Nach eigener Aussage will Adele Tulli mit ihrem Flickenteppich trivialer Alltagsaufnahmen unbewusste Unterwerfung unter Gendernormen demaskieren. Allerdings ist die Auswahl der Motive dabei genauso von persönlicher Bis behaftet wie die Kameraperspektive. Das wahre Konstrukt ist die Unvoreingenommenheit der Regisseurin. Sie selektiert, inszeniert und arrangiert gezielt, um ein vorgefasstes Gesellschaftsbild der rigiden Rollenbilder und unbewussten Anpassung an diese zu bestätigen. Das ist nicht nur manipulativ, sondern stinklangweilig. „Denkt mal drüber nach!“