Mit dem verhältnismäßig realistisch „James Bond 007 – Der Hauch des Todes“ bahnte sie sich nicht nur an, die langersehnte Frischzellenkur des Franchise, sie wurde auch fachgemäß umgesetzt. Dass Klamauk-Opa Roger Moore der Rolle des Agenten mit Doppelnullstatus altersbedingt irgendwann nicht mehr gewachsen sein wird, ließ sich nun mal nicht vermeiden. Sein Nachfolger, Timothy Dalton, aber macht Moores forciert-(selbst-)ironische James-Bond-Interpretation schon in der tollen Pre-Titel-Sequence auf Gibraltar vergessen, in der eine Paintballübung im Geröll mit einem unheilvollen „Smiert Spionam“ endet. Timothy Dalton verleiht dem Spion im Namen Ihrer Majestät ein kantiges Antlitz, lässt ihn mit entschiedener Härte agieren, aber niemals freigesprochene von jeder Emotionalität: (Schöne) Mädchen können für diesen James Bond als Gefährdung gelten, weil der Instinkt einfach über jeder Direktive rankt. Mit adonisgleichen KGB'lern und Diktatoren-Fans nimmt es dieser mit geschultem Intellekt ausgestattete Bond allerdings gerne auf. Und auch John Glen spielt der Personalwechsel (Moneypenny ist ebenfalls in den Jungbrunnen gefallen und Caroline Bliss durfte damit Lois Maxwell ablösen) an vorderster Front merkbar in die Karten, kann „James Bond 007 – Der Hauch des Todes“ doch endlich wieder mit ordentlicher, exakt positionierter Action (auf dem Cellokasten die Piste runter) glänzen, bevor ihm im letzten Drittel in Afghanistan etwas der einnehmende Rhythmus abhandenkommt. Nichtsdestotrotz: Es geht bergauf, und das richtig schön griffig.
von Pascal Reis