, was allerdings nicht unbedingt negativ zu bewerten ist. Jedoch sind die letzten Minuten sowie das offene Ende so an den Haaren herbei gezogen, dass man genervt den Film ausschaltet.

Die Schauspieler sind alle austauschbar, sind aber eher nebensächlich. Die Killer überzeugen eher durch reine körperliche Präsenz, da die Masken nahezu den kompletten Film über auf ihren Köpfen bleiben. Alle „Opfer“, welche rein zufällig in das Geschehen stolpern sind nicht der Rede wert.  Außer Hauptdarstellerin Alysa King, welche ihre Rolle wirklich überzeugend rüber bringt, ist also niemand dabei, der in Erinnerung bleibt.

Und leider geht es dem ganzen Film so. Er tut bis auf die letzten paar Minuten nicht weh, was eher damit zusammen hängt, dass dem Regisseur der Mut fehlt etwas neues zu probieren. Wir sehen hier einen Film, welcher wie Tausend andere ist und sich rein den Klischees seiner Vorgänger bedient. Befriedigend ist dies nicht.

Fazit

„Alles nur geklaut“ lautet das Motto von „Berkshire County“. Dies mag in der ersten Stunde noch passabel funktionieren. Jedoch verliert sich der Film später selbst und möchte mehr sein als er ist. Dies bewirkt aber eher das Gegenteil und somit verliert sich „Berkshire County“ in der Belanglosigkeit des Genres, ohne langfristig in Erinnerung zu bleiben.

Autor: Kuehne Kuehne
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