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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

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Inhalt

Diane hat ihre 17-jährige Tochter Chloe bislang in völliger Isolation auf dem Land großgezogen und jeden Schritt, den sie seit ihrer Geburt gemacht hat, kontrolliert. Doch als Chloe beginnt, allmählich flügge zu werden und sich um ein College-Platz bewirbt, bekommt die unnatürlich enge Verbundenheit zwischen Diane und ihr immer beängstigendere Züge. Als Chloe zudem herausfindet, dass ihre Mutter viele Geheimnisse vor ihr hat, droht die Lage zu eskalieren…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit seinem Regiedebüt, dem Thriller Searching, ist Aneesh Chaganty im Jahr 2018 ein echter Hit gelungen. Daher durfte sehr man gespannt darauf sein, was der Mann als Nächstes schreiben und verfilmen würde. Zwei Jahre später hätte sein fertiggestellter Psychothriller Run eigentlich in die Kinos kommen sollen, musste Corona-bedingt aber einen neuen Platz finden, der in den USA beim Streaming-Sender Hulu war. Bei uns erscheint der Film aufgrund der gleichen Lage auch nicht mehr im Kino, sondern wird ab Anfang 2021 direkt im Heimkino erhältlich sein. Schade drum, aber zumindest dort sollte man ihn nicht verpassen.

Eine fürsorgliche Mutter und ihre gehbehinderte Tochter leben gemeinsam in einem abgelegenen Haus. Alles scheint normal, die beiden verstehen sich blendend und doch schleicht sich sehr schnell ein unbehagliches Gefühl ein, dass irgendetwas an der friedlich wirkenden Situation nicht stimmt. Ein Gefühl, dass der Zuschauer mit Tochter Chloe teilt. So liebevoll Mutter Diane auf den ersten Blick auch wirkt, hat sie offenbar etwas zu verbergen. Und hier beginnt nun das Rätselraten, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Chaganty streut dazu immer wieder kleine Hinweise ein, die ein wenig Licht in die seltsame Situation zu bringen scheinen. Das Kratzen an der Fassade setzt zugleich eine Abwärtsspirale der Zerstörung in Gang, die kein gutes Ende nehmen kann. Ganz zu Freuden des Zuschauers, der das sich anbahnende Übel mit Spannung verfolgen kann.  

Auf klassische Schockmomente des Horrorkinos wie Jump Scares verzichtet der Film, viel mehr möchte er situationsbedingt unter die Haut gehen, ganz im Stile eines Alfred Hitchcock. Vor diesem verneigt sich Run sichtlich, aber auch Stephen King dient hier als Vorbild, was durch mehrere Referenzen überdeutlich wird. Das geling Chaganty weitestgehend wirklich gut, Run bleibt durchgehend packend und zeigt sich in seinem immer absurder ablaufenden Zweikampf sehr ideenreich. Nur gelegentlich schlägt der Film etwas über die Stränge, beispielsweise wenn Chloe gleich zu MacGyver wird, nur um ein Fenster einzuschlagen. Manchmal wäre weniger mehr gewesen, mit Logik nimmt man es nicht immer ganz genau. 

Auch wenn sich die Auflösung schon vorher erahnen lässt, gestaltet sich der Weg dorthin als sehr aufregend. Das ist neben der handwerklich sehr kompetenten Inszenierung auch den beiden stark aufspielenden Darstellerinnen zu verdanken. Sarah Paulson (American Horror Story) passt in die von Wahnsinn getriebene Rolle perfekt hinein, auch auf emotionaler Ebene weiß sie zu überzeugen. Mit Kiera Allen hat man sich hier löblicherweise für eine Person entschieden, die auch im realen Leben an einen Rollstuhl gefesselt ist. Dass benachteiligte Darsteller*innen in Hollywood für Hauptrollen gecastet werden, sieht man selten, daher schön, dass es hier geschehen ist. Gut spielen kann die junge Frau zudem auch.

Fazit

Fesselnder Psychothriller, handwerklich stark inszeniert und mit großartigem Hauptdarstellerinnengespann versehen. Über seine gesamte Laufzeit hinweg gibt "Run" ordentlich Gas und lässt den Zuschauer so kaum zur Ruhe kommen. Nicht immer logisch, aber doch sehr unterhaltsam.

Kritik: Sebastian Stumbek

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