Bildnachweis: © Studiocanal | Szene aus "Angst über der Stadt"

Vom Gangster zum Clown: Die Jean-Paul Belmondo Blu-ray Collection

von Yuliya Mieland

Angst über der Stadt (1975)

Der toughe Hauptkommissar Le Tellier (Jean-Paul Belmondo) ist auf der Jagd nach einem Killer (Adalberto Maria Merli, Sie nannten ihn Plattfuß) der es auf attraktive, alleinstehende Frauen abgesehen hat. Über den Dächern von Paris scheint er den Mörder stellen zu können, doch dieser kann in letzter Sekunde entwischen ...

Actionreich und rasant präsentiert sich Angst über der Stadt. Mit spannenden und waghalsigen Kletteraktionen, Verfolgungsjagden und Schießereien macht Belmondo in diesem Film beinahe schon Tom Cruise (Minority Report) Konkurrenz. Kein Dach und keine U-Bahn sind vor dem toughen Hauptkommissar sicher, denn er klettert nicht nur mit Vorliebe auf Balkone und Dächer, sondern surft auf der fahrenden U-Bahn und zeigt enorme Einsatzbereitschaft, um den Killer zu schnappen. Wenn die Polizisten im echten Leben so viel Enthusiasmus an den Tag legen würden, dann wäre alle Straftaten im Nu aufgeklärt.

Belmondo spielt quasi den Supercop, der es mit den Regeln nicht so genau nimmt, sich aber dafür von dem Serienkiller lange an der Nase herumführen lässt. Die beiden spielen ein spannendes Katz und Maus Spiel und begleitet wird das Ganze mit der passenden bedrohlichen Musik von Ennio Morricone. Mit nur ein paar Tönen, die an eine Mischung aus Westernmusik und der Titelmelodie aus Der Weiße Hai erinnern, wird sofort die adäquate Atmosphäre kreiert, um die Geschichte eines Psychopathen zu erzählen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Frauen für ihre moralische Verkommenheit zu bestrafen. Angst über der Stadt ist ein spannender, gut erzählter Film, der mit seinen Stunts und viel Action überzeugt.

Technischer Part

Sprachen: Deutsch und Französisch (jeweils in Mono PCM) mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte. 

Bonusmaterialien: Originaltrailer

Der Körper meines Feindes (1977)

Francois (Belmondo) verachtete immer die Textilbarone, die seine Heimatstadt regierten. Doch er fühlte sich trotzdem zu der reichen Familienerbin Gilberte (Marie-France Pisier, Parking) hingezogen. Darum machte er ihr schöne Augen und ließ sich von ihr in die vornehme Welt einführen. Der Einstieg in diese Welt ging für ihn allerdings nicht gut aus, denn er wurde eines Mordes bezichtigt, für den er sogar ins Gefängnis gehen musste. Nach sieben Jahren kam er endlich raus, mit nur einem Ziel vor Augen: den wahren Schuldigen zu finden.

Der Körper meines Feindes
arbeitet viel mit Rückblicken, die von der Zeit erzählen, in der Francois noch nicht im Gefängnis war. Man erklärt, wie es dazu gekommen ist und lässt den Zuschauer mit Kommentaren aus dem Off an den Gedanken der Hauptfigur und auch der anderen Figuren teilhaben. Francois ist ein starker Held, der alle Frauen um den kleinen Finger wickelt und auch den Männern mit starker Hand begegnet. Stück für Stück wird immer mehr aus seiner Vergangenheit aufgedeckt, bis man schließlich alle Puzzle-Teile zusammen hat und sich im Klaren ist, was damals wirklich geschehen ist. Doch bis dahin ist es ein langer Weg.

Die Quintessenz des Films ist mehr oder weniger Rache, aber aufgrund von seiner Langatmigkeit lässt sich dieses häufig in den Filmen verwendetes und durchaus beliebtes Motiv nicht in vollen Zügen genießen, weil man sich nach mehr Action sehnt, diese aber nicht bekommt. Jede noch so unbedeutende Szene, wie die Darbietung einer Stripperin in einem Stripclub wird vollständig wiedergegeben und jedes Gespräch wird bis ins kleinste Detail beleuchtet, statt auf Worte Action folgen zu lassen. Der Körper meines Feindes ist eben das komplette Gegenteil von Angst über der Stadt, bei dem Belmondo kaum eine Atempause vergönnt war.

Technischer Part 

Sprachen: Deutsch, Französisch

Bonusmaterialien: Trailer

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