Gebetet in handwerklich passable Bilder von ahnungsvoller Düsterkeit und Kälte erstellt Marine Atlan eine obszöne Allegorie, die sexuelle Gewalt verharmlost und Übergriffigkeit gegen Kinder normalisiert. Die Sympathien in der Inszenierung liegen klar beim Täter, aus dessen Sicht die Ereignisse erzählt werden. Das Opfer wiederum wird zum heimlichen Komplizen und genießt die Aufmerksamkeit, sowohl des Täters als auch emphatischer Mitschüler. Dazu gibt es aufreizende Szenen entblößter Protagonisten im Grundschulalter, die suggestive Blicke in die Kamera senden. Manche Filme sind schlecht - der hier ist mehr, er ist einfach falsch.