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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Um dem Wassermangel auf seinem Planeten entgegen zu wirken, landet Thomas Jerome Newton auf der Erde. Mit Hilfe bahnbrechender Patente baut er ein Wirtschaftsimperium auf, mit dessen Finanzkraft er das Wasser zu seinem Planeten transportieren will. Doch sein Erfolg wird vom Neid der Konkurrenz begleitet, wodurch der außerirdische Bewohner zunehmend Probleme bekommt. Zu diesem Film ist momentan ein Remake in Arbeit.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein Alien stürzt wie ein glühender Schweifstern auf die Erde. Sein extraterrestrisches Erscheinungsbild wird durch eine androgyne Menschenhülle (Idealbesetzung: David Bowie) verschleiert. Der Zweck seines Besuches ist von lebenserhaltender Notwendigkeit, denn der Wasservorrat seines nahezu ausgedörrten Heimatplaneten neigt sich dem schicksalhaften Ende entgegen und der Alien, nun auf Namen Thomas Jerome Newton hörend, soll diesen Wasserhaushalt auffüllen. Mit lukrativen Grundlagenpatente erschafft er das riesige Unternehmen World Enterprises, um so die Fabrikation des Transportraumschiffes zu ermöglichen. Doch im Beisammensein mit den anderen Erdlingen verändert sich auch Thomas zunehmend und seine eigentlichen Wurzeln, die ihren Ursprung in den unendlichen Weiten haben, fügen sich dem defizitären Charakteristikum seiner Mitmenschen.

„Was hat das alles zu bedeuten?“, „Was siehst du?“. Fragen, die im Laufe des Filmes immer wieder Verwendung finden. Fragen, die man auch Regisseur Nicolas Roeg (Wenndie Gondeln Trauer tragen“stellen möchte, denn seine fragmentarische Gestaltung weicht immer wieder jeglichen Normen des konventionellen Kino und geht Hand in Hand mit dem kapriziösen Naturell des beachtenswerten Filmemachers. Man könnte es Roeg ankreiden, dass er seinen Ideenreichtum in „Der Mann, der vom Himmel fiel“ gänzlich ausreizen wollte und die Gefahr schamlos in Kauf genommen hat – gerade wenn es um die figurativen Ebenen geht - den Film gegen die Wand fahren zu lassen. Wenn der Abspann allerdings eingesetzt hat und nur noch der Blick auf die Oberseite von Newtons Hut bleibt, der seinen Kopf in Anbetracht seiner Lage trostlos sinken lassen hat, dann wird deutlich, dass Roeg – trotz visueller Spielereien – nie den Kern seiner Handlung außer Augen gelassen hat und ein außerordentlich intelligentes Werk über die Entfremdung des Einzelnen inszenierte.

Es ist der melancholische Zerfall, der dem Zuschauer ohne den verhassten Holzhammer offenbart, in welche Richtung sich die Gesellschaft gewandelt hat und noch wandeln wird. Thomas, der mit durch und durch friedlichen Absichten auf die Erde gekommen ist, auch wenn sein Friede vom Egoismus gekennzeichnet ist, wird keine Chance geboten, sein Vorhaben zu verwirklichen. Zwischen Konspirationen und Lügen zelebriert Roeg den unprätentiösen Verlust der Unschuld – Der Alien wird von seinem Umfeld umerzogen. Der erfüllende Schluck eines Glases voll Wasser weicht schnell dem Alkohol und Thomas' Metamorphose ist ein Sinnbild für die Hoffnungslosigkeit eines fremden Individuums. Sein Geld und seine Macht sind der Katalysator des leibeigenen Prozesses des Fremdwerdens.

Wenn Thomas sein Ziel schließlich aus den Augen verliert, mit Gefühlen spielt (Stichwort Ringszene) und die irdische Existenz, mit all ihren Schwächen und abstoßenden Eigenschaften, das letzte ist, was ihm bleibt, dann arbeitet „Der Mann, der vom Himmel fiel“ mit exakter Selbstreflexion. Thomas versteht, dass die Mentalität von Mutter Erde und seiner Heimat gar nicht so verschieden ist. Wäre ein Mensch auf seinen Planeten gekommen, hätte man ihn dort genauso behandelt, wie Thomas auf der Erde behandelt wurde. Am Ende bleibt ihm nur noch die desillusionierte Resignation, Thomas ist ein Opfer des blauen Planeten geworden, dabei wollte er doch nur helfen. Vertrauen und Verrat, Hingabe und Hass, Zärtlichkeit und Argwohn haben keinerlei Bedeutung mehr. Es bleibt nur die fragile Leere, die in dem von Konsum regierten Zeitalter immer die Oberhand gewinnt. Der Fremde ist ein Fremder unter Fremden. Welch ewigbleibende Tragik.

Fazit

Wenn ein Ausnahmeregisseur wie Nicolas Roeg auf ein Ausnahmetalent wie David Bowie trifft, kann dabei ja eigentlich nur Großes herauskommen. Die Vermutung lässt sich anhand des herausragenden „Der Mann, der vom Himmel fiel“ bestätigen: Eine bittere Reflexion darüber, wie unsere moderne Gesellschaft Menschen in ihrer Mitte aufnimmt, um sie zu Fremden unter Fremden zu machen.

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