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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ein gruseliges Internet-Meme namens „Grimcutty“ schürt Panik unter allen Eltern in der Stadt, weil sie davon überzeugt sind, dass ihre Kinder sich und anderen damit schaden. Als eine echte Version von Grimcutty anfängt, die Teenagerin Asha Chaudry anzugreifen, glauben ihre Eltern, dass sie sich als Teil einer Challenge versteht. Nachdem ihr das Telefon weggenommen wurde und niemand ihr glaubt, muss Asha herausfinden, wie sie zu ihren Eltern durchdringen und Grimcutty ein für alle Mal aufhalten kann.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In einem Versuch, Jugendliche und insbesondere Helikopter-Eltern auf die Gefahren von den berüchtigten Challenges auf TikTok und die hochgepushte Aufregung in den sozialen Medien hinzuweisen, wandelt Regisseur John Ross in Grimcutty einen viralen Trend in eine monströse Gestalt um, die eine US-Kleinstadt heimsucht. Seine Intention ist nett gemeint, doch sein Horrorstreifen macht von Beginn an keine gute Figur. Nach den dubiosen Umständen eines eingangs gezeigten Mordfalls, in dem bereits die titelgebende Kreatur zu sehen ist, wird die Protagonistin Asha Chaudhry (Sara Wolfkind) mit ihrem Hobby ungünstig eingeführt, nämlich dem Drehen von ASMR-Videos. Das hört sich nicht nur deplatziert und unangenehm an, sondern gleicht viel mehr schweren Manschetten an ihren Beinen, denen sie sich über die restliche Handlung nicht entledigen kann. Ein anderer Zeitvertreib wie dem Streamen von Games auf der Plattform Twitch oder simples Podcasting boten sich anscheinend nicht als leichter zu verdauende Alternativen an.

Die verunglückte, unsympathische Charakterzeichnung setzt sich bei ihren Eltern fort, die der Ansicht sind, dass man auch ohne elektronische Medien gemeinsam einen Abend verbringen kann. Aus dieser Restriktion entwickelt sich eine Dynamik, in der das Monster Grimcutty erscheint. Dessen Gesicht stammt aus einem Online-Post, das in der Synopsis auf Disney+ fälschlicherweise als Meme und im Film auch noch als eine Challenge deklariert wird. Dabei ist es nur ein einfaches Bild eines Smartphone-füllendem Gesichts, das nur im Zusammenhang steht, andere Personen zu Taten zu verleiten. Es gibt keine Spruchbänder in der fetten Schriftart Impact und mit kleinen Bildausschnitten, die aus der extremen Nahaufnahme einer leicht gruseligen Maske eine mit Witz, Hohn oder Drama bespickte Collage machen, wird im Internet dieses Films nicht gearbeitet. Es ist allemal ein Bild, das in der Kleinstadt viral geht, aber es gibt keine Herausforderung in Form einer Aufgabe, die den Betrachtern aufgezwungen wird.

Das Erscheinen von Grimcutty funktioniert ähnlich wie der aus Smile bekannte Fluch, der zunächst nur von Asha, aber nicht von den Erwachsenen gesehen werden kann. Doch darüber hinaus wirkt die Etablierung des Wesens unrund, sowohl in der Darstellung als auch in der Handlung. Bei dessen Aussehen waren sich die Macher wohl nicht einig, ob sie einen Ableger des Venom-Symbionten oder ein Schreckgespenst mit 0815-Maske zeichnen wollten. Ersteres würde sich der Geschichte deutlich einfacher, wenn auch urheberrechtlich bedenklich, eingliedern. Letzteres wiederum ist die gewählte Mischung aus elterlichen Sorgen, Besitzergreifung und Wahnvorstellung, die vom Drehbuch hinsichtlich des Themas Selbstverletzung unlogisch ausgearbeitet wird. Rein optisch sieht Grimcutty im negativen Sinne schrecklich aus. Auf dem Poster kann das Seitenprofil des Gesichts noch etwas Furcht erzeugen, die im Film zu sehende physische Statur macht aus dem Monster jedoch einen entstellten Abklatsch des Minions-Bosses Gru, der sich via mittelmäßiger CGI durch die Gänge hölzern und ulkig fortbewegt.

Inhaltlich zeigt sich das Potential des Films, indem das virale Bild eine Hysterie unter den Eltern auslöst und sich dabei immer mehr von den Jugendlichen abspalten. Ebenfalls kann man eine interessante Scheinheiligkeit im Medienkonsum beobachten, wenn Asha und später ihr Bruder Kamran (Callan Farris, Kings) medial isoliert und ihre Eltern hingegen sich in den dünn ausgeleuchteten Kaninchenbau des World Wide Web begeben und damit der Hysterie rund um das virale Bild ausgeliefert sind. Nebenbei werden die sozialen Medien plump an den Pranger gestellt und die Bildschirmzeit für die Jugendlichen am Laptop oder Smartphone entwickelt sich zum medialen Überlebenswerkzeug. Doch genau beim Begriff Bildschirmzeit tappt John Ross in eine fatale Falle, denn er gewährt dem Monster viel zu viel Präsenz, wodurch partout kein Grusel aufkommen will und der Horror torpediert wird. Währenddessen werden auch schauspielerisch keine Bäume herausgerissen. Sara Wolfkinds Emotionen bewegen sich meist zwischen Verunsicherung, Verbissenheit und Stress – ganz nebenbei keine guten Voraussetzungen für eine ASMR-YouTuberin – und es macht den Eindruck, als wäre sie fehl am Platz. Dazu gibt es nervenaufreibende Dialoge, die abwechselnd mit den unsympathischen Erwachsenen den Unterhaltungsfaktor schnell verpuffen lassen. Ein schelmisches Mitfiebern mit dem Antagonisten-Monster macht den Film auch nicht erträglicher, da es sich einfach zu albern und eindimensional verhält.

Einhundert Minuten dauert diese verunglückte Horror-Collage, die Ross mit Pacing-Problemen und eigenartigen Sinneswandeln bei der Protagonistin zusammenschustert und schließlich ein verwirrendes Finale draufklatscht. Grimcutty lässt bei seinem Kernthema virale Posts im Internet und audiovisuell eine Menge auf der Strecke liegen. Wenn schon ASMR die Protagonistin charakterisieren soll, hätte man wie in „Smile“ mit einem feinsinnigen Sound Design und mehr mit andeutungsvollen Schatten arbeiten oder den Antagonisten parallel zur sich steigenden Hysterie grausamer transformieren lassen können, anstatt es immer wieder in Whac-A-Mole-Manier auftauchen zu lassen. Am Ende des Tages ist das Bewahren eines kühlen Kopfes im Internet die einzig nützliche Botschaft, mit der man aus diesem Film hinausgehen kann. Am liebsten würde man jedoch dem Regisseur mit einer ASMR-Stimme ins Ohr flüstern: Das war gar nicht gut!

Fazit

„Grimcutty“ hätte die Möglichkeit gehabt, mit einem Sample aus der viralen Trendlandschaft einen launigen Horrortrip zwischen Jung und Alt gestalten zu können. Stattdessen fühlt sich dieser Film in allen Bereichen unausgegoren an. Nahezu jeder Charakter nervt, die Protagonistin erhält ein unnötiges ASMR-Handicap, das titelgebende Monster sieht scheußlich aus und besitzt vor allen Dingen keine furchteinflößende Physis. Zwischen den Bildern schimmern hin und wieder interessante Beobachtungen zum Verhalten der beiden Generationen im Internet durch, die allerdings im zusammengeflickten Spannungsbogen untergehen.

Kritik: Marco Focke

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