Inhalt
Knallhart, zuverlässig und immer pünktlich: in der kriminellen Unterwelt von Frankreich ist Frank Martin nur als der "Transporter" bekannt - der beste Fahrer, den man für Geld kaufen kann. Wenn der Preis stimmt, bringt Frank alles an seinen Bestimmungsort, lässiger Kommentar inklusive. Dabei arbeitet er streng nach drei ganz einfachen Regeln: keine Namen, keine Fragen und keine Nachverhandlungen. Doch dann begegnet er der so geheimnisvollen wie verführerischen Anna. Die Anführerin einer Söldnertruppe macht auf ihrer persönlichen Mission, eine Bande russischer Menschenhändler auszuschalten, vor nichts halt. Und weil sie weiß, dass Frank der beste Mann für diesen Job ist, versucht sie, ihn mit einer sehr überzeugenden Methode zu einer Zusammenarbeit zu bewegen: Sie nimmt Franks Vater als Geisel. Wohl oder übel müssen die beiden nun mit Anna kooperieren und den Kampf gegen die brutalen Gangster aufnehmen...
Kritik
Manche Produzenten im Filmbusiness denken wohl, ein jeder sei ersetzbar. Anders kann die Entscheidung, den nunmehr vierten Beitrag der „Transporter“-Reihe ohne Zugpferd Jason Statham ("The Expendables") zu machen, nicht verstanden werden. Anstelle des charismatischen Ex-Wasserspringers mit Kampfsportkenntnissen setzen sie auf Newcomer Ed Skrein ("Game of Thrones"). All das, was Statham ausmacht, fehlt ihm. Weder Charisma, noch Schauspielkönnen – stattdessen leere Blicke und Genuschel.
Wie soll ein Film überzeugen, wenn schon der Hauptdarsteller fehlbesetzt ist? Der Rest von „The Transporter Refueled“ reiht sich ein. Die Story rund um den Fahrer Frank Martin hat kaum Elemente der Überraschung. Die bösen Buben sind osteuropäische Schläger, die Frauen erniedrigen und ständig grimmig in die Kamera schauen. Etwas Abwechslung kommt durch Schauspielerin Loan Chabanol ("Plötzlich Gigolo")und ihre Racheengel ins Spiel, die ein anfangs undurchsichtiges Spiel treiben.
Denkt man an die „Transporter“-Reihe sind es natürlich die Actionszenen, die im Gedächtnis bleiben. Hier ist der neueste Ableger erschreckend schwach. Die Abläufe wiederholen sich, was anfangs einigermaßen frisch wirkte, lässt im Folgenden kalt. Anschlussfehler häufen sich und trüben den Spaß, reißen aus dem Geschehen. Wie kann so etwas bei einer Multimillionendollarproduktion passieren? Hin und wieder blitzt das Potential auf, das „The Transporter Refueled“ besitzt. Etwa, wenn sich Frank Martin auf engstem Raume seiner Widersacher erwehren muss. Doch reicht das nicht aus.
Gäbe es nicht Ray Stevenson("Punisher: War Zone") in der Rolle des lockeren Vaters, der Film hätte nichts, wofür sich das Anschauen lohnen würde. Einige nette Kamerafahrten täuschen nicht darüber hinweg, dass es sich bei „The Transporter Refueled“ um einen seelenlosen Actionfilm handelt. Doch verwundert das nicht, immerhin war der Regisseur zuvor als Cutter bei „96 Hours – Taken 2“ an Bord. Und was machte diesen Film so unerträglich? Richtig, die Schnitte während der Actionszenen.
Fazit
Ohne Jason Statham, der selbst den mittelmäßigen dritten Teil noch aufwertete, fehlt der Reihe ein kräftiges Zugpferd. So zuckelt der Transporter im besten Falle mit einem Elektro-Smart davon, während seine Vorgänger im Lamborghini davonflitzen.
Autor: Niklas N.