Inhalt
Der Kriegsveteran Eddie Deacon (Antonio Banderas) durchlebt eine schwierige Phase. Immer noch unter Posttraumatischen Belastungsstörungen leidend, lebt er von seiner Familie getrennt und ohne Aussicht auf eine adäquate Arbeitsstelle in den Tag hinein. Somit zögert er nicht lange, als ihm ein Job als Wachmann in einem abgelegenen Provinzeinkaufszentrum angeboten wird. Doch bereits während seiner ersten Nachtschicht überschlagen sich die Ereignisse. Ein junges Mädchen erreicht völlig durchnässt und verstört das Einkaufszentrum. Wenig später treffen auch ihre Verfolger – der skrupellose Verbrecher Charlie (Ben Kingsley) und seine Gang – an den Toren der Mall ein.
Kritik
Home alone at the mall
Ein Actionfilm mit Antonio Banderas als Hauptdarsteller und Sir Ben Kingsley als dessen Gegenspieler wäre Mitte der 90erJahre wohl ein veritabler Hollywoodblockbuster geworden. Anno 2017 sieht die Sachlage jedoch naturgemäß anders aus. Für Banderas sind Erfolge wie Desperado oder Assassins beinahe ebenso lange her wie die letzten wirklich denkwürdigen Auftritte des Charaktermimen Kingsley. Umso erfreulicher ist es somit, dass die Zusammenarbeit der beiden in dem kostengünstig heruntergekurbelten B-Movie Security von Regisseur Alain Desrochers dermaßen gut funktioniert.
Natürlich ist aus Security – trotz ähnlicher Ausgangslage – nicht der neue Die Hard geworden. Das wiederum ist sowohl dem beschränkten Budget von knapp 15 Millionen Dollar als auch der Tatsache geschuldet, dass seit Bruce Willis‘ Dekonstruktion des Nakatomi Plaza bereits 29 Jahre und unzählige ähnlich gestrickte Produktionen ins Land gezogen sind. Trotzdem muss man Alain Desrochers zugutehalten, dass er mit Security einen ungemein flotten und angenehm schnörkellosen Actionfilm inszeniert hat, der sich vor ähnlichen 90erJahre-Epigonen nicht zu verstecken braucht. Sowohl der Schnitt als auch die Kameraarbeit und die Kulissen am Drehort Bulgarien wissen zu gefallen.
Dabei sind es vor allem die durchaus brutalen Actionsequenzen, in denen so mancher Alltagsgegenstand à la Home Alone zweckentfremdet wird, die besonders überzeugen können. Leider fehlt es Security an Mut zu Neuem, wodurch sich die knapp 90-minütige Handlung auch routiniert nach Schema-F abhacken lässt. Es gibt den stoischen Helden, die übertriebenen Side-Kicks, den skrupellosen Bösewicht, dessen comiceske Schergen und die üblichen Logiklücken und Anschlussfehler am geradlinigen Weg vom Start der Belagerung bis zum Tod des Endgegners. Hier wurde eindeutig Potential verschenkt.
Fazit
"Security" ist ein geradlinig inszenierter Actionfilm, der dank seines flotten Erzähltempos, seiner schnörkellosen Kampfszenen und seiner spielfreudigen Hauptdarsteller zu unterhalten versteht. Leider fehlt der ausgesprochen simplen Storyline jedwedes Überraschungsmoment, wodurch der Streifen von Alain Desrochers eindeutig hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.
Autor: Christoph Uitz