Trotz Feindschaft, purem Hass sowie verzweifelter Zusammenarbeit: Wenn Werner Herzog zusammen mit dem äußerste exzentrischen Klaus Kinski drehte, ergab dies unbeschreiblich packende, authentische wie beeindruckende Filme, die allein aus ihrer Entstehungsgeschichte heraus bereits Meisterwerke sind. Der Film unterdessen, der sich rund um einen Mann dreht, der im Dschungel ein Opernhaus bauen möchte, ist eines der unglaublichen Abenteuerfilme die es gibt. Erneut surreal, visuell teils verstörend und gerade daher treibend, wird eine Geschichte voller Wahnsinn und dem Kampf gegen den Urwald präsentiert, die zeitlos geblieben ist.
Travia Extrem: "Während der Dreharbeiten boten die Ureinwohner nach Angaben Herzogs an, Klaus Kinski zu töten, der bei den Dreharbeiten wiederholt seine gefürchteten Wutausbrüche hatte. Das glückliche Ende der Arbeit an Fitzcarraldo wurde von allen Beteiligten mit großer Freude und Erleichterung begrüßt." (Quelle: Christian David: Kinski. Die Biographie. Berlin: Aufbau-Verlag 2006. S. 307.)
Story: Iquitos, Südamerika um die Jahrhundertwende: ein Haufen verrotteter Bretterbuden auf schlammigem Boden, bevölkert von nackten Kindern und Schweinen. Hier träumt Brian Sweeney Fitzgerald, genannt Fitzcarraldo, von großer Oper. Er ist besessen von der Vorstellung, Enrico Caruso inmitten des Amazonas-Urwaldes einmal Verdi zelebrieren zu lassen. Für dieses Projekt muss ein gewaltiger Dampfer über einen Berg geschleppt werden. Mit Hilfe eines Indianerstammes, den der Urwald-Sisyphus zuvor mit der Schallplattenstimme des größten Sängers aller Zeiten betört hat, vollbringt er das scheinbar Unmögliche.