Inhalt
Ellen Brody lebt mit ihrem Sohn Sean noch immer in dem Ferienort Amity. Kurz vor Weihnachten geschieht es: Sean wird, wie sein Vater Jahre zuvor, von einem plötzlich auftauchenden weißen Hai zerfleischt. Keiner hört sein Schreien, keiner kommt ihm zur Hilfe. Rot färbt sich das Wasser. Seine Mutter ahnt, daß der riesige Killer-Hai Rache für seine getöteten Gefährten sucht und so läßt sie sich von ihrem ältesten Sohn Michael überreden, mit auf die Bahamas zu ziehen. Doch es dauert nicht lange bis die spitze, dreieckige Rückenflosse am Strand auftaucht und das Monstrum sein Opfer fordert. Ein dramatischer Kampf zwischen Mensch und mörderischer Bestie beginnt.
Kritik
Nachdem Der weiße Hai 3 schon ein Debakel war, stellt dich dem Cineasten die Frage, warum überhaupt noch eine weitere Fortsetzung gedreht worden ist. Na ja irgendwie ist es naheliegend. Man streicht die Ereignisse aus Teil 3, setzt ein „Die Abrechnung“ (oder im Original „The Revenge“) hinten dran und lässt mal wieder ein Familienmitglied der Brodys gegen einen weißen Hai antreten. Man, die Brodys haben aber auch immer Pech. Immer wenn jemand von denen nur in Richtung Meer guckt, wird er gefressen. Echt ärgerlich. Da sollte man vielleicht lieber ins Landesinnere ziehen. Wenn dies hier nicht Moviebreak wäre und wir seriös sein müssten würde hier nur stehen FINGER WEG, NICHT GUCKEN. Doch da dies nicht gewünscht ist, setzen wir uns genauer mit dem Film auseinander. Er hat es verdient, zumal er in der Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten vertreten ist. Zu Unrecht?
Nein, Der weiße Hai 4 – Die Abrechnung (was ein toller Titel) steht vollkommen zu Recht in dieser Liste der Schande. Was dem Zuschauer hier geboten wird ist eine Frechheit. Eine kurze Inhaltsangabe wird euch zeigen was gemeint ist:
Nachdem Chief Brody aus Angst vor weißen Haien einen Herzschlag erlitten hat (was ein Pech, ist man nicht mal im Wasser und trotzdem wird man von einem Hai getötet) übernimmt sein Sohn den Posten des Polizeichiefs. Als er ein Stück Treibholz aus dem Meer ziehen möchte, wird er von einem Hai angegriffen. Aber der Hai ist wählerisch was seine Filet-Stücke angeht. Vorerst werden seine Arme abgebissen bevor der Hunger zu groß ist und er komplett gefressen wird. Seine Mutter, welche nun die Hälfte der Familie an weiße Haie verloren hat, zieht zu ihrem Sohn auf die Bahamas, welcher dort als Unterwasserforscher arbeitet (Kann die Familie vielleicht auch mal arbeiten ohne ins Wasser zu gehen). Dort wird sie von Ängsten und Erinnerungen geplagt (von Ereignissen wo sich nicht zugegen war). Sie hat das Gefühl, dass der Hai ihr folgt. Und tatsächlich taucht nach einer quälend langen Stunde auch unser Freund der Hai auf. Selbstverständlich der Gleiche, welcher auch schon Sohn Nr. 1 verköstigt hat (Fleißige Wikipedia-Mitarbeiter haben übrigens herausgefunden, dass der Hai in 3 Tagen somit 2000km zurückgelegt hat nur um seine Lieblingsfamilie zu fressen. Klingt logisch.).
Nachdem wieder lange Zeit gar nix passiert und dem Zuschauer vor Langeweile das Gesicht einschläft, sehen wir ca. zweimal einen (und das ist wirklich das Unglaubliche daran) noch schlechter aussehenden Hai als schon in den vorherigen Filmen. Doch der Hai ist was ganz besonderes. Im Finale zeigt er uns erst einmal was er so kann. So kann er Minutenlang mit 2/3 des Köpers aus dem Wasser steigen um seine Opfer zu fressen (vermutlich schwimmt er wir ein Delfin nur auf der Hinterflosse. Fehlt nur noch der Ball auf der Nase). Auch kann er Brüllen wie ein Löwe um sich bemerkbar zu machen. Je nach Fassung wird der Hai zum Schluss von Mutter Brody mit einem Boot aufgespießt oder fliegt aus nicht nachvollziehbaren Gründen in die Luft. Alle sind Glücklich, weil der rachsüchtige Hai nun endlich nicht mehr die Familie frisst. Wurde schon erwähnt, dass Michel Caine eine Hauptrolle übernommen hat? MICHAEL CAINE… Christopher Nolans Michael Caine, ganz genau, Alfred. Trösten wir uns in dem Gedanken, dass er betrunken war, als er den Film gedreht hat (hoffentlich).
Was klingt wie ein Skript für einen Trashfilm oder einer Laune des Alkoholkonsumes ist bittere Realität. 13 Jahre nachdem Spielberg das Genre mit Der weiße Hai neu definierte kam ein Film in die Kinos, welcher nicht mal den Namen verdient hätte. Hier stimmt wirklich nichts. Was sich Joseph Sargent und sein Team hier gedacht haben, ist wohl jedem ein Rätsel. Jemand muss doch im Nachhinein den Film gucken und sagen: „Ja so ist gut, so bringen wir den ins Kino“. Scheinbar nicht sonst wäre dieses Machwerk in der Mülltonne gelandet.
Besonders ärgerlich: Am Anfang könnte man noch meinen, einen spannenden Film zu betrachten. Der erste Mord ist relativ vernünftig inszeniert und täuscht über das eigentliche Wesen des Filmes hinweg. Man fragt sich unweigerlich, ob die Macher einen Trashfilm oder einen ernstgemeinten Film drehen wollten. Ersteres ist geglückt (auch wenn er selbst für einen Trashfilm unglaublich schlecht ist), zweiteres nicht. Die Effekte sind mies. Das Schauspiel ist mies. Die Geschichte ist mies (und damit ist wirklich alles gesagt). Und warum um Himmels willen ist Michael Caine dabei? Tatsächlich gibt es nichts an Der weiße Hai 4, was brauchbar wäre, außer die ersten 4 Minuten.Macht einen großen Bogen darum oder schnappt euch eure Freunde, ne Kiste Bier und amüsiert euch über diesen "Horror"Film.
Fazit
Die Macher und der Storywriter müssen betrunken gewesen sein als dieses Stück Schund das Licht der Welt erblickte. "Der weiße Hai 4" ist eine Schmach für den grandiosen Erstling. Einzig mit Bier und viel Wohlwohlen ist er überhaupt erträglich.
Autor: Kuehne Kuehne