4.5

MB-Kritik

Beautiful Wedding 2024

Comedy, Romance

4.5

Alex Aiono
Libe Barer
Steven Bauer
Neil Bishop
Micky Dartford
Rob Estes
Génesis Estévez
Ginny Gardner
Jack Hesketh
Emmanuel Kabongo
Declan Michael Laird
Austin North
Dylan Sprouse
Trevor Van Uden

Inhalt

Abby und Travis stellen nach einer verrückten Nacht in Las Vegas fest, dass sie verheiratet sind. Sie fliegen nach Mexiko, um dort mit ihren Freunden die Flitterwochen zu verbringen.

Kritik

Hat die Welt auf die Fortsetzung von Beautiful Disaster gewartet? Eigentlich nicht, doch, dass es so schlimm werden würde, hätte man sich nicht einmal in seinen schlimmsten Alpträumen ausmalen können. Gerade, wenn man den Vergleich zu Beautiful Disaster zieht, erkennt man, dass Beautiful Wedding eine Fortsetzung ist, die die Welt nicht wirklich braucht. Dabei war Teil 1 noch so witzig und charmant und wirkte eher wie eine Parodie auf die After-Filmreihe. Außerdem hatte Beautiful Disaster auch noch eine nachvollziehbare Handlung, coole Fights und sogar noch unvorhersehbare Wendungen. Dagegen hat Beautiful Wedding nichts von alldem und die Figuren werden eigentlich nur von einer peinlichen Szene zur nächsten gejagt, sodass die Schauspieler einem nur leid tun können. Die Story ist derart dünn, dass man bereits mit der Sichtung des Trailers über den ganzen Film komplett im Bilde ist und ihn sich eigentlich gar nicht mehr ansehen muss. Es sei denn man steht auf Sonnenuntergänge, Wellen, durchtrainierte Körper am Strand, die bei körperlichen Ertüchtigungen gezeigt werden, also im Grunde wie bei Top Gun, nur ohne eine gute Story, ohne die ganze Action, vernünftige Dialoge oder irgendeinen Sinn.

Beautiful Wedding ist ziemlich einfach gestrickt, so wie die Neandertaler-Figur Taylor Maddox (Dylan Sprouse, After Truth) deswegen hält man sich hier auch nicht lange mit einer überflüssigen Handlung auf. Es wird geknutscht, gefummelt und versucht heißen Sex zu haben. Was irgendwie nicht so wirklich klappen will, dafür gibt es genug Penis-Anspielungen samt wachsender Penis-Emojis, Diskussionen über toxische Männlichkeit und Feminismus, die sich glücklicherweise als völlig überflüssig erweisen, als Abby (Virginia Gardner, Halloween) verkündet, dass sie den Namen ihres Mannes gerne annimmt, aber nur, wenn sie personifizierte Handtücher bekommt. Das kann man unmöglich ernst meinen! Das tut Regisseur Roger Kumble auch sicherlich nicht, aber der Humor im zweiten Teil erinnert eher an eine Entgleisung. Während man im ersten Teil noch dachte: „Was für eine gelungene Parodie auf zeitgenössische Teeniefilme!“, denkt man jetzt nur noch: „Bitte nicht noch so ein Fremdschäm-Moment! Wie halten es die armen Schauspieler nur aus?“

Es gibt einige Szenen, bei denen man einfach nur fassungslos ist und bei aller Liebe für Feminismus, ist die Verharmlosung sexueller Belästigung gegenüber Männern nicht witzig. Eine ältere Dame wird einem Kellner gegenüber handgreiflich und belässt es nicht bei harmlosen Komplimenten und die Hauptfigur Abby verkündet entzückt: „Du bist meine Heldin!“ Auch als Witz verpackt ist sexueller Missbrauch nicht lustig, zumindest so plump, wie es Beautiful Wedding macht, nicht, weil man das Gefühl hat, dass die Filmemacher wirklich glauben, dass die Allzwecklösung gegen toxische Männlichkeit nur toxische Weiblichkeit sein kann. Dagegen hat man bei solchen Filmen wie Der Diktator das Gefühl, dass Sascha Baron Cohen sich die krassesten Witze erlauben kann und, dass man trotzdem darüber lacht, weil er es einfach drauf hat. Sascha Baron Cohen ist einer der wenigsten Menschen ist, der sich über sexuelle Belästigung lustig machen kann, ohne, dass es einen faden Beigeschmack hat, weil er alles und jeden durch den Kakao zieht, einschließlich sich selbst. Und was genau fabriziert Beautiful Wedding? Man weiß es nicht und man will es so genau auch nicht wissen. Soll das eine Parodie sein oder nur ein verzweifelter Versuch lustig zu sein?

Sogar die Streitereien des Liebespaares haben keinen Pep, kein Feuer, deswegen macht man zwischendurch sogar eine Pause und konzentriert sich wie aus heiterem Himmel auf das befreundete Pärchen, das nun auch einen Streit anfängt, wie aus dem Nichts. Genauso schnell, wie der Streit beginnt, endet er auch, ohne, dass die Handlung irgendwie vorangeht und obwohl Abbys Widersacher (Rob Estes , After Love) aus Teil 1 ebenfalls in Mexiko landet, hat er auf einmal keine Lust mehr Abby zu jagen und will sich nur noch auf sein Liebesleben konzentrieren. Das bedeutet, dass man alle potenziellen Szenen, in denen es spannende Verfolgungsjagden und coole Schlägereien hätte geben können, von vorneherein ausgeschlossen hat. Was bleibt ist ein müder Kampf am Strand, der teilweise durch Comicbilder ersetzt wurde und ein Wrestlingkampf im Kätzchenkostüm. Das Kostüm trägt glücklicherweise Abby und nicht Maddox, was man diesem Film auch durchaus hätte zutrauen können. Vielleicht wäre es sogar lustig geworden, schlimmer hätte es auf keinen Fall werden können. Und was lernen wir aus Beautiful Wedding? Im Prinzip, dass schöne Optik, die fehlende Handlung nicht ersetzen kann, vor allem, wenn die Witze nicht zünden.

Fazit

Eine enttäuschende Fortsetzung, die niemand braucht. Die Handlung ist recht dünn und die meisten Witze funktionieren leider nicht. Dennoch bleibt die Optik durchaus ansprechend: durchtrainierte Körper am sonnigen Strand Mexikos. Aber muss man sich nur deswegen den Film ansehen? Höchstens als Mutprobe.

Autor: Yuliya Mieland
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