Inhalt
Ein kleines Städtchen in Osteuropa dient den USA als geheimer Stützpunkt zur Entwicklung einer verheerenden bakteriologischen Waffe. Als das Programm aus dem Ruder läuft und sich die Bewohner in monströse Zombies verwandeln, wird der ganze Ort unter Quarantäne gestellt. Um jegliche Spuren der Katastrophe zu vernichten, schickt die US-Armee ein bestens ausgebildetes Söldner-Team (unter anderem Christian Boeving, Mike Mitchell sowie Tara Cardinal) mitten in die infizierte Stadt, um eine Atombombe zu platzieren. Das Team muss sich nicht nur einer Horde von wilden Untoten stellen, sondern auch einem tödlichen Wettlauf gegen die Zeit …
Kritik
Wo Uwe Boll drauf steht, ist nun einmal auch Uwe Boll drin: Nun, das hätte im Falle der Zombie-Action-Apokalypse "Zombie Massacre" auch gar nicht schlimm sein müssen, immerhin wird der Film von den beiden italienischen Regisseuren Luca Boni und Marco Ristori inszeniert, die bereits mit dem Indie-Zombie-Film "Eaters" zumindest in Ansätzen überzeugen konnten. Unter der Hilfe von Produzent Boll sowie einem zehnmal größeren Budget (knapp 1 Million US-Dollar), war so die Chance da, dass hier durchaus ein interessantes Werk entstehen kann. Doch nach einigen Minuten ist klar: Hier gibt es nichts außer schlechte Darsteller, hohle Dialoge, eine viel zu ernste Trash-Atmosphäre, triefende Klischees, offensichtlich geklaute Film- wie Serien-Elemente (Stichwort Katana) und viel schlimmer noch: Eben einen Dr. Uwe Boll, der sich bescheidener Weise gleich als Präsident der USA hinstellt (inklusive dem fürchterlichsten deutschen Akzent den es gibt). Da hätte die im Film treibende Atombombe, welch Überraschung, durchaus ein paar Filmminuten früher explodieren können.
Zumindest versucht "Zombie Massacre" zu überzeugen: So wird nicht nur auf ein effektreiches Make-Up gesetzt, welches bereits "Eaters" auszeichnete, sondern auch unter der Hilfe von verlassenen Industrieanalgen eine typische "Tschernobyl"-Stimmung erzeugt, die wahrlich potenzial geboten hätte. Wenn dann aber die Figuren aufmarschieren, der dumpfe Hüne, der verlorene US-Soldat mit Traumata, die stumme Kämpferin, die trauerende Wissenschaftler-Tochter sowie später noch der knallharte Überlebende, ist spätestens hier bereits alles verloren. So gibt es ein Dialogfeuerwerk zu bestaunen, welches jedes Kind hätte besser schreiben können. Ein wenig Verschwörung, eine Selbstmordmission und eben die typische Atombombe runden die Szenerie schließlich ab. Abgesehen vom schlechten Acting, gibt es aber dann dennoch immer einmal wieder ein paar interessante Actionszenen (die mit einem VW-Käfer aufwarten können), die zumindest in Sachen C-Movie durchaus überzeugen können. Auf Dauer ist allerdings auch dies zu eintönig und der kurze Auftritt von Uwe Boll erledigt dann den Rest.
Jedoch geht "Zombie Massacre" nach diesem "Höhepunkt" noch eine ganze Weile weiter: Während so noch mehr Klischees dem Zuschauer offenbart werden und der wabernde Soundtrack sich allmählich ins Gehirn frisst, gibt es schlussendlich ein Finale, das alles bisher gezeigte in den Schatten stellt. Denn dieses nimmt sich nicht nur fürchterlich ernst, sondern will tatsächlich den Figuren einen Ausweg bieten. Wie in einem Videospielartigen Szenario üblich, gibt es dabei auch einen Megazombie (wo jetzt gar das Make-Up versagt), der die letzten USA-Bestände zu Kleinholz verarbeitet. Zum Abschluss die obligatorische Explosion und Ende… das ist wahre Uwe Boll Kunst.
Fazit
"Zombie Massacre" wurde zwar nur von Uwe Boll produziert, doch seine Handschrift bleibt in den Film unverkennbar: Als ernstes Videospielartiges Zombie-Hack- und Fluchtabenteuer inszeniert, gibt es kaum Spannung, keine feurige Action oder sonst welche interessanten Momente. Einzig der Auftritt von Uwe Boll selbst brennt sich ins Gedächtnis, aber nur durch seinen furchtbaren englischen Akzent.
Autor: Thomas Repenning