Inhalt
Das toskanische Landhaus, in dem Verena ihre neue Stelle antritt, ist ein uraltes Gemäuer voller Erinnerungen und Geheimnisse. Hier soll sich die Kinderpflegerin um Jakob kümmern, der seit dem plötzlichen Tod seiner Mutter stumm ist. Oft lauscht der Junge an den Steinen, die mit ihm zu flüstern scheinen. Verena hält das zunächst für eine Erscheinung seiner großen Trauer, doch dann hört sie selbst die gespenstische Stimme …
Kritik
Wenn Emilia Clarke nicht gerade als Khaleesi im Begriff ist, in Game of Thrones die Herrschaft an sich zu reissen, dann hat sie durchaus Zeit für Nebenprojekte. Ein solches Projekt ist Voice from the Stone, das Erstlingswerk von Eric D. Howell. Recht ambitioniert widmet er sich einer recht klassischen Gothic-Gruselgeschichte. Ein alter Landsitz, ein Kind, welches sich mysteriös verhält, ein zurückgezogener Hausangestellter, knarrende Türen und natürlich ein großes Geheimnis - all diese Grundzutaten geben sich ein Stelldichein.
Das sieht in erster Linie wirklich spektakulär aus. Nebelschwaden ziehen über die Felder, man bekommt als Zuschauer schnell ein Gefühl für die Umgebung und kann so der Handlung auch auf der räumlichen Ebene sehr gut folgen. Die liebevolle, detailreiche Einrichung des Hauses trägt ebenfalls zur Atmosphäre bei und lässt diese angenehm dicht wirken. Auch das Sounddesign leistet ganze Arbeit und der oftmals aus zurückhaltender Klaviermusik bestehende Soundtrack wirkt stimmig.
Leider krankt Voice from the Stone dann aber ausgerechnet dort, wo es drauf angekommen wäre. Die Geschichte bleibt größtenteils arg flach und vorhersehbar. Ärgerlich ist eine aus dem Nichts kommende und völlig unnötige Wendung in der zweiten Filmhälfte, für die seitens der Charaktere keinerlei glaubwürdige Grundlage vorhanden ist. Dazu kommt, dass besonders Emilia Clarke nicht so recht zu wissen scheint, was sie mit ihrer Figur eigentlich anfangen will. Wirkt ihr Kindermädchen zu Beginn noch kompetent, verläuft die Figur sich bald in langatmigen, immer wiederkehrenden Mustern und merkwüdig anmutender Gesichtsakrobatik. Marton Csokas ergeht es ein wenig besser, er bringt die notwendige Strenge auf, die seine Figur verkörpern soll. Die restlichen Darsteller spielen solide, wirkliche Überraschungen gibt es hier in keine Richtung. So wird letztendlich eine Menge Potenzial verschenkt, was den Film zwar durchaus anschaubar, aber nicht unbedingt sehenswert macht.
Fazit
Visuell weiß "Voice from the Stone" durchaus zu überzeugen. Besonders detailliert sind die Kulissen geraten, die zur eingehenden Betrachtung regelrecht einladen. Leider bleibt die Geschichte an sich meilenweit dahinter zurück, und auch Emilia Clarke scheint oftmals nicht so recht zu wissen, was sie mit dieser eigentlich spannenden Rolle anfangen soll.