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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Der Protest der Bevölkerung eines entlegenen Örtchens im Norden Portugals gegen ein Lithium-Förderungsprojekt wird von den Anwohnenenden selbst als skurriler Western inszeniert. 

Kritik

Auf den ersten Blick ist Paulo Carneiros dritter Langfilm, der in Cannes in der Director‘s Fortnight Premiere feiert, die Art von aktivistisch motivierter Mockumentary, die man schon loben möchte, um die augenscheinliche Intention dahinter zu unterstützen. Doch dieser erste Eindruck zeigt nur den kleineren Teil des Gesamtbildes, das ein explizit einseitiges ist. Daran erinnert auch eine Texttafel am Ende, die das augenscheinlich gewollt Unilaterale scherzhaft verklärt: No enemies were shot.

Die Feinde sind die Vertretenden derselben titelgebenden Unternehmens Savanna Resources. Das Entwicklungsunternehmen mit Firmensitz in London ist Europas größter Lieferant von Lithium, das besonders im Norden Portugals in beachtlichen Mengen vorkommt. Dort, rund 150 Kilometer von Porto und dem nächsten Industriehafen entfernt, befindet sich das Barroso Lithium Project. Ausschließlich von Savanna geführt und mit einem Ausmaß von über acht Quadratkilometer, ist es eines der Aushängeschilder und zugleich Problem-Projekte der Firma. 

Von all dem findet sich nichts in der Inszenierung, die der Regisseur teils den Bewohnenden des ländlichen Handlungsorts Covas do Barroso überließ. Die Gemeinde ist massiv betroffenem von dem Vorhaben, dessen Stadium zu Beginn der von der Bevölkerung selbst nachgespielten Ereignisse unklar ist. Offensichtlich scheint der Spaß der Mitwirkenden an der Selbstdarstellung als Held*innen eines modernen Westerns. Der Fokus auf Hintergründe, Differenzen und Konsequenzen des Unternehmens fehlt dabei gänzlich.

Fazit

Unscharfe Amateuraufnahmen trivialer Diskussionsrunden, pittoreske Naturszenen und aberwitziger Aktionismus werden mit Western-Style-Font und Reiterszenen aufgepeppt, ohne das daraus dramatischer oder dokumentarischer Mehrwert entstünde. Der Protest eines portugiesischen Dorfes gegen eines der größten Lithium-Förderungsvorhaben Europas des Savanna-Konzerns nimmt sich in Paulo Carneiros ambitionsloser Doku-Fiktion wie eine burleske bäuerliche Tradition aus. Der Konflikt von Ökonomie und Ökologie blendet das dankbare David-gegen-Goliath-Szenario ebenso aus wie die Konzern-Position. Ein paar Protestlieder machen noch keinen Aktivismus.

Kritik: Lida Bach

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