4.3

MB-Kritik

The Advent Calendar 2021

Horror, Thriller

4.3

Eugénie Derouand
Honorine Magnier
Clément Olivieri
Janis Abrikh
Cyril Garnier
Vladimir Perrin
Jérôme Paquatte
Laura Presgurvic
Isabelle Tanakil
Jean-François Garreaud
Olivier Bonjour
Elsa Erroyaux
Jeanne Lambert
Fabio Zenoni
Stéphane Henry
Amanda Druart

Inhalt

Die ehemalige Tänzerin Eva ist seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt. Als ihre Freundin Sophie ihr einen antiken Adventskalender aus Holz schenkt, merkt sie schnell, dass es damit etwas Besonderes auf sich hat: Hinter jedem einzelnen Türchen steckt eine kleine Überraschung, die in ihrem Leben eine Veränderung verursacht. Anfangs zum Guten, doch nach und nach auch immer mehr zum Schlechten. Während sich um sie herum furchtbare Ereignisse häufen, muss Eva sich entscheiden: Ist ihre Hoffnung, mit Hilfe des Kalenders wieder laufen zu können, den hohen Preis an blutigen Opfern wert, den der Kalender im Gegenzug fordert?

Kritik

Mit Adventskalendern verbindet man eigentlich positive Gedanken. Die Freude, jeden Tag ein Türchen zu öffnen und das nahende Weihnachtsfest natürlich. Doch was, wenn das olle Teil verflucht ist und für Tod und Unheil sorgt? Klingt fast nach einem weiteren Film aus dem Hause Blumhouse, ist tatsächlich aber eine französisch-belgische Produktion, für die Patrick Ridremont (Dead Man Talking) als Regisseur verantwortlich ist. Ist The Advent Calendar also der ideale (Grusel-)Film für die Vorweihnachtszeit (und darüber hinaus)? Leider nein, wie man ziemlich schnell feststellen wird. 

In The Advent Calendar bekommt eine querschnittsgelähmte Frau im Rollstuhl einen antiken Adventskalender aus Holz von ihrer besten Freundin geschenkt. Dieser stammt irgendwoher aus Deutschland, die genaue Herkunft bleibt jedoch unklar. Auch, warum auf der Rückseite warnende Worte verlauten, dass man getötet wird, wenn man ihn wegwirft. Vermutlich nur ein Scherz, denken sich die zwei. Der Zuschauer ist da schon einen Schritt weiter und weiß, wohin das Ganze führt. Und sobald das erste Türchen geöffnet wird, beginnt der unaufhaltsame Schrecken. Hauptfigur Eva ist nun dazu verdammt, jeden Tag ein weiteres Türchen zu öffnen, sonst muss sie sterben. 

Eigentlich eine nette Idee, aus der sich ein spannender Genrefilm machen ließe, wenn sich denn jemand vorher Gedanken gemacht hätte, all das clever zu erzählen und zu gestalten. The Advent Calender macht aus seinem Szenario jedoch nicht viel und plätschert über die rund 100 Minuten eher gemächlich vor sich hin. Manche Türchen erfüllen Evas sehnlichste Wünsche, manche bringen über sie und ihre Liebsten Verderben. Und irgendwo in den Tiefen des Holzkastens schlummert ein fieser Dämon, der in kurzen Sequenzen immer mal aufstöhnt und sich windet. Problem ist, dass dem Film ein schlüssiges Konzept fehlt, der Ablauf wirkt eher beliebig und ist oft einfach nicht logisch. Und wirklich spannend wird es dabei leider auch nie.

Dabei hätte man gerade aus dem moralischen Konflikt, in dem sich Eva nach kurzer Zeit befindet, einiges anstellen können. Denn für sie eröffnet sich die Möglichkeit, nach Öffnen aller 24 Türchen wieder laufen zu können. Allerdings muss sie dafür einen hohen Preis zahlen und all die Opfer in Kauf nehmen, die der Kalender auf dem Weg so mit sich bringt. Statt sich darauf zu konzentrieren und dem Film damit eine echte dramaturgische Note zu verpassen löst der Film das Dilemma ganz unaufgeregt auf. In der Hoffnung, dass der Zuschauer genug Spaß mit den Türchen und den daraus resultierenden Vorfällen hat. Leider tut er das aller Wahrscheinlichkeit nach aber nicht.

Fazit

Nette Idee, maue Umsetzung. Weder ist "The Advent Calendar" besonders spannend noch ist das Konzept um einen verfluchten Adventskalender mit darin schlummernden Dämon gut durchdacht.

Autor: Sebastian Stumbek
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