Opalküste, Nordfrankreich. In einem beschaulichen, malerischen Fischerdorf tut sich etwas: Ein besonderes Baby wird geboren. Ein Kind, das so einzigartig und eigenartig ist, dass es einen geheimen Krieg zwischen guten und bösen außerirdischen Mächten auslöst.
Eine endlose Wiederholung ist noch kein Running Gag. Ein einziger Running Gag ist noch lange keine Persiflage. Eine geistlose Persiflage ist noch lange kein Film. Und ein Film ist noch lange kein Wettbewerbs-Material für ein Film-Festival mit A-List-Anspruch wie die Berlinale. Dort gelten die oben genannte Grundsätze allerdings nicht - jedenfalls nicht für den Kreis der Auserwählten, deren Werke alle paar Jahre in eine der Festival-Sektionen gepackt werden. Wie ein müder Witz, den unablässig wiederholt wird.
In diese Kategorie fällt Bruno Dumonts (France) jüngste Schöpfung, oder genauer geschrieben, in alle Kategorien zusammen. Die Science-Fiction-Posse, die vor der beschaulichen Kulisse eines französischen Küstenortes zwei Fraktionen mit Plastik-Leuchtschwertern viel reden, herumlaufen und auch mal gegeneinander antreten lässt, ist ein einziger lahmer Gag, der wiederholt wird bis zum Erbrechen. Ob es dazu tatsächlich kommt, ist nur gemutmaßt angesichts der Eile, in der das Publikum aus der Berlinale-Vorführung floh. Wer durchhielt weiß, dass nichts verpasst haben.
Line (Lyna Khoud, Die Drei Musketiere - Milady) die herumstolziert - wie alle jungen attraktiven weiblichen Figuren leicht bekleidet - und Fischer Jony (Brandon Vlieghe) mit dem immer gleichen mürrischen Gesichtsausdruck und Vater eines zur Weltallherrschaft bestimmten Kleinkindes kämpfen gegen Jane (Anamaria Vartolomei, Das Ereignis) und Rudy (Julien Manier). Alle verfallen aus ihren banalen Alltagsdialogen abrupt in pompöse Pseudo-Star-Wars-Phrasen. Die verfeindeten Raumschiffe ähneln Notre-Dame bzw. Versailles, doch auf Satire von Staat oder Kirche wartet man vergebens. Dumont hat hier offenbar seinen Spaß. Sonst niemand.
Fazit
Zu einer guten Persiflage gehört eine gewisse Liebe zum Original, ein Verständnis dessen dramatischer Essenz und originelle Einfälle, diese Essenz zu variieren. Bruno Dumonts plumpes Machwerk ist ein gehässiges Nachäffen, mit denkbar billigen Requisiten und Effekten wie aus einem Ramsch-PC-Spiel. Die sichtliche Lustlosigkeit des Ensembles ist verständlich angesichts der austauschbaren Texte und seelenlosen Holzschnitt-Figuren, in denen sich der charakteristische Sexismus und Elitarismus des Drehbuchautors und Regisseurs niederschlagen. Ein abgeschmackter Witz , buchstäblich auf Kosten des Publikums.
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