Mit Passengers erwartet uns der nächste Blockbuster, der sein Publikum geradewegs in die unendlichen Weiten des Weltalls entführen wird. Da unsere Kritik allerdings äußerst verhalten ausgefallen ist, wäre es doch angebracht, einige Alternativen aufzuzeigen, die die Erkundung de sWeltraums und ihre inhärente Schönheit sowie ihren Schrecken deutlich ansprechender abbilden.
Diesist eine Liste von Souli.
10: Event Horizon - Am Rande des Universums
Vielleicht ist Event Horizon der einzig gelungene Film von Paul W.S. Anderson. Was der reichhaltig verschmähte Filmemacher an alptraumhafter Stimmung in Event Horizon heraufbeschwört, ist indes schon erste Sahne. Auch hier ist das Weltall erneut ein Ort, in dem Urängste materialisiert werden. Schrei, wenn Du kannst.
9: Sunshine
Ein Film von unschätzbarer Erhabenheit. Wahrscheinlich ist nur Stanley Kubrick besser darin gewesen, dem Weltraum eine filmische Entsprechung zu liefern. Die Illustrationen jedenfalls sind zum Schwelgen, zum Träumen, zum Tränenvergießen. Da stört der zerfranste Plot nur noch bedingt.
8: Unfall im Weltraum
Unfall im Weltraum hat nichts mit dem Sci-Fi-Ramsch zu tun, der in jenen Jahren im monatlichen Turnus das Kinoprogramm verstopfte. Das Geschehen formt sich in der zweiten Hälfte zum psychologisch-motivierten Drama, offeriert Existenz- und Sinnfragen und betrachtet das technokratischen Zeitalter, in dem Unfall im Weltraum fortwährend agiert, mit einem äußerst düsteren Blick. Sinnstiftend.
7: Interstellar
2001 hat Christopher Nolan auch gesehen, ob er ihn verstanden hat, möchte ich nicht verifizieren – aber wer hat das schon? Nolans Weltraumaufnahmen, die ewig währende Stille der Schwärze, zählten aber zum Eindrucksvollsten, was das Kino in den letzten Jahren auf die Leinwand gezaubert hat.
6: Star Trek: Der Film
Klar, ein Klassiker. Sollte man gesehen, denn es lohnt sich. Das erste, von Robert Wise gekonnt in Szene gegossene Leinwandabenteuer des Raumschiff Enterprise überrascht noch heute: Anstatt auf Krawall zu setzen, wird man hier Zeuge einer philosophischen Ergründung von Menschlichkeit. Außerdem sind die Bilder zum Niederknien, da stand 2001 mal wieder eindeutig Pate.
5: Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt
Im Weltraum hört Dich niemand schreien? Gut, das kann schon sein. Die Nachbarn hören Dich allerdings sehr wohl – und ist nachvollziehbar. Alien nämlich ist ein echter Angstmacher, der aufzeigt, wie viel glitschiger Schrecken im Weltraum auf den Menschen lauert.
4: Lautlos im Weltraum
Öko-Kino aus den 1970er Jahren. Das war Gang und Gäbe und konnte neben den klaffenden Moralisierungen wirkliche Sternstunden der Filmgeschichte erschaffen. Mag Lautlos im Weltraum heute auch ein Stück weit in Vergessenheit geraten sein, es lohnt sich, den Film wiederzuentdecken. Klug genug ist er.
3: Krieg der Sterne
Ja, hier darf noch geträumt werden. Von fernen Galaxien, von opulenten Raumfliegern, vom fremden Planeten und unbekannten Zivilisationen. Der sehnsüchtige Blick in den Himmel reift vollends zur filmischen Wahrheit.
2: Solaris
Und wo wir gerade bei philosophischen Ergründungen sind: Andrei Tarkowskis Solaris darf natürlich nicht fehlen. Es ist eine spirituelle, metaphysische Reise, auf die Tarkowski den Zuschauer hier einlädt. Ein Film, über die Grenzen der Menschlichkeit.
1: 2001: Odyssee im Weltraum
Die Mutter aller Science-Fiction-Filme. Absolut zeitlos, von unfassbarer Schönheit gezeichnet und noch heute Gegenstand feuriger Diskussionen im cineastischen Sektor. Stanley Kubrick offenbart, wie das Genre-Kino zur kunstfertigen Projektionsfläche der Psychoanalyse wird.