7.4

MB-Kritik

Die Goonies 1985

Adventure, Comedy, Family

7.4

Sean Astin
Josh Brolin
Jeff Cohen
Corey Feldman
Kerri Green
Martha Plimpton
Ke Huy Quan
John Matuszak
Robert Davi
Joe Pantoliano
Anne Ramsey
Lupe Ontiveros
Mary Ellen Trainor
Keith Walker
Curt Hanson
Steve Antin

Inhalt

Die Goonies, eine Kinderbande, finden auf dem Dachboden eine mysteriöse Schatzkarte eines berüchtigten Piraten. Um zu verhindern, dass die Häuser ihrer Eltern wegen eines Country Clubs abgerissen werden, beschließen sie auf die Suche nach dem Piratenschatz zu gehen – und damit beginnt ein Abenteuer, das ihre kühnsten Träume übertrifft: Nicht nur, dass Falltüren, hinabstürzende Felsen und andere haarsträubende Fallen ihren Weg durch das unterirdische Labyrinth Säumen, sie werden auch noch von einer gefährlichen Gangsterfamilie verfolgt, die es ebenfalls auf das Gold abgesehen hat.

Kritik

Die Goonies ist ein sehr angenehmer, sogar erfrischender Film, der auch heute noch gerne Kindern vorgespielt werden sollte, was sich darauf zurückführen lässt, dass man sich hier wirklich sehr viel Mühe gemacht hat, ein Abenteuer jenseits des Politischen zu erzählen. Wegen eines Country Clubs sollen Wohnhäuser abgerissen werden, woraufhin sich die Bande auf die Suche nach einem Schatz macht und ein turbulentes Abenteuer erlebt. Die Schatzsuche ist sicherlich generationsübergreifend ein beliebtes Kinderspiel gewesen, weswegen es ganz großartig ist, dass diese hier zu einem ernsthaften Plot-Element umfunktioniert wurde. Die Schatzsuche, die hier für das Kindliche steht, scheint der einzige Ausweg aus der politischen Situation, dem Abriss der Wohnhäuser. Die Kinder fliehen also nicht nur vor der Situation, sondern ihre Flucht wird belohnt und findet einen Sinn in sich selbst: Das Spielerische wird zum Notwendigen und notwendig ist das Spielerische. 

Die Botschaft ist demzufolge im Groben sehr unterstützenswert: Dem Spielen wird ein Wert verliehen, der unmittelbar für alle einsehbar erscheint. Spielen wird oftmals - gerade im fortgeschrittenen Jugendalter - von Erwachsenen als Zeitverschwendung bezeichnet. Schließlich spiele man nur der momentanen Stimulation wegen, nicht mit einem übergeordneten Ziel und könne mit der Zeit etwas Besseres (im Sinne von Effizienteres) anfangen. Die Goonies zeigt gleich auf zwei Arten, warum dieser Vorwurf falsch ist: Zum einen trägt das Spielerische seinen Wert in sich selbst, was wir an vielen spaßigen Szenen, die die Gruppe als solche zusammenschweißt und zwischenmenschliche Beziehungen fördert, erkennen können. Zum anderen kann auch das Spielen über den Zweck an sich selbst über einen übergeordneten Zweck verfügen, wie wir an der Schatzsuche zur Rettung der Wohnhäuser erkennen können. 

Inszenatorisch ist es Richard Donner (Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis) wunderbar gelungen die Balance zwischen atmosphärischer Spannung, die auf Kinder durchaus auch anspannend wirken kann, und humoristischen Spielereien zu halten, wobei es ihm gelingt jeden der Goonies als Identifikationsfigur zu vermitteln, was nicht zuletzt auch an den hervorragenden Jungdarstellern liegt. Selbst der Umgang mit der Gangsterfamilie bleibt human und artet zum Ende hin nicht in unnötigen Bestrafungsphantasie (Tod dem Bösen!) aus, was bei vielen Kinder- und Jugendfilmen keine Selbstverständlichkeit zu sein scheint. Lediglich ein wenig Ruhe in der Erzählweise oder das Ausarbeiten des einen oder anderen stillen Moments hätten dem Film gut gestanden. Das hätte nicht seiner Dynamik gekostet, hätte ihm jedoch ein wenig mehr Tiefe und Überlegenheit verleihen können. So werden viele Interaktionen oder sich aufbauende Beziehungen zwischen Tür und Angel geregelt, was oftmals ein wenig hektisch wirkt. 

Fazit

"Die Goonies" ist ein amüsantes und ideologisch unbedenkliches Abenteuer für Kinder und Jugendliche, das mit einer tollen Botschaft daherkommt und dem "Spielerischen" neben dem subjektiven auch einen objektiven Wert zuordnet. 

Autor: Maximilian Knade
Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.