Inhalt
Im epischen Finale der Maze Runner Saga führt Thomas seine Gruppe der entflohenen Gladers auf ihre letzte und gefährlichste Mission. Um ihre Freunde zu retten, müssen sie in die legendäre Last City einbrechen, ein WCKD-kontrolliertes Labyrinth, das sich als das tödlichste von allen entpuppt. Jeder, der es lebendig heraus schafft, wird die Antworten auf die Fragen finden, nach denen die Gladers suchen, seit sie das erste Mal im Labyrinth ankamen.
Kritik
Wenn man der Maze Runner-Trilogie für seine Sache dankbar sein kann, dann für Regisseur Wes Ball. Der junge Amerikaner hat ausgenommen von den Runner-Filmen zwar bisher nur einen (beeindruckenden) Kurzfilm fabriziert, fiel durch seine mitreißenden und optisch fulminanten Inszenierungen aber wiederholt als vielversprechendster Aspekt der Young-Adult-Novel-Verfilmungen auf. Auch der letzte Teil des Franchises mit dem deutschen Titel Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone unterstreicht dies mit Nachdruck: Wes Ball und seine Crew liefern dem Zuschauer ein inszenatorisch sauberes und meitreißendes Actionfeuerwerk, das problemlos zum stärksten Teil der Trilogie avanciert.
Das größte Problem der Maze Runner-Filme war stets die höchst konstruierte Geschichte. Zwar reichte es im ersten Teil für ein spannendes Set-Up, der restliche Narrativweg der Filme fühlte sich aber immer zu bemüht und verworren an als dass man wirklich in der postapokalyptischen Welt der Runner versinken konnte. Die Auserwählten in der Todeszone kommt nun die schwere Aufgabe zu die konfuse Geschichte um Thomas (Dylan O' Brian, American Assassin) und seine Rebellen, den scheinbar unbesiegbaren Virus sowie den bösen Miltär/Pharmakonzern WCKD befriedigend zu beenden, was vor allem nach dem zweiten Teil Die Auserwählten in der Brandwüste beinahe unmöglich scheint.
Der Abschluss der Trilogie tut daher das einzig Richtige: er entschlackt die unübersichtliche Geschichte an allen möglichen Ecken und präsentiert sich primär als rasanter Heist-Thriller, der Figuren und Inhalt an die Seite schiebt und sich vor allem auf seine Action konzentriert. Die Geschichte um den Killervirus ergiebt dann zwar auch im letzten Teil der Trilogie nicht immer Sinn, durch die aufs Wesentliche redzuierte Erzählung kann man über diese inhaltlichen Fehler aber viel leichter hinwegsehen als noch in den anderen Teilen. Leider gilt das aber nicht für alle Logiklücken. Maze Runner 3 strapaziert die Glaubwürdigkeit des Zuschauers nämlich gerade in manchen Actionszenen gewaltig. Ob nun eine Befreiungsaktion oder eine Verfolgungssequenz, Thomas und seine Freunde überleben unmöglichste Situationen oftmals fast gänzlich unbeschadet, was die Spannung des Films durchaus in manchen Momenten mindert.
Aber hier kommt Wes Ball in Spiel. Denn so unsinnig die Actionszenen des Films bei genauerer Betrachtung oftmals sein mögen, sind sie doch grandios inszeniert. Mit einem Auge für explosive Szenieren feuert Ball hier gerade im letzten Akt ein paar fulminante Actionmomente ab, die den Zuschauer in den Sitz drücken und Maze Runner 3 tatsächlich ein Gefühl von Epik verleihen (in dessen Zuge auch dieser Eintrag ins Franchise seine Altersfreigabe wieder massivst strapaziert). Gepaart mit dem (für die hohe Laufzeit) gewohnt straffen Pacing, bei dem Thomas und seine Freunde von einer rasanten Verfolungsjagd in die anderen stürzen, dem düsteren Look sowie einer starken Cinematographie, ist Die Auserwählten in der Todeszone, trotz seiner inhaltlichen Fehler, ein erstaunlich gelungener Actionfilm geworden.
Durchaus ein Film fürs Kino also, der mit Hilfe seiner starken Oberfläche viele inhaltliche Fehler unter den Tisch kehren und mitreißen kann, obwohl man so gut wie jedes Versatzstück dieses Films bereits in anderen Genrevertretern irgendwo schonmal gesehen hat. Gegen Ende schafft Maze Runner 3 es sogar ein bisschen Emotion in die Geschichte hineinzubringen, die nicht ansatzweise so forciert oder unangenehm dramatisch erscheint, wie es in mancherlei anderen Young-Adult-Novel-Filmen der Fall ist. Außerdem ist es schön festzustellen, dass das Maze Runner-Franchsie gelernt hat mit Grauzonen zu arbeiten und die Geschichte um den Konzern WCKD nicht mehr ganz so einseitig (und teils moralisch fragwürdig) dargestellt wird wie zuvor. Preise wird in puncto Storytelling der Film zwar nicht gewinnen, Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone stellt aber auch inhaltlich einen kleinen Schritt nach vorne da und schafft es das Franchise somit durchaus befriedigend zu beenden.
Fazit
Der gar nicht so heimliche Star von "Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone" ist mal wieder Regisseur Wes Ball, der mit einem gekonnten Händchen ein paar fulminante und beeinruckende Actionszenen auf die Leinwand bringt. Gepaart mit der entschlackten Geschichte und dem aus dem Franchsie gewohnt rasanten Erzähltempo, gelingt dem Amerikaner hier der beste und rundeste Teil der Trilogie. Inhaltliche Logiklücken, hauchdünne Figuren und das Gefühl all das Gezeigte in der ein oder anderen Form schon einmal gesehen zu haben, stören das Gesamtbild dann zwar immer noch, "Die Auserwählten in der Todeszone" ist aber der erste (und einzige) "Maze Runner"-Film, der wirklich durchgehend mitreißen kann.