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Inhalt

Don’t Look Now ist ein Thriller mit Julie Christie und Donald Sutherland, in dem die beiden ein Ehepaar spielen, die ihre Tochter auf tragische weise verlieren und daraufhin mit mysteriösen Vorfällen konfrontiert werden.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Moviebreak Horroctober: 20.10.2015 (Klassiker)

Tag 20 unserer Reise durch alles Schaurige und Fürchterliche (im positiven Sinne) führt uns ins atmosphärische und düstere Venedig, welches sich als Reiseziel ausnahmsweise mal gar nicht so beschaulich darstellt, wie gewohnt.

Ein waschechter Horroctober, der strotzt vor Gewalt, fiesen Fratzen und jeder Menge Angst. Da mag der psychologische Thriller "Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (Originaltitel "Don’t Look Now“) auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so sehr ins Konzept passen, zeichnet er sich doch im Laufe seiner 110 Minuten auf der Oberfläche mehr als Überwindungs- und Charakterdrama aus, als als waschechtes Fest des Grauens. Bei etwas genauerer Betrachtung der Materie, mit der wir es hier zu tun haben, öffnet sich in der Geschichte der "Gondeln“ aber ein ebenso abstoßender wie faszinierender Schlund aus Wahnsinn, Schuld und Trauer, dass all die Gedanken an ein leichtes Charakterdrama entschwinden und sich, vor allem durch das Filmfinale, welches einem brutal und platziert in die Magengrube schlägt, auch nach über vierzig Jahren immer noch größte Panik und größter Horror beim Zuschauer entfalten können.   

"Wenn die Gondeln Trauer tragen“ vermag trotz seiner soghaften Wirkung und seinen ausgezeichnet platzieren Gruselmomenten aber vermutlich nicht jedem Horrorliebhaber sofort das Fürchten lehren. Ganz im Gegenteil verlangt dieser Film dem Zuseher einiges an Geduld ab, damit die vordergründige Empathieentwicklung mit den Figuren ihre volle Wirkung entfalten kann. Denn "Gondeln“ will nicht in erster Linie gruseln oder schocken, sondern hinabreißen in einen Strudel aus Unsicherheit, Einsamkeit und Isolation, welcher sich, gerade aufgrund der langsamen, subtilen Übertragung, gekonnt auf den Zuschauer auswirkt. Hier wird (glücklicherweise) nicht mit großangelegten Blutfontänen um sich geschossen (obwohl die Farbe Rot durchaus eine sehr zentrale Bedeutung erhält) und Kehlen en masse durchgeschlitzt, sondern mit leiser und subtiler Note eine Atmosphäre der Unentrinnbarkeit erschaffen, großartig visualisiert durch die engen Gassen Venedigs. Und auf diese Isolation folgt dann auch zwangsläufig der Horror. Darauf kann man sich gefasst machen.

Dass Nicolas Roegs ("Hexen hexen") Film dabei von einer Fülle von Symbolen, Metaphern und Andeutungen strotzt, kann ein ums andere Mal beinahe erschlagend wirken, wird aber immer wieder rechtzeitig dermaßen pointiert und wirksam genutzt, dass dieses undurchdringliche Symbolmeer für die Geschichte einen absolut essentiellen Eindruck erweckt. Venedig als Symbol für innere Isolation und Einsamkeit, die Farbe Rot für den Verlust (sowohl eines Menschen, als auch der Realität), blinde Augen für das Sehen und ein Spiegelmotiv nach dem Anderen, um nur ein paar zu nennen. Rätselrater und Symbolfreunde werden an den "Gondeln" ihre wahre Freude haben. Besonders deswegen, weil sie so bemerkenswert zum zentralen Gefühl dieses Films beitragen und den Zuschauer mit einer unerklärlichen Unsicherheit, einem Verlust jeglicher Orientierung belegen, der auch unserem Hauptcharakter John Baxter (stark: Donald Sutherland) mit voranschreitender Laufzeit immer mehr zum Verhängnis wird. Am Ende stehen wir da, beinahe hoffnungsvoll auf Erlösung, werden aber doch wieder zu Boden gedrückt, in den Abgrund der Trauer gerissen, der hier unentrinnbar und gerade deshalb so einnehmend wirksam gestaltet wird. Und das formt "Wenn die Gondeln Trauer tragen“ zu einem bedeutungsschwangeren, aber dennoch meist mitreißenden und emotional niederschmetternden Erlebnis.

Und da mag es innerhalb dieses Films eine heftig diskutierte, lange und doch ausnehmend interessant geschnittene Sex-Szene geben, das ganze Skandalgeschreie darum wirkt im Kontext des Films aber dennoch absolut unnötig. So ist und soll diese Szene nicht einziger Diskussionspunkt der "Gondeln" sein, sie ist viel mehr Bestandteil eines rhythmischen Ganzen, das aufgrund von Roegs Mutes mit Inzenierungsnormen zu brechen besticht und daher gelobt werden muss. Gerade der Schnitt des Films verdient die Aufmerksamkeit mehrerer Filmsichtungen, bis man hier wirklich einen Überblick über das gewinnt, was Roeg hier in kleinsten Kamerafahrten und schnellen Schnitten erzählt. Manche Erstsichtung kann bei einem Mangel an Aufmerksamkeit also gern mal zur Geduldsprobe umschlagen. "Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ist hundert prozentig auf seine Immersion ausgelegt und kann ohne sie auch kaum bis gar nicht funktionieren.

Und das darf man doch durchaus auch in einen waschechten Horroctober mit einbeziehen, bricht "Wenn die Gondeln Trauer tragen“ doch irgendwann so heftig mit Traum, Realität und Dimension, dass es dem Zuschauer ganz zurecht mulmig und panisch wird. Und wenn man dann, wie die Figuren, mit dem Rücken zur Wand steht, versunken in den (leicht veralteten und doch starken) Bildern des Regisseurs, dann schlägt der Film unerbittlich zu und lässt ebenso erschaudert wie orientierungslos zurück. Und in diesem Verlangen, dieser empathischen Übertragung des Kindesverlustes, des Verlustes all der Dinge, die einem Teuer waren, geht "Wenn die Gondeln Trauer tragen“ dann auch bemerkenswert gut auf. Da mag es dann auch kaum ins Gewicht fallen, dass der Film langsam in die Jahre kommt.

Fazit

Was sich durch die atmosphärischen Bilder Venedigs zunächst noch wie ein leichtes Charakterdrama anfühlen mag, verwandelt sich ganz schnell in eine bemerkenswert subtile und interessant visualisierte Gondelfahrt des Grauen, bei der sich sowohl die Figuren, als auch der Zuschauer mit zunehmender Laufzeit hoffnungslos in den engen Gassen Venedigs verirren. "Wenn die Gondeln Trauer tragen“ überträgt seinen Grusel nicht mit furchtbaren Bildern oder großangelegten Schocksequenzen, sondern mit Hilfe der langsam entwickelten Empathie, die man den Figuren entgegenbringt und der Isolation, welche einen gnadenlos in die Ecke drängt. Man sollte als Horrorfan also durchaus bereit dazu sein, sich hier von Nicolas Roeg in einem Meer aus Symbolen ertränken zu lassen. Denn furchterregend ist das allemal. 

Kritik: Thomas Söcker

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