Zum Kinostart von "Cuckoo" - Diesen zehn deutschen Horrorfilm-Geheimtipps solltet ihr eine Chance geben
Deutscher Film, deutsches Kino – da denken wir zunächst an romantische Komödien, Krimis und Dramen. Doch im Bereich des Horror-Genres gibt es neben den obligatorischen Klassikern wie Das Cabinet des Dr. Caligari (1920) und Nosferatu (1922)diverse hochinteressante Titel zu entdecken. Titel, die ihren Schrecken eher im nonkonformen Bereich erzeugen – Geheimtipps, die anders sind und ihr Publikum gerne auch mal vor den Kopf stoßen oder herausfordern.
Einer dieser Filme ist Cuckoo, der endlich am 29. August 2024 in den deutschen Kinos startet. Als Vorbereitung haben wir euch hier zehn weniger massentaugliche Horror-Tipps aus Deutschland zusammengetragen, sortiert nach ihrem Erscheinungsjahr, beginnend mit dem jüngsten Titel. Viel Spaß!
Nennt uns gerne in den Kommentaren eure Meinungen zu den Titeln. Außerdem interessieren uns auch eure Empfehlungen.
Wir mussten länger warten, aber ab dem 29. August 2024 startet Cuckoo mit Euphoria-Star Hunter Schafer und Dan Stevens endlich regulär in den Kinos. Der zweite Spielfilm vom Leipziger Tilman Singer unterstreicht sein Verständnis für das Genre und zeigt, wie man die Regeln sowohl befolgt als auch ausdehnt und bricht. Der Film ist ein Spiel mit dem Schrecken genauso wie mit unseren Erwartungen. Eine Schauergeschichte, die effektiv inszeniert wird und dabei gekonnt dem Publikum immer dann die lange Nase zeigt, wenn es glaubt, zu wissen, was passieren wird. Ein großer Spaß, der einen gespannt macht auf das, was der Regisseur als Nächstes drehen wird.
Dieser hochwertig produzierte Titel schielt klar auf den großen Klassiker The Shining. Das muss man sich auch erst einmal trauen. Dazu gesegnet mit einer Besetzung, die von Sandra Hüller angeführt wird, bietet Schlaf aus dem Jahr 2020 einen betörenden Film irgendwo zwischen Traum und Realität.
Merkt euch den Namen Kevin Kopacka. Der Regisseur der 2019 Hager veröffentlichte und später mit Dawn Breaks Behind the Eyes ebenfalls einen betörenden wie abseitigen Genre-Hybriden hervorbrachte, könnte in eine paar Jahren eine chte Größe sein. Warum? Weil seine Werke so anders, speziell und voller Reize sind.
2018 schaffte es dieser Hexenhorror in die Kinos. Ein nebelverhangene Schauergeschichte, angesiedelt in den Alpen im 15. Jahrhundert, die sich durchaus als atmosphärische Fingerübung beschreiben lässt. Vor allem die künstlerisch hochwertigen Bilder bleiben in den Erinnerungen haften.
Luz (2018) ist ein herausragendes Beispiel für innovativen deutschen Horror. Dieser düstere Thriller von Tilman Singer (da ist er wieder) bietet eine erfrischende Abkehr von traditionellen Genre-Konventionen. Mit seiner stilvollen Cinematographie, hypnotischen Flair und einem beeindruckend minimalen, aber effektiven Sounddesign, entführt der Film die Zuschauer in eine verstörende Welt der Besessenheit und des Übernatürlichen. Ein Muss für Fans von originellem und tiefgründigem Horror.
2016 ließ Regisseur Achim Bornhak dieses audiovisuelle Inferno auf das Publikum los. Ein surrealer Trip der durchaus in die Tiefe geht. Trotz des geringem Budgets gelang hier ein starkes, kreatives Experiment, das vollkommen aufgegangen ist und uns gleichsam fordert wie auch fesselt.
Mit hohem Tempo und noch höherer Skurrilität bietet dieser 2015 veröffentlichte Film eine detaillierte und visuell beeindruckende Inszenierung. In ihm werden Horror und Humor auf überaus eigenwillige Weise kombiniert. Wird das jedem gefallen? Nein. Ist das schlimm? Eher im Gegenteil
Crooks-Regisseur Marvin Kren brachte 2010 mit Rammbock das Zombie-Genre nach Deutschland. Sein einstündiger Film kombiniert packende Action, stimmungsvolle Inszenierung und starke Performances. Das Ergebnis war mitreißend, durchaus garstig und schonungslos. Eine intensive Erfahrung, vor allem im Kontext dazu, dass der Film im Rahmen der ZDF-Reihe Das kleine Fernsehspiel entstand.
Der 1989 veröffentlichte Film Laurin von Robert Sigl zeigt, dass auch deutsche Produktionen im Genre des Schreckens auf hohem Niveau überzeugen können. Die subtile, aber eindringliche Erzählweise, gepaart mit einer eindrucksvollen Bildsprache und der intensiven Darstellung von Ängsten, sorgt für eine beklemmende Stimmung, die über den reinen Schockeffekt hinausgeht.
Zunächst ein Skandal, dann ein juristischer Präzedenzfall, heute Kult: Das romantische Drama, das über den Tod hinausgeht, ist noch immer so roh und ekelerregend wie damals, aber auch hochgradig interessant. Der Berliner Kultfilmer Jörg Buttgereit lieferte 1987 einen Schocker mit Ansage – aber auch mit einer Menge Leidenschaft und, na klar, Liebe.