Inhalt
Sheriff Django und sein Bruder Jim suchen in Mexiko nach Cisco Delgado, der ihren Vater getötet hat. Sie kommen in ein von Elend und Gesetzlosigkeit geprägtes Land, das vor den Untaten der Mittelsmänner von Delgado zittert. Aufbegehren scheitert an der Untauglichkeit der Mittel und der Anzahl der Mutigen. Als Django und Jim schließlich von Delgado auf sein Anwesen eingeladen werden, fordert ihn Django auf, sich einem Gericht zu stellen.
Kritik
In Deutschland wurde Texas, addio als Django - Der Rächer beworben und sollte dem Publikum so als Fortsetzung zu Sergio Corbuccis Genreikone, Django, verkauft werden. Damit dieser Etikettenschwindel nicht nach fünf Minuten auffällt (für die drei Zuschauer, die es dann noch nicht geschnallt hatten), wurde Franco Neros Rolle in der Synchronisation von Burt in Django umgetauft. Inhaltlich haben die Filme rein gar nichts miteinander zu tun. Somit kann und darf es keinen direkten Vergleich geben, Django - Der Rächer erzählt seine ganz eigene Geschichte mit eigenen Figuren.
Regisseur Ferdinado Baldi (Blindman, der Vollstrecker) hat einen grundsoliden Italo-Western auf die Beine gestellt, dem es jedoch an markanten Momenten und Details mangelt. Die Geschichte ist nicht besonders originell, noch wird sie außergewöhnlich präsentiert. Franco Nero spielt seinen Part souverän und kann einmal mehr durch seine Ausstrahlung gefallen. Insgesamt wirken alle Darsteller anständig und auf ihre Rollen ansprechend besetzt. Was nur zu deutlich fehlt, ist die Würze.
Es gibt keine bestechenden Szenen, die für das gewisse Kribbeln sorgen. Keine Musik, die unter die Haut geht, keine Shootouts, die es so nicht schon besser zu sehen gab, keine dreckige Grundstimmung, die dem Film etwas Verruchtes gibt. Auch die Charaktere entsprechen dem Genrestandard, in allen Belangen lässt sich leider nur von, immerhin gehobenen, Durchschnitt sprechen. Django - Der Rächer wirkt nicht so, im positiven Sinne, gammelig und verrotzt, wie es die richtig guten Italo-Western auszeichnet, kann es gleichzeitig auch nicht durch prägnante Regieeinfälle ausgleichen.
Fazit
Schlussendlich ist der Genrefan hier immer noch ansprechend aufgehoben, denn vergeigt wird hier, trotz der Kritikpunkte, ebenfalls nichts. Grundsätzlich werden keine Fehler gemacht und alles routiniert abgespult, was immer noch sehr vernünftig ist und nicht selbstverständlich. Mit Sergio Corbuccis Klassiker "Django" hat "Django - Der Rächer" aber rein gar nichts mehr am Hut.
Autor: Jacko Kunze