Versunken in die stille Beobachtung ihrer Figuren entwerfen Rafaela Camelo und Emanuel Lavor eine kondensierte Beziehungsstudie, die ebenso durch ihr Szenenbild spricht wie durch das Geschehen. Dessen zentrales Ereignis ist nicht die medizinische Abtreibung, für die der entrückte Schauplatz zum Schutzraum wird, sondern die familiäre Vertrautheit der Protagonistinnen. An Rituale, die einer gemeinsamen Kindheit zu entstammen scheinen, knüpft unmittelbar der in unausgesprochener Übereinstimmung durchgeführte Eingriff, den die Intimität der Situation demonstrativ als private Entscheidung markiert.