Inhalt
Journalistin Julia packt das pure Entsetzen, als sie die Familie ihrer Schwester abgeschlachtet vorfindet – und damit fängt der Schrecken für sie erst an. Als sie wenige Tage später an den Tatort, das Kinderzimmer ihres Neffen, zurückkehrt, ist der Raum aus dem Haus herausgerissen. Julia beginnt zu recherchieren: Seit Jahrzehnten verschwinden Schauplätze grausiger Morde. Die Spur führt schließlich in eine geisterhafte Kleinstadt, die mit fester Hand von Prediger Crone geführt wird. Statt Antworten zu bekommen, werden der Reporterin nur die Türen vor der Nase zugeknallt. Das kollektive Schweigen der Gemeinde ist bedrückend.
Kritik
Die "Saw"-Reihe (Teil 2,3 und 4) hat er jahrelang totgetreten, aus dem Horrorbereich hat sich Darren Lynn Bousman dennoch nie verabschiedet und legt jetzt mit seinem mit seinem übernatürlichen Horror-Thriller "Abattoir" nach. Auch wenn der Titel (zu Deutsch: Schlachthaus) anderes vermuten lässt, ist der Film, anders als die "Saw"-Reihe, auch gar nicht auf Blut, Gore und Ekel fokussiert, wohl aber auf mörderische Verbrechen und einer geheimnisvollen Person, welche ein großes Interesse an diesen Schauplätzen aufweist. "Abattoir" basiert auf den gleichnamigen Graphic Novels von Bousman selbst und verfolgt eine gar nicht mal so uninteressante Idee: Ein geheimnisvolles Immobilienunternehmen kauft nämlich all die Häuser auf, in welchen es zu Morden kam, um dann diese Räume vom Haus abzutrennen und spurlos verschwinden zu lassen. Später stellt sich heraus, dass daraus das besagte Abattoir entsteht, ein Horrorhaus, das aus all diesen gesammelten Komponenten besteht.
Doch an dieser Stelle endet auch schon die positive Anerkennung, der Rest des Films ist auf allen Ebenen unterdurchschnittlich. Weit über zwei Drittel hinweg folgt der Film der Investigation der Immobilien-Journalistin Julia (Jessica Lowndes), streut hier und da ein paar kleinere mysteriöse Elemente hinein, ist über diese Zeit hinweg furchtbar eintönig, langatmig und langweilig. Worauf das Ganze hinaus läuft sollte dem Zuschauer ohnehin klar sein, die inhaltslose Zeit hätte man sich demnach sparen oder stark verkürzen können, da weder spannend noch interessant.
Zum Ende hin geht es dann in das besagte Horrorhaus hinein, doch der mühsame Weg dahin ist alles andere als lohnenswert. Ein Haus mit dieser Prämisse hätte durchaus atmosphärisch inszeniert werden und bedrohlich wirken können, doch beides ist hier nicht der Fall. Zahlreiche, optisch weniger geglückte CGI-Geister betreten nun die Bühne und spielen ganz unaufregend und ohne große Relevanz die Tode in den einzelnen Zimmern ab. Da das Ganze ohnehin keinen Effekt auf die Protagonisten hat, erntet die Szenerie auch nicht mehr als ein Schulterzucken. Da zeigte Bousman sogar in den lahmen "Saw"-Nachfolgern ein besseres Gespür für Spannung.
Jessica Lowndes als Hauptdarstellerin mag wohl Geschmacksache sein. Ihr Aussehen dürfte wohl der Grund gewesen sein sie für das Projekt zu verpflichten, ihr schauspielerisches Talent, wenn auch für Genreverhältnisse akzeptabel, dürfte eher zweitrangig gewesen sein. Lin Shaye gibt es zudem in einer Nebenrolle zu sehen, doch nach ihrem Auftauchen in all den "Insidious"-Filmen und auch weiteren Horrorvertretern ist ihre Rolle in "Abattoir" als schrullige Alte mit leichten Störungen nur noch ausgelutscht.
Fazit
"Abattoir" ist durch und durch generisch und über weite Strecken auch völlig lahm. Die Grundidee mag zwar gar nicht so schlecht sein, die handwerkliche Umsetzung selbst ist es aber. Den Ausflug zur Freakshow im Horrorhaus kann man sich sparen.