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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Fragmente aus dem Leben der jungen Fotografin Antonia, deren Beziehung zu einem Aktivisten der korsischen National

Kritik

Men have lived but death came”, tönt in Thierry de Perettis (Zwischen den Zeilen) historiographischer Melange ein unidentifizierter Hintergrund-Kommentar, dessen pseudo-philosophische Prätention paradigmatisch wirkt für eine ebenso zerfaserte wie zähe Story. Deren Überlänge und Umständlichkeit katalysieren unfreiwillig den politologischen und psychologischen Substanzmangel. Beider kulminieren in der hermeneutischen Hauptfigur der jungen Fotografin Antonia (Clara-Maria Laredo). Deren Tod durch einen Auto-Crash eröffnet das Geschehen mit einem stilisierten Cliffhanger, der an der Oberflächlichkeit der in eine ausufernde Rückblende gefassten Ereignisse erstickt.

Ob das Ende der papierenen Protagonistin, die wie eine leblose Kontur ohne Inhalt wirkt, Mord, Selbstmord oder ein Verkehrsunfall war, interessiert einen ebenso wenig wie ihr wenig wahrscheinlicher Aufstieg von der Boulevard-Journalistin zur ambitionierten Chronistin des korsischen Unabhängigkeitskampfs. Jener beschäftigte den Regisseur und Co-Drehbuchautor bereits in A Violent Life, der 2017 bei Cannes Critic‘s Week lief. Dieses Jahr liefert die Director‘s Fortnight den renommierten Rahmen der Premiere eines weniger analytischen als demoskopischen Dramas.

Dessen mitunter buchstäblich lehrerhafte Dialoge liefern anekdotische Ansichten und polemische Phrasen über den handlungstreibenden Konflikt zwischen korsischen und französischen Patrioten statt eines erhellenden Einblicks in die Motivation und Ambitionen Korsikas militanter Befreiungsfront FLNC. Mit der ist Antonia wie ihre Freundinnen nicht aktivistisch involviert, sondern romantisch in Gestalt ihres radikalen Lovers Pascal (Louis Starace). Er verbringt mehr Zeit im Gefängnis verbringt als mit ihr, deren eigene politische Position die auffälligste zahlreicher ideologischer und dramaturgischer Leerstellen bleibt.

Fazit

Basierend auf Jérôme Ferraris gleichnamigem Roman umreißt Thierry de Peretti zwei Jahrzehnte im Leben einer fassadenhaften Protagonistin, deren bizarrere Proxy-Aktivismus zum fiktiven Pendant des inszenatorischen Mangels an Initiative und Investigation. Jener erstreckt sich von der emotionalen über die soziale bis zur politischen Ebene des holen Plots, dessen ethische und existenzialistische Konflikte bloße Behauptung bleiben. Geflissentlich ignoriert werden auch die nationalistischen, chauvinistischen und fundamentalistischen Facetten eines bewaffneten Widerstands, der filmisch so gekünstelt erscheint wie das Schauspiel.

Kritik: Lida Bach

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