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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Chile, Anfang des 20. Jahrhunderts: Ein reicher Landbesitzer heuert drei Kundschafter an, die seinen weitläufigen Besitzer absteckenund eine sicheren Transportweg zum Atlantik finden sollen. Die Expedition durch die endlosen Weiten Patagoniens, die ein junger Halb-Chilene, ein amerikanischer Söldner und ein unerschrockener britischer Lieutenant unternehmen, wird bald zu einem grausamen Kolonialisationskampf. 

Kritik

Das zivilisationskritische Zitat aus Thomas Morus Utopia, das Felipe Gálvez seinem subversiven Spätwestern voranstellt, eröffnet vorausweisend den philosophischen Diskurs eines ebenso sperrigen wie stimmungsvollen Spielfilmdebüts. Dessen klassische Konstellation an Charakteren und prototypische Prämisse erweitern die desillusionierte Dekonstruktion historischer Heldensagen um eine grimmige Parodie deren fiktionaler und insbesondere filmischer Verklärung. Deren martialischer Machismo degradiert die ethisch und existenziell verwahrlosten Protagonisten zu kümmerlichen Karikaturen des ideellen Imperialismus, an den sie sich klammern. 

Der Glaube an die eigene kulturelle und biologische Überlegenheit ist in der unwirtlichen Einöde Feuerlands zu Beginn des 20. Jahrhunderts der letzte psychologische Halt für Männer wie den britischen Lieutenant Alexander MacLenan (Mark Stanley). Seine ungewaschene Uniform ist eines der realistischen Requisiten, denen die gemessene Inszenierung subtile symbolische Mehrdeutigkeit verleiht. Die Wahrzeichen des Empires tragen unübersehbare Spuren der dreckigen Taten, mit denen es seinen schwindenden Status als wirtschaftliche Weltmacht behauptet. 

Begleitet von dem jungen Halb-Chilenen Segundo (Camilo Arancibia) und dem US-amerikanischen Söldner Bill (Benjamin Westfall) such er nach einem sicheren Landweg zum Atlantik für die gigantischen Herden des Grundbesitzers Menéndez (Alfredo Castro, Der Prinz). Die Mission begleitet eine unverhohlene Aufforderung zum Genozid an den indigenen Erben der Landschaft, deren windgepeitschte Weite Simone D’Arcangelo unheilvolle Szenenpanoramen erahnen lässt. Umso weiter die Männer vordringen, umso dominanter wird Segundos schweigende Perspektive auf Grausamkeit und Gier.

Fazit

Körnige, karge Kamerabilder stellen die schroffe Schönheit des Handlungsorts in Kontrast zur bestialischen Brutalität der titelgebenden Eroberer. Sublimierte Schreckensszenarien und Harry Allouches drohende Klangkulisse verdichtet Felipe Gálvez düsteres Regiedebüt zu einer existenzialistischen Expedition zu verdrängten Verbrechen des Kolonialismus. Dessen toxischen Auswirkungen entkommt keiner der Charaktere, die weniger Individuen sind denn historische Repräsentationen. Trotz solch psychologischer Schwächen und mitunter überbordender Allegorik fesselt die filmische Odyssee von imperialistischer Ideologie zu kapitalistischer Korruption.

Kritik: Lida Bach

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