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Der Weltraum fasziniert die Menschen seit Anbeginn der Zeit, doch eine Reise ins All bleib ein Privileg für einen überschaubaren Teil der Menschheit. Zu dem darf sich auch Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) zählen, denn die Ingenieurin ist zum ersten mal im All, um einen von ihr entwickelten Prototypen auf einem Satelliten der NASA zu installieren. Ihr zu Seite steht der erfahrene Astronaut Matt Kowalsky (George Clooney), der scheinbar immer den passenden Spruch auf den Lippen hat. Doch die Routinemission wird je unterbrochen, als ihr Spceshuttle durch umherfliegenden Weltraumschrott zerstört wird. Zusammen treiben die Beiden zunächst Ziellos im All, bis die Internationale Weltraum Station, kurz ISS, in greifbare Nähe rückt. Auf ihrem Weg kämpft das Ungleiche Paar nicht nur gegen die drohende Kälte und den Sauerstoffmangel, sondern auch gegen die unendliche Leere des Alls, denn wer hier erst von Kurs abkommt, der ist dazu verdammt auf Ewig umher zu treiben.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Er ist einer der gefragtesten Regisseure des 21. Jahrhunderts und dabei ist die Filmvita von Alfonso Cuarón („Children of Men“, „Paris, je t'aime“) im Grunde mehr als Überschaubar. Dennoch schafft es der Mexikaner, der in seiner Jugendzeit davon träumte einst Astronaut zu werden, die Zuschauer immer wieder aufs neue zu faszinieren, sei es durch eine gut erzählte Geschichte, oder durch eine packende Bildsprache. Im Falle von „Gravity“ muss der Fokus ganz klar auf letzteres gelegt werden, denn einen Preis für besondere Originalität wird das Script, das ebenfalls aus Cuaróns Feder stammt, sicherlich nicht gewinnen. Dieser Umstand ist jedoch keinesfalls ein Nachteil, denn so bleibt viel mehr Zeit, um sich den beeindruckenden Aufnahmen voll und Ganz hinzugeben. Vor allem der ungewöhnliche Kamera Stil, der die Protagonisten gerne mal in der Ego Sicht zeigt, und so das ein oder andere mal an moderne Videospiele erinnert, sorgt für frischen Wind. Zusammen mit der gelungenen 3D Technik wird „Gravity“ so zum bildgewaltigen Hochgenuss, denn noch nie sah der Weltraum so schön aus. Darüber hinaus schafft es Cuarón auch ganz ohne Dialog beim Zuschauer Gefühle zu wecken, denn abseits der bombastischen Effekte überzeugt vor allem die Bildsprache, die zwar wenig subtil, aber dafür auch umso schöner ist. Getragen wird der Film jedoch voll und Ganz von den beiden Protagonisten. Während George Clooney („Oceans Eleven“, „From Dusk till Dawn“) wie eh und je mit seiner charmanten Art überzeugen kann, ist es besonders Sandra Bullock („The Blind Side“, „Miss Undercover“) geschuldet, dass der Film so gut rüber kommt. Denn obwohl Clooney seine Sache gut macht, ist es doch die immer gleiche Rolle des charmanten und gewitzten Mr. White, die er schon so oft gezeigt hat. Nach der starken Show in „The Descendants“ wäre auf seiner Seite deutlich mehr drin gewesen. Doch genug von Clooney, denn wie bereits Eingangs erwähnt ist der eigentliche Star des Films Sandra Bullock, die erst vor kurzen in der Action Komödie „Taffe Mädels“ zeigen konnte, dass mit ihren 49 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Und so ist sie diejenige, mit der sich der Zuschauer am Ende identifizieren kann und um dessen Schicksal man besorgt ist, was zum einen an ihrer hervorragenden Schauspielleistung und zum anderen an ihrem Charakter liegt. Denn während Clooney in jeder Situation einen scheinbar kühlen Kopf bewahrt, ist Bullock wesentlich verletzlicher, wodurch sie auch wesentlich menschlicher wirkt. Fans der Serie „Cowboy Bebop“ dürften indes beim Outfit von Dr. Ryan Stone leicht ins schmunzeln kommen, denn dieses ähnelt sehr stark eines der Figuren der Serie und nein, es ist nicht Faye Valentine. Bleibt nur noch die Frage, ob es denn im All genügend zu sehen gibt, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Doch auch hier kann man getrost Entwarnung geben, denn bei der recht kurzen Laufzeit von gerade mal 90 Minuten stellt sich Langeweile gar nicht erst ein, was unter anderem auch an dem sehr gelungenen Pacing liegt, welches gerne mal im Bruchteil einer Sekunde um 180 Grad wendet und so den Zuschauer ständig auf Trab hält.

Fazit

„Gravity“ ist ein rundum gelungener Film, der ein starkes Duo aus Hollywood Größen mit beeindruckenden Bildern verbindet. Wer nach der brachialen Dauerbeschallung des Sommerkinos allmählich die Nase voll hat, für den dürfte ein Ausflug in die Weiten des Weltalls genau das richtige sein.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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