Inhalt
Der NASA-Mitarbeiter Ziminski (Charlie Sheen) hört eines Tages an seinem Arbeitsplatz außerirdische Geräusche aus dem All. Als er seinen Chef davon in Kenntnis setzt, erhält er seine Entlassung. Nachdem dann noch sein Partner ermordet wird, ahnt Ziminski, dass etwas faul ist. Mit Hilfe seines eigenen Equipments verfolgt er das Signal bis nach Mexiko und macht dort eine ungeheure Entdeckung...
Kritik
Bis in den Weltraum ist die menschliche Rasse bereits vorgedrungen, allerdings bleibt die Frage, ob es in diesen unendlichen Weiten des Universums wirklich intelligentes Leben vorzufinden gibt, mit dem sich der Mensch in Verbindung setzen könnte, eines der letzten großen Mysterien unseres Seins. Die Welt, so wie wir sie kennen, würde im Moment der Kontaktaufnahme mit einer außerirdischen Lebensformen jedenfalls nicht mehr weiterbestehen – wir wären nicht länger allein. Ob man sich aufgrund der Möglichkeit einer extraterrestrischen Spezies nun in Beunruhigung versetzen lassen sollte, kann augenblicklich nur äußerst schwerlich beantwortet werden, das Kino jedenfalls hat mit Filmen wie Independence Day, Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt und Krieg der Welten einen maßgeblichen Teil dazu beigetreten, der Existenz von Aliens mit einem nicht zu unterschätzenden Misstrauen zu begegnen.
Von Invasionen waren auf der Leinwand, neben dem knuffigen Auftritt von E.T. im gleichnamigen Klassiker von Steven Spielberg, immer wieder die Rede. Von Kriegen, vom Massensterben, von Materialschlachten. The Arrival – Die Ankunft aus dem Jahre 1996, also aus dem gleichen Jahr wie Roland Emmerichs Blockbuster-Blaupause Independence Day, geht sein Thema deutlich bescheidener an, wie schon der Titel unschwer zu erkennen gibt. Hier geht es nicht um einen Einmarsch, sondern um ein Eintreffen. Ein Eintreffen, welchem der Astronom Zane Zaminski (Charlie Sheen, Wall Street) Zeit seines Lebens entgegengefiebert hat. 42 Sekunden misst das Signal, welches Zane aus der extrasolarer Dimension empfängt. 42 Sekunden, die die Hoffnung schüren, bald schon mit einem Wesen aus dem Kosmos zu kommunizieren – und im besten Fall in friedlichem Einklang voneinander zu lernen.
Als Zane die frohe Kunde seinem Vorgesetzten übermittelt, quittiert dieser jene Meldung nicht mit einer satten Gehaltserhöhung, sondern setzt ihn vor die Tür. Die politische Situation ist nicht bereit für Außerirdische, heißt es. Dass an der ganzen Sache etwas faul ist, steht außer Frage, und als dann auch noch ein langjähriger Kollege von Zane ermordet aufgefunden wird, begibt sich der Sternenkundler auf eigene Faust auf die Suche. Interessant an The Arrival – Die Ankunft ist gar nicht einmal der Umstand, wie Zane in Kontakt mit den Außerirdischen gerät, sondern vielmehr die strukturellen Mittel, mit denen sich Regisseur David Twohy (Pitch Black – Planet der Finsternis) seinen inszenatorischen wie erzählerischen Pfad ebnet. Denn eigentlich ist The Arrival – Die Ankunft den Mustern des Sci-Fi-Genre gar nicht primär zugewandt.
Vielmehr präsentiert sich der Film dem konspirativen Thriller der 1970er Jahre gewogen, wenn Zane einer, mehr oder weniger, dunklen Wahrheit hinterhereifert und zusehends stärker um sein Leben fürchten muss. Hier wird The Arrival – Die Ankunft zum Paranoia-Kino, in dem der Sci-Fi-Anteil zwar von Belang, aber nicht tonangebend ist. Sicherlich ist diese Hybridisierung zweier Elemente, die auf den ersten Blick nicht unbedingt verwandt scheinen, reizvoll, David Twohys Regie allerdings fehlt der originäre Gestus, um der Geschichte Vitalität und Kreativität abzuverlangen. Mit fast 120 Minuten ist The Arrival – Die Ankunft, der gleichwohl mit der Patina einer Fernsehproduktion zu ringen hat, deutlich zu lang geraten, fehlt den Charakteren doch das psychologische Profil, um eine spannungsgeladene Fallhöhe über diese Laufzeit zu rechtfertigen. Überzeugend jedoch ist Charlie Sheens Auftritt. Dauerschwitzend und mit Bürstenschnitt reißt der Eskapadenpromi erstaunlich gut mit.
Fazit
Erst einmal ist es überraschend, dass "The Arrival – Die Ankunft" tatsächlich eine Kinoauswertung hatte, sieht David Twohys Werk doch nicht selten wie eine solide Fernsehproduktion aus. Nichtsdestotrotz weiß der Thriller durch seine Verstrebung von Paranoia-Kino und Sci-Fi-Genre zuweilen durchaus zu gefallen, obgleich er mit 120 Minuten deutlich zu lang ausgefallen ist. Dafür sind die Charaktere schlichtweg nicht gut genug ausgearbeitet – die Performance von Charlie Sheen jedoch überzeugt!
Autor: Pascal Reis