Bildnachweis: © Loris T. Zambelli

Berlinale 2023

von Lida Bach

Auch wenn sich das systemkritische Potenzial in Andrea Di Stefanos kompetenten Korruptionskrimis nie vollends entfaltet, steigert es die psychologische Komplexität und Dynamik der Figuren. Allerdings gilt das nur für die männlichen Akteure der stringenten Story. Diese verrät ihren eigenen Underdog-Ethos nicht nur mit der eine Spur zu edlen Hochglanz-Optik, sondern vor allem einer Tendenz zu chauvinistischen und rassistischen Stereotypen. Auch das Narrativ eines kriminogenen Kapitalismus ist geneigt, das klassistische Vorurteil einer kriminalitätsanfälligen Unterschicht zu bestätigen.

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