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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Verschiedene Menschen werden in diesem episodischen Gesellschaftsbild allen Breichen des Lebens mit den kulturellen, religiösen und institutionellen Zwängen konfrontiert. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Minimalistische Komposition, markante Strukturierung und politische Prägnanz markieren die harschen Sozialstücke der iranischen Filmemacher Ali Asgari (Until tomorrow) und Alireza Khatami. Ihr jüngstes Werk bündelt in zehn Episoden (plus eines wortwörtlich apokalyptischen Abschlusses) die autoritären Abgründe und Absurditäten des repressiven Regimes. Dessen Bürger*innen begegnet die unerbittliche Unterdrückung in bürokratischen Institutionen und öffentlichen Einrichtungen. Deren gesichtslose Vertreter*innen werden buchstäblich zur Stimme eines Staats, dessen klerikale Kontrollinstanzen jeden Bereich des Lebens infiltrieren. 

Die Atmosphäre der mit dokumentarischem Naturalismus eingefangenen Vignetten, in denen die Kamera stets die Sichtweise des unsichtbaren Gegenübers der ausgelieferten Figuren einnimmt, reicht von trockener Komik bis zu verstörender Bedrängnis. Dabei wird die starre Perspektive zur handwerklichen Metapher der ideologischen Dogmatik der Autoritätspersonen, die bereitwillig ihre Position ausnutzen. Trotz der formalistischen Gleichförmigkeit variieren die psychologischen Nuancen der Episoden auf beiden Seiten der unsichtbaren Wand zwischen Opfern und Agitatoren staatlicher Gewalt.

Der Beamte der Meldestelle, der einem frisch gebackenen Vater den Eintrag eines nicht-islamischen Babynamens verweigert, und die Verkäuferin, die der Mutter eines agilen Mädchens eine erdrückende Schuluniform aufdrängt, folgen nur stur Vorschriften. Doch die Schullehrerin, die einer jungen Schülerin Unkeuschheit vorwirft, der schmierige Firmenchef, der eine potenzielle Angestellte beim Bewerbungsgespräch bedrängt, und ein Vorsitzender, der einen verzweifelten Jobbewerber systematisch erniedrigt, genießen sichtlich die Macht, die das fundamentalistische System ihnen gibt.

Fazit

"Ich bin nicht politisch, ich mache nur meine Arbeit", verkündet eine der anonymen Autoritätspersonen, die Ali Asgari und Alireza Khatami in analytischen Alltagsausschnitten als Räderwerk des religiösen Radikalismus enthüllen. Mal bitter ironisch, mal absurd oder beklemmend, fügen sich die Momentaufnahmen zu einem Mosaik der Unterdrückung, das die Mechanismen der Diktatur offenlegt. Zurückgenommenes Schauspiel verstärkt die unbehagliche Authentizität der seriellen Situationen. Sie kulminieren in wütenden Widerstandsgeist, der die alten Strukturen buchstäblich in den Grundfesten erschüttert. 

Kritik: Lida Bach

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