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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der introvertierte Matthew verlässt Montreal, um in seiner Heimatstadt Winnipeg seine kranke Mutter zu besuchen. Aber Raum und Zeit scheinen sich in eine absurde Komödie verwandelt zu haben. Alle in der entlegenen kanadischen Metropole sprechen plötzlich Farsi und Matthew fühlt sich wie der Protagonist eines Kirostami-Films.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Alle, die sich schon immer gefragt haben, wie ein Film von Guy Maddin ohne die typische Stummfilm-Ästhetik, ohne Texttafeln, ohne Erzähler-Kommentar und ohne Guy Maddin (Stump the Guesser) aussehen würde, erhält mit Matthew Rankins (This House) charmanter Humoreske nun die Antwort. Die wird noch etwas pointierter dadurch, dass auch Maddin dieses Jahr einen Film als Co-Regisseur in Cannes hat. Auch wenn Rumours außer Konkurrenz auf dem Festival läuft während Rankins skurriles Kleinod in der separaten Director‘s Fortnight Premiere feiert. 

Die novelleske Handlung gespickt von einem anekdotischen Arsenal skurriler Vignetten beginnt und endet - wie könnte es anders sein? - im gemeinsamen Heimatort beider Regisseure. Winnipeg ist unverändert überzogen von einer Schneedecke, die Rankin in Gestalt seines fiktiven Doubles Grundschullehrer Massoud auf dem Weg zur Arbeit durchquert. Doch die entsättigte Palette der statischen Kameraeinstellungen, der knochentrockene Humor, Retro-Look der Kostüme und die altklugen Kinder-Charaktere ersetzen Maddins Stummfilm-Stilismus durch den sentimentalen Sarkasmus eines frühen Wes Anderson (DerSchwan) und Kirostami (24 Frames).

Eine weitere Gemeinsamiet mit Maddin ist indes, dass die hohe Referenzialität nicht geminderte, sondern vielmehr akzentuierte Originalität des Geschehens. Das kreist um einen im ewigen Eis eingefrorenen Geldschein, eine von Truthähnen entwendete Brille und den heimlichen Schmerz eines Pädagogen, der lernen muss, nicht die nächste Generation für seinen Frust zu bestrafen. Die universelle Sprache des Titels sind Hilfsbereitschaft und Empathie; keine sonderlich raffinierte oder komplexe Botschaft, sicherlich, doch eine, die selten so charmant vermittelt wird.

Fazit

Mit einer ungeachtet ihrer humorvollen Hommage an etablierte Filmgrößen stets genuinen Mischung aus Surrealismus und Symbolismus erweitert Matthew Rankin die filmische Folklore um seinen Heimatort Winnipeg um ein melancholisches Märchen. Das hinterfragt mit einer bestechenden Mischung aus Nonchalance, Naivität und Nostalgie trügerisch rigide kulturelle, lokale und linguistische Grenzen. Das unverbrauchte Talent des kindlichen Ensembles übertrifft dabei mühelos die Leistungen der erwachsenen Darstellenden. Unter denen zeigt sich der Regisseur als eigensinniger Epigone einer paradox wirklichkeitsnahen Phantastik.

Kritik: Lida Bach

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