Aufpreis berechtigt - Diese Kinofilme überzeugen in 3D
3D im Kino war einmal auf dem Vormarsch, befindet sich aktuell aber wohl wieder auf dem Rückzug. Vor allem in den USA zeigen die Zuschauer den 3D-Versionen von aktuellen Filmen die kalte Schulter. Das können wir vollends verstehen. Denn sein wir ehrlich, die meisten Filme, die 3D im Kino gezeigt werden, machen daraus nicht viel. Das Bild wird durch die 3D-Brille oft unnatürlich dunkler, einigen wird schlecht davon und ein wirklicher 3D-Effekt der Erstaunen auslöst und die gezeigte Welt greifbar und tiefer erscheinen lässt, war bisher auch eher selten auszumachen. Dennoch gibt es Produktionen, bei denen wir der Meinung sind, dass sich dort der 3D-Aufpreis für eine Kinokarte gelohnt hat.
Das bislang düsterste Werk der Laika Studios sorgte dafür, dass viele Kinder frühzeitig aus Angst mit ihren Eltern den Kinosaal verließen. Das verwundert kaum, denn dank 3D ist die leicht gotische aber beständig verzerrte Welt des Films sehr kraftvoll und sorgt für eine Atmosphäre, die eindrucksvoll ist, aber eben auch sehr verstörend und verängstigend wirken kann – genau wie die bösen Kreaturen, die im Film zu sehen sind.
Wim Wenders setzte der Tänzerin und Koryphäe Pina Bausch mit diesem Film ein Denkmal und bewies dazu unaufgeregt und visuell ansprechend, wie wunderschön, bezirzend und einnehmend kunstvoller Tanz mit Aussage auf der Leinwand sein kann. Das 3D verstärkte diese Effekte ungemein und sorgte mit dafür, dass der Film ein Erfolg wurde.
Bereits mit My Bloody Valentine versuchten sich Regisseur Patrick Lussier und Autor Todd Farmer im 3D-Bereich. Das Ergebnis war ordentlich, aber nicht so gut wie dieses Fantasy-Action-B-Movie, bei dessen Entstehung wohl der Satz „Weißte, was jetzt geil wäre“ häufiger gefallen ist als „... und Schnitt“. Ein räudiger Spaß, der sichtbar Freunde an seiner Dreidimensionalität hat.
Dank 3D wirkt die virtuelle Alles-ist-möglich-Welt der Oasis richtig schön nah sowie plastisch und ermöglicht es richtig in dieses Reich des Machbaren abzutauchen. Steven Spielbergs bislang bester 3D-Film und dabei war sein Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der 'Einhorn' in diesem Bereich durchaus auch gelungen.
Hart, dreckig, rau und düster. So geht es in diesem leider gefloppten Sci-Fi-Actioner zu. Das 3D sorgt mit voller Wucht dafür, dass diese pessimistische, brutale und unfreundliche Welt eine ordentliche, visuelle Tiefe erhält, die fasziniert und einen in den Bann zieht: Außerdem: Karl Urbans Kinn in 3D hat einfach was für sich.
Spätestens dann, wenn uns der Film dank des 3D-Effekts mit nimmt bei den Flugmanövern von Held Hicks und seinem Drachen Ohnezahn, entfaltet sich die volle, mitreißende Pracht dieser gelungenen Animationsfilms. Darüber hinaus sorgt das 3D aber auch dafür, dass uns die Fantasy-Welt näher kommt, als bei anderen, ähnlichen Produktionen.
Für Leute mit Höhenangst ist der Film von Robert Zemeckis schon in 2D grausam. In der dreidimensionalen Variante dürfte aber auch denen schwindelig werden, die sich sonst ohne Probleme an Balustraden stellen und in die Tiefe blicken. Mag der 3D-Effekt auch erst im letzten Akt seine volle Kraft entfalten, so tut er dies doch mit voller Wucht.
Die Schwerelosigkeit, das Gefühl allein und hilflos zu sein und die Größe aber auch die Leere des Weltalls wurde noch nie so prägend eingefangen wie hier. Dank 3D hat man als Zuschauer das Gefühl ebenfalls mit Sandra Bullockund George Clooney im Weltraum herum zu schweben. Ein eindrucksvolles Erlebnis.
Ang Lee reizte die 3D-Technik für seinen mitreißenden wie auch märchenhaften Survival-Film voll aus. Vor allem wenn Held Pi nachts auf dem Ozean auf fluoreszierend Meeresbewohner trifft sorgt das 3D für beständig eindrucksvolle wie wunderschöne Bilder. Aber auch darüber hinaus erweist sich der Film als einer, der es versteht sein 3D für das Seherlebnis gewinnbringend einzusetzen.
Viel wurde gemosert über James Cameron Sci-Fi-Epos. Doch in einer Sache ist der Blockbuster ungeschlagen: Sein 3D gehört immer noch zum besten, was je auf Film gebannt wurde. Das 3D ist sogar so gut, dass viele erst in der 2D-Version auffiel, dass der Film handlungstechnisch sehr platt getrampelte Pfade beschreitet. Der Grund: Das Staunen über den dreidimensionalen Effekt war einfach zu groß. Wir sind gespannt wie gut das 3D bei den kommenden Sequels sein wird.