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Die Handlung spielt 2045 in einer chaotischen Welt am Rande des Zusammenbruchs. Doch die Menschen finden Erlösung in dem gigantischen virtuellen Universum OASIS, das der geniale, exzentrische James Halliday entwickelt hat. Als Halliday stirbt, hinterlässt er sein ungeheures Vermögen der ersten Person, die jenes Easter Egg findet, das er irgendwo in der OASIS versteckt hat. So beginnt ein Wettstreit, der die gesamte Welt in Atem hält. Ein junger Held namens Wade Watts findet wider Erwarten erste Hinweise, und schon gerät er in eine halsbrecherische, realitätsverändernde Schatzjagd durch ein ebenso fantastisches wie geheimnisvolles Universum voller Entdeckungen und Gefahren.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wer eine der Pressevorführungen von Ready Player One besuchen konnte, wurde mit großer Sicherheit darüber informiert, dass man bei Rezensionen nicht zu viel von der Handlung verraten soll. Wer dann nach 140 Minuten den Kinosaal verließ, dürfte verblüfft sein, denn narrative Überraschungen oder eine komplexe Storystruktur bietet der Blockbuster nicht. Die vom Verleih geäußerte Bitte bezieht sich mit großer Sicherheit auf die gigantische Anzahl von popkulturellen Verweisen, die sich in dem Film verbergen. Bereits die Trailer waren voll davon. Im Gesamtwerk brodelt Ready Player One aber regelrecht über. Es vergeht kaum eine Minute, in denen nicht zentriert, oder zumindest am Rande des Blickwinkels, irgendeine Figur eines bekannten Franchise zu sehen ist. Es dürfte selbst noch in Jahren zu Meldungen kommen, die darüber berichten, dass wieder irgendeine Referenz in Ready Player One gefunden wurde.

Genau diese Suche ist einer der Reize der Buchverfilmung von Autor Ernest Cline. Dieser  bewies bereits mit seinem Script zu Fanboys sein Herz für Referenzen und mit Ready Player One ließ er diesem komplett freien Lauf. Im heutigen Zeitalter, in dem die sogenannten Nerds die Sperrspitze der Popkultur bilden und dazu ein zahlungswilliges Publikum sind, verwundert es kaum, dass Clines Werk nun ins Kinos kommt. Dass der Roman, wie so viele vorher schon, als unverfilmbar galt, ist da keine wirkliche Hürde. Mit Oscar-Preisträger hat die Verfilmung dazu den passenden Regisseur gefunden, denn mit Indiana Jones, E.T., Jurassic Park, Der Weiße Hai und auch Unheimliche Begegnung der dritten Art sowie Hook hat der Filmemacher einige große Fundamente erschaffen, auf denen die Nerdkultur mit aufgebaut wurde.

In den letzten Jahren machte sich Spielberg aber rar im Blockbusterkino. Einige zweifelten daran, ob er der Richtige für Ready Player One ist. Inception-Macher Christopher Nolan, der wohl ebenfalls Interesse hatte, war für viele ein besserer Kandidat. War er das wirklich? Wohl kaum. Wenn ein Filmemacher das Kernelement von Ready Player One zelebrieren kann - gemeint ist Eskapismus - dann ist es Spielberg. Bereits im ersten Akt feuerte dieser aus allen Rohren. Innerhalb der ersten Minuten von Ready Player One wird man regelrecht hinein geschubst in die virtuelle Welt namens Oasis.

Die Oasis sieht dabei umwerfend aus. Der artifiziellen CGI-Look, der bei anderen Filmen immer wieder kritisiert wird, passt hier perfekt zum Konzept und ist einfach nur atemberauben. Und noch besser: Spielberg versteht sofort die Möglichkeiten dieser Welt und bietet gleich mit der ersten, großen Actionszene, ein Autorennen mit besonderen Schikanen, ein wahres Juwel. Hier protzt Ready Player One mit wunderbarer Maßlosigkeit, füllt die Leinwand mit energetischem Wahnsinn und – natürlich – jeder Menge Referenzen. Schade ist es allerdings, dass der Film danach nie wieder an die Kraft dieser Szenen herankommt. Ausgenommen von einer wirklich eindrucksvollen und durchaus effektiven Verbeugung vor einem Filmklassiker von 2001-Regisseur Stanley Kubrick fehlt  Ready Player One das letzte bisschen Wumms, um mehr zu sein, als eine Jagd nach dem nächsten erspähten Figuren-Cameo.

Die eigentliche Geschichte, die der Film präsentiert, ist eher zweckmäßig, genau wie die Figuren zwar sympathisch, aber auch immer etwas zu glatt sind. Dennoch lässt sich mit ihnen mitfiebern. Nur wird das dadurch erschwert, dass es kaum Momente gibt, in denen Ready Player One einem nicht mit der Referenzkeule kommt. Da hilft dann leider auch der nette Humor nicht immer weiter.

Noch hinderlicher ist allerdings das erzählerische Tempo. Ready Player One kennt im Grunde nur Vollgas oder Schneckentempo. Ein einnehmender, narrativer Fluss kommt so nur selten zustande. Vor allem dann, wenn der Film versucht ruhige Momente zu generieren wirkt er oft leblos und starr. Eine willkommene Ausnahme bildet das Oscar-Preisträger Mark Rylance, der mit Spielberg bereits bei Bridge of Spies - Der Unterhändler und BFG - Big Friendly Giant zusammen gearbeitet hat. Rylance spielt den Oasis-Erfinder Halliday. Was seine Performance auszeichnet, ist eine stetig vorhandene Traurigkeit, die er oftmals alleine mit seinem Blick transportiert und dafür sorgt, dass trotz all dem digitalen Spektakel die Menschlichkeit einen kleinen Platz zum Scheinen bekommt. Das verwundert kaum, ist ja ein Spielberg-Film. Einer, bei dem sich sogar der Aufpreis für 3D lohnt.

Ja, richtig gehört. Das 3D ist gelungen und sorgt dafür, dass sich die Szenen in der Oasis fast schon plastisch anfühlen. Ready Player One verzichtet allerdings darauf einem alle paar Minuten irgendwelche Partikel in die Visage zu klatschen. Der Film nutzt das 3D mehr dafür, um sensorisch tiefer in die Welt eintauchen zu können. Wer die Chance hat den etwas zu lang geratenen Ready Player One in 3D und auf einer großen Leinwand zu sehen, sollte diese Chance nutzen. Es mag ein Film mit Schwächen sein, aber dahinter verbirgt sich durchaus ein Erlebnis, dass man so wohl nur im Kino in vollen Zügen erfahren kann.

Fazit

Erzählerischer Mängel zum Trotz ist „Ready Player One“ purer, exzessiver, spektakulärer Eskapismus, der einer alten Devise des Kinos folgt: Nicht sehen, erleben.

Kritik: Sebastian Groß

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