Inhalt
Eigentlich sollte es für Sergeant Jake Carter (Mike The Miz Mizanin) nur ein beschaulicher wie erholsamer Fronturlaub in seiner Heimatstadt werden. Kurz nach der Rückkehr, überschlagen sich jedoch die Ereignisse. Nicht nur, dass seine Stadt allmählich in der Finanzkrise auseinanderbricht, sondern es wird auch noch seine Schwester (Ashley Bell) von einer Gang gewalttätiger Extremisten entführt. Um sie zu retten, startet Mike einen waghalsigen Ein-Mann-Angriff auf die Operationsbasis der Entführer. Doch nicht nur das FBI stoppt ihn bei seinem Vorhaben, zudem plant der Anführer der Truppe auch noch einen verheerenden Terroranschlag. Somit muss sich Mike Entscheiden: Soll er mit dem FBI zusammenarbeiten und warten, oder doch eher im Wettlauf mit der Zeit sich alleine den Gegnern stellen. Der Kampf um die Zukunft der USA hat begonnen…
Kritik
Wer nun schon bei der Beschreibung denkt HURRA USA, sollte vielleicht erst gar keinen Blick auf The Marine: Homefront werfen. Schade wäre dies jedoch in zweierlei Hinsicht: Zum einen lebt der neue Film der WWE-Studios nicht nur von seinem überschwänglichen Patriotismus, zum anderen erwartet den Zuschauer mit Mike ‘The Miz’ Mizanin ein durchaus ansehnlichen Action-Helden, der das Potenzial hat, weit mehr als nur B-Movies drehen zu müssen. The Marine 3″ ist indes die lose Fortsetzung der Old-School-Action-Reihe, die mit John Cena bereits im Jahre 2006 begann. Warum überhaupt die lockere wie recht spaßige, aber dafür sehr sinnfreie, Action-Ballade eine Fortsetzung (geschweige jetzt zwei) bekommen hat, bleibt wohl ein kleines Rätsel. Denn dass die WWE-Studios durchaus auch andere Filme produzieren können, bewiesen sie schon mit dem künstlerischen wie kompromisslosen Thriller-Abenteuer Faster mit Dwayne The Rock Johnson. Nun geht es also einen Schritt zurück und mit Regisseur Scott Wiper (Die Todeskandidaten) erneut in die 80er wie 90er Jahre. Was folgt sind patriotische Bilder par excellence, ein paar schießwütige Terroristen, das unfähigste FBI aller Zeiten sowie ein Marine, der mit allem und jeden kurzen Prozess macht. Dies mag gefallen, muss aber nicht.
The Marine: Homefront punktet dann aber dennoch mit ein paar Besonderheiten, die einen Blick durchaus rechtfertigen. Denn während sich Sgt. Jake Carter seinen Weg durch recht klischeehafte Terroristen bahnt (Neal McDonough macht dennoch einen guten Job), punktet der Film hierbei vor allem mit seinen ungewöhnlichen Kulissen. Die trostlose wie hoffnungslose Lage einzelner kleiner Städte im Süden der USA wird perfekt eingefangen. Verrostete Schiffe, heruntergekommen Bretterbauten, alles wirkt wie aus einem Guss. Dies passt indes auch mit der leisen Kritik zusammen, die Regisseur und Drehbuchautor Scott Wiper an vielen Stellen in seinem Film eingebaut hat. Stichwort Finanzkrise: So werden nicht nur die Terroristen zu Kämpfern gegen die Ungerechtigkeit und das Kapital, sondern auch die Landschaft wird ein Sinnbild dafür, dass etwas nicht mit unserer Gesellschaft stimmt. Dass letztlich dennoch ein US-Soldat den Helden mimt und einfach alles über den Haufen ballert, ist dann allerdings eine etwas merkwürdige Schluss-Poente. Die typische Country Musik übernimmt hierbei letztlich nur die Funktion des roten Fadens, sodass die vielen Dialog-Passagen hin zur Action ertragen werden können. Und spätestens bei dem Kawumm-Faktor, macht The Marine: Homefront dann doch einen recht soliden Eindruck.
Getrübt wird der Spaß hierbei allerdings von einigen wirklich sehr arg lächerlichen Klischees sowie einem unfähigen FBI, welches gleich mal Blindlinks auf eine wahre Festung zustürmt. Dies ist nicht nur unfreiwillig komisch, sondern sorgt auch dafür, dass sich The Marine: Homefront oftmals eher wie ein TV-Film anfühlt. Zumindest Mike ‘The Miz’ Mizanin macht dafür einen mehr als guten Eindruck. Sei es durch seine Mimik, seine Gestik oder sein kämpferisches Talent. Mit dem richtigen Drehbuch sowie etwas mehr Einsatz, dürfte hier durchaus ein neues Talent entdeckt worden sein. Bleibt einzig die bitte, dass der nächste Film nicht The Marine 4 – Jetzt erst recht wird.
Fazit
Trotz der Mühen, einem recht engagierten wie talentierten Mike 'The Miz' Mizanin sowie solider B-Movie-Action, bleibt der dritte Auftritt des "Marine" nur ein recht kurzweiliges Action-Programm für Zwischendurch. Für Fans solcher Kost durchaus einen Blick wert, alle anderen sollten eher auf Big-Budget-Action zurückgreifen.
Autor: Thomas Repenning