Bildnachweis: Silverwood Films

Ryan Gosling: die Ikonographie eines Schauspielers

von Thomas Repenning

Was sehr auffällig ist, und besonders in Goslings Filmen Crazy, Stupid, Love., The Place Beyond the Pines oder (teilweise) auch in Drive zum Ausdruck gebracht wird, ist die ausgemerzte Schwäche, Kraft und Mühe- welche ihn auch zusätzlich in seinen Werken ikonographiert. Im großartigen Crazy, Stupid, Love. ist er selbstverständlich weniger Ikone, und mehr ein stereotypisches Sexsymbol. Der gesamte Film stellt quasi den Prozess um Ryan Goslings Aussehen dar. Erinnern wir uns an die Sequenz, in der er Steve Carell unter seine Fittiche nimmt und mit ihm shoppen geht, um aus ihm quasi sein Ebenbild zu schaffen. Im Vergleich zu Gosling wirkt Carells Aussehen zunächst lächerlich und auf die Frage, warum er ihm überhaupt helfen möchte, entgegnet Gosling: »Weil du mich an jemanden erinnerst.« Carell erinnert ihn an sich selbst, denn Ryan Gosling musste vor seiner Unwiderstehlichkeit den selben Prozess durchmachen; doch davon weiß der Zuschauer nichts und darf auch nichts wissen, ansonsten würde die Ikonographie gestört werden.

Denn von Mühe, Zeitaufwand oder Kraftaufwendung ist bei Goslings Darstellung in Crazy, Stupid, Love. nichts zu sehen, nichteinmal im Fitnessstudio, wenn er lässig einen Handstand macht, während sich Carell mühsam bei den Curls abschwitzt. Auch eine Form der Ikonographie.


Nur für den Fall der Fälle, dass ihr das eben Gelesende gemocht habt:

[●REC] 

Vincent Gorez Filmkritk

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