5.5

MB-Kritik

Mel Brooks' Dracula -Tot aber glücklich 1995

Comedy, Horror, Thriller, Fantasy – USA, France

5.5

Leslie Nielsen
Peter MacNicol
Steven Weber
Amy Yasbeck
Lysette Anthony
Harvey Korman
Mel Brooks
Mark Blankfield
Megan Cavanagh
Clive Revill
Chuck McCann
Avery Schreiber
Cherie Franklin
Ezio Greggio
Leslie S. Sachs
Matthew Porretta

Inhalt

Nachdem Graf Dracula in dem Engländer Renfield einen neuen Assistenten gefunden hat, verlässt er im Jahre 1893 Transsylvanien und reist nach London. Während Renfield kurz darauf in der Nervenklinik von Dr. Seward landet, versucht Dracula, seinen Durst bei Sewards Tochter Mina und deren Freundin Lucy zu stillen. Doch der Blutsauger hat nicht mit der Hartnäckigkeit des ausgewiesenen Vampirjägers Van Helsing gerechnet. Der gewiefte Professor versteht es, Dracula einen äußerst fatalen Stolperstein zu stellen...

Kritik

Die Mode Filme über Vampire zu drehen kehrt immer wieder zurück, doch Dracula - Tot aber glücklich ist kein gewöhnlicher Vampirfilm, sondern eine Parodie auf sämtliche Vampirfilme. Hier treffen zwei Meister ihres Genres aufeinander:  Mel Brooks (Spaceballs) und Leslie Nilson (Die nackte Kanone). Mel Brooks ist eine Legende der Persiflage-Filme und ist dafür bekannt in seinen Werken nicht nur Regie zu führen, sondern auch beachtliche Rollen zu übernehmen und Leslie Nilson war ein Slapstick-König, der insbesondere wegen seiner Rolle in den Nackte Kanone-Filmen weltweite Bekanntheit erlangte. Wenn zwei Meister der Comedy aufeinandertreffen, dann ist ein Feuerwerk an Slapstick garantiert. Tatsächlich rutscht in Dracula - Tot aber glücklich immer wieder jemand die Treppe runter und Leslie Nilson fliegt als kleine Fledermaus gegen die Fensterscheibe. Es kommt zu skurrilen Missverständnissen und herrlich übertriebenem Schauspiel, mit dem man sich über so manchen Film, der sich viel zu ernst nimmt, lustig macht.

Mel Brooks drehte schon zuvor Frankenstein Junior und parodierte damit die Frankensteinfilme. Nachdem Francis Ford Coppola 1992 Dracula neu verfilmte, wusste Mel Brooks, dass es ein perfekter Zeitpunkt ist, um Dracula - Tod aber glücklich zu drehen. Das war in gewisser Weise auch eine Hommage an die 30er Jahre Dracula Filme mit Bela Lugosi, die Mel Brooks sehr mochte. Er übernimmt auch diesmal eine entscheidende Rolle in seinem Film und spielt den Widersacher von Graf Dracula, den ausgewiesenen Vampirjäger Van Helsing. Die beiden Figuren passen zueinander wie die Faust aufs Auge. Nur gibt es bis zum Finale keinen körperlichen, sondern eher einen verbalen Schlagabtausch, mit übertriebenen Gesten und vielsagenden Blicken, den Schatten, die sich verselbständigen und einem reinen Blutbad, an dem jedoch weder Dracula noch Van Helsing direkt beteiligt sind.

Es herrscht eine wunderbare Chemie zwischen allen Darstellern, ob nun zwischen Dracula und Van Helsing oder Dracula und seinen Opfern oder Dracula und seinem Diener Renfield (Peter MacNicol, Bean-der ultimative Katastrophenfilm), der übrigens eine schöne Gollum-artige-Darbietung abliefert, als er seinem Meister Dracula ergeben dient und sich lustigerweise nur von Insekten ernährt. Dracula - Tot aber glücklich ist ein fabelhafter Film, der den Zuschauer mit einfachen Mitteln zum Lachen bringt. Wer über Chaplins berühmten Bananenschalen-Slapstick-Gag, lacht, wird sicherlich auch Dracula - Tot aber glücklich amüsant finden. Es ist schön, wenn ein Film sich selbst nicht so furchtbar ernst nimmt und wenn man merkt, dass die Schauspieler sowohl auf dem Bildschirm, als auch hinter den Kulissen Spaß hatten. In der Tat, es ist ein wahres Vergnügen dabei zuzusehen, wie die Vampirfilme auf die Schippe genommen werden.

Fazit

 „Dracula - Tot aber glücklich“ ist eine wunderbare Persiflage auf alle Vampirfilme mit zwei Legenden ihres Genres: Mel Brooks und Leslie Nilson. Mit übertriebenen Gesten, bedeutungsvollen Blicken und herrlichen Slapstick-Einlagen spielen sich die beiden in die Herzen ihrer Zuschauer. Der Film ist ein wahres Vergnügen für Overacting-Fans.  

Autor: Yuliya Mieland
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