Bildnachweis: © Public Domain | Poster für die Folies Bergere mit Loïe Fuller

Moviebreak Monatsrückblick: Oktober

von Levin Günther

1. Meine Highlights des Monats:

The 13th – Die präzise Analyse eines inhumanen Systems. 

The Daughter – Kein Meisterwerk, aber eine darstellerisch fesselnde und inszenatorisch konzentrierte Interpretation eines sperrigen Bühnenklassikers. Macht im besten Sinne Lust, endlich wieder ins Theater zu gehen. 

2. Meine Flops des Monats:

Marie Curie – Die genialste Persönlichkeit des letzten Jahrhunderts und eine der bedeutendsten WissenschaftlerInnen aller Zeiten. Aber wen interessiert das, sie war eine Frau. Also muss dem Publikum jemand eintrichtern, wie hilflos und liebeskrank sie gewesen sei. Das komplexe Thema der Radiologie wird ebenfalls denkbar naiv abgehandelt, aber das ist daneben ein Ärgernis am Rande. 

Unsere Zeit ist jetztTil Schweiger. Dieser Name erklärt alles.

Saint Amour – Der mit Abstand mieseste Film der letzten Berlinale. Warum tut ein Festival sich und seinem Publikum das an?

Bridget Jones Baby – Vor 12 Jahren dachte ich, es sei überstanden. Falsch gedacht.

Kubo and the Two Strings – Kein völliger Flop, aber gemessen am überschwänglichen Lob eine traurige Enttäuschung. Hübsche Animationen übertünchen Reißbrettprotagonisten und eine generischen Story, die nie von der Stelle kommt. 

Girl on the Train – Ah, der Film mit dem Korkenzieher! Danach hilft nur Komasaufen. 

Café SocietyWoody Allen errichtet der blasierten Langweile ein weiteres filmisches Monument. 

Es gab noch mehr, aber für die soll hier nicht unabsichtlich Werbung gemacht werden. 

3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:

Pickup on South Street – Vielleicht der beste Film eines oft unterschätzten Regisseurs. Sam Fuller wird bis heute gern als reißerischer B-Regisseur abgetan. Seine unangepassten Streifen sind verkommen, weil sie eine verkomme Gesellschaft authentisch abbilden. 

4. Meine aktuelle Lieblingsserie:

Diese Frage wirft weitere Fragen auf: Wechseln bei Serienguckern Lieblingsserien so rapide, dass jeden Monat eine Neue dran ist? Woher haben Seriengucker die Zeit, all die Folgen zu gucken? Schaut ihr immer im Zeitraffer?

 5. Was ich im November gucken möchte:

I, Daniel BlakeKen Loach kehrt zu alter Form zurück. 

La Danseuse – Trotz der bisher negativen Aufnahme des Films bin ich gespannt auf das Porträt der avantgardistischen Künstlerin, die das Konzept von tänzerischem Ausdruck nachhaltig veränderte. 

Soy Nero – Okay, den habe ich bereist gesehen. Tut es mir nach. 

6. Das habe ich zuletzt gedacht:

There is no place like Home. 

7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:

Mich kaputt. 

8. Was mich demnächst beschäftigen wird: 

Das dicke B. 

9. Der Monat Oktober in einem Wort:

Again. 

Lidanoir

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